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Rosentod: Thriller (German Edition)

Rosentod: Thriller (German Edition)

Titel: Rosentod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Peter Vertacnik
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Kohle, brachte aber so gut wie gar nichts. Alle akzeptierten das und ließen ihn in Frieden, bloß die Frau, die er statt mit ihrer Funktionsbezeichnung Mutter immer nur mit ihrem Vornamen anspricht, quälte ihn weiter. Akupunktur, Homöopathie, Reisen nach Lourdes, sogar ein Schamane wurde engagiert, vor dem er sich jahrelang fürchtete. Wie sich als Kind dagegen wehren? Unmöglich.
    Seine Schulzeit war dagegen beinahe golden. Zumindest in der Grundschule. Da gab es verständnisvolle Lehrer und Schulkameraden, denen er gleichgültig war. Später wurde das anders. Da war es ab und zu nötig, sich den Schutz Stärkerer zu erkaufen. Das war kein Problem. Geld war genug da. Immer.
    Und als Erwachsener?
    Kein Mitarbeiter seines Vaters hätte es je gewagt, ihn wegen seines Sprachfehlers aufzuziehen. Das blieb seiner Mutter vorbehalten, zu der er den Kontakt völlig abbrach.
    Mädels? Da blieb er auf Distanz. Die neckten ihn bloß.
    Das Gymnasium fällt ihm ein. Seine Sitznachbarin Claire und die Kokainaffäre. Dass die Polizei auch das Zeug des Klassenstotterers durchsuchen würde, konnte sie nicht ahnen, als sie ihm das Zeug in den Schulrucksack steckte. Eine folgenschwere Tat, denn dieser Maringer hatte alles unternommen, um ihn ans Kreuz zu nageln. Wenn auf Bitten seines Vaters nicht der Oberbürgermeister eingegriffen hätte, wäre ihm das auch gelungen. Knast? Das hätte er ertragen. Das Schlimmste war das Zerwürfnis mit Papa. Wegen seines vermeintlichen Vertrauensbruchs. Damit fiel der einzige Mensch von ihm ab, der ihn liebte. Seither lebt er für den Hass. Auf die Frauen. Auf Maringer. Auf die ganze Welt.
    Sich das gleiche Auto zu besorgen, das sein Feind fährt, war ein kluger Schachzug. Das Fahrzeug auf die Firma seines Vaters anzumelden, noch gescheiter. Er legte falsche Spuren. Nach und nach. Trotzdem muss etwas schief gelaufen sein, sonst wäre der Bulle nicht mehr auf freiem Fuß. Merkwürdig.
    Gedankenverloren steckt Paulik der Kellnerin eine Banknote zu und gibt ihr mit einem Wink zu verstehen, dass sie den Rest des Gelds behalten kann. Sie bedankt sich mit einem freundlichen Lächeln, befeuchtet ihre Lippen, schiebt das Becken vor und schaut ihn herausfordernd an.
    Und Max?
    Der erwidert ihren Blick, sagt aber kein Wort, bis sie sich umdreht und geht.
    Vergewaltigungsfantasien sind eine Sache. Sie auszuleben eine andere. Jahrelang hat er es Claire heimzahlen wollen, um eines Tages feststellen zu müssen, dass sie sich aus dem Staub gemacht hatte. Spurlos. Das deprimierte ihn. Es brachte ihn fast um. Bis zu jenem Zeitpunkt, als ihm diese wunderbaren Handschellen in die Hände fielen. Ein Geschenk des Himmels. Ein Zeichen.
    Kurz danach war sein Vater in Innsbruck. Ohne Laptop. Die Produktpräsentation wäre ja so etwas von geschmissen gewesen. Und der wichtige Kunde? Weg. Da war dann doch wieder einmal der Max gefragt. Ob er seinem Erzeuger das Ding wohl nachbringen würde? Aber ja doch. Und bei der Rückfahrt diese Autostopperin. Er erinnert sich noch genau an sie. Ein Frauenzimmer, dem Männer so richtig nachhecheln. Kurz gesagt: Die Art Frau, von der er träumt.
    Als er dann die Sache mit Elke plante, fiel ihm Maringer ein. Da witterte er die Chance, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Hervorragende Idee.
    Und nun die Kommissarin. Womöglich ist diese schwarzhaarige Tussi ja intelligenter als angenommen, aber das gibt der Sache erst den richtigen Reiz. Und hat er sie erst einmal im Bett, wird sie schon sehen, wer der Stärkere ist.
    Die wird ihn nicht mehr zur Seite stoßen.
    Die wird ihn nicht mehr ignorieren.
    Zumindest nicht mehr in diesem Leben.
    ***
    Koschinskys Ermittlungen in Wiener Neustadt laufen zäh.
    Der Onkel des Gesuchten ist gefunden. Er wisse nichts von seinem Neffen, sagt er.
    Kann man ihm trauen?
    Scheint so.
    „Hat Max Freunde in Wiener Neustadt?“
    „Hat er nicht. Der Junge ist ja so etwas von introvertiert. Der geht auf niemanden zu. Der guckt nur.“
    Mürrisch beendet Koschinsky das substanzlose Gequassel. Ist ja reine Zeitverschwendung.
    Was nun? Auf allen Polizeiinspektionen der Stadt hängen Fahndungsfotos. Kein Polizist vor Ort, der nicht nach Paulik sucht. Also was soll Koschinsky da noch?
    Widerwillig fährt er nach Wien. Besprechung im Bundeskriminalamt. Die Leute dort sind nett, aber weltfremde Technokraten. Sie gehen ihm auf die Nerven. Also versucht er sein Glück in Sankt Pölten. Konferenz im dortigen Landeskriminalamt. Koschinsky hat das Gefühl, als würden

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