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Rosentod: Thriller (German Edition)

Rosentod: Thriller (German Edition)

Titel: Rosentod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Peter Vertacnik
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erreicht jetzt die Kärntnerstraße. Von den Bettlern und Streunern, die sich in der Nähe des Hauptplatzes herumtreiben, ist ab und zu etwas zu erfahren. Da steht schon einer und fragt, ob sie ein wenig Kleingeld parat hätte.
    Gutmütig drückt Ulla dem alten Mann im abgetragenen grauen Anzug und der schwarzen Wollmütze ein paar Münzen in die Hand. Sie suche nach einem Mädchen, sagt sie. Jung, schlank und blond.
    Er weiß natürlich nichts, verspricht aber, sich umzuhören.
    Ulla hat zwar keine Ahnung, warum, aber diese Antwort gibt ihr Hoffnung. Entspannt trinkt sie noch eine Tasse Tee im Theatercafé mit Blick auf die wunderbar renovierte Fassade von Sankt Xaver, der größten Jesuitenkirche Österreichs. Anschließend absolviert sie die Ochsentour durch alle Gasthäuser, Kaffeehäuser und Geschäfte der Stadt. Überall zeigt sie Elkes Foto herum und stellt die immer gleichen Fragen. „Kennen Sie dieses Mädchen? Haben Sie diese junge Frau gesehen? Nein? Danke.“
    Gegen 12.30 Uhr ein Sandwich an einem Kiosk am Hauptplatz. Frank ruft an. Er lernt für eine Prüfung, sagt er. Kurzum: Er hat heute Abend keine Zeit für sie.
    Ulla legt einfach auf.
    Grimmig rauscht sie durch die Fußgängerzone. Ran an die Passanten. Konkrete Hinweise bekommt sie ja nicht, aber ab und zu meint jemand, Elke Röhm heute schon einmal gesehen zu haben.
    Um 13 Uhr trifft Ulla vorm Kommissariat ein, wird von Journalisten umringt und gibt ein paar Interviews. Eine Stunde später ruft Nüssler an und bestellt sie zu sich ins Büro. Maringer sitzt schon da. Lächelnd steht er auf und schiebt einen freien Stuhl an seine Seite.
    Ulla nimmt Platz. Wo sie sich den ganzen Vormittag hindurch herumgetrieben habe, fragt ihr Boss.
    „Ich kümmere mich um die Fahndung nach diesen beschissenen fünf Schlägern“, lügt sie bedenkenlos.
    „Brav.“ Nüssler nickt zufrieden. „Übrigens: Da war ein etwas unglücklicher Beitrag im Radio“, seufzt er dann und zündet sich umständlich eine Zigarette an. „Diese Frau Röhm. Sie sagt, wir tun nichts, um ihre Tochter zu finden. Der Herr Oberbürgermeister ist ganz aus dem Häuschen, und der Landeskriminaldirektor will einen Bericht.“
    Siehste, denkt sich die Chefinspektorin. Das haste nun davon.
    „Ich ermittle ja bereits seit Tagen“, beruhigt sie ihren Chef. „Es gibt auch erste Erkenntnisse. Das Mädel orderte Samstag früh ein Taxi zum Parkplatz vor dem Moonlight, erschien dort aber nicht. Ihre Wäsche hängt zu Hause im Schrank, der Reisepass ist vorhanden, auf Girokonto und Sparkonto gibt es keinerlei Bewegungen, und ihr Mobiltelefon ist tot. Außerdem wurde ihr ein paar Tage zuvor ein Stück Unterwäsche gestohlen.“
    „Das macht das Kraut nicht wirklich fett“, bedauert der Major. Er hätte sich mehr erwartet.
    Derzeit befrage sie das Umfeld der Vermissten, erklärt Ulla beleidigt. Bisher ohne besonderen Erfolg.
    „Das bessert sich“, prophezeit Maringer optimistisch. „Dank Presse und Fernsehen bekommen wir einen Tipp. Das ist nur eine Frage der Zeit.“
    „Oder sie meldet sich endlich“, brummt der Major. „Was tun wir sonst noch?“
    Da fällt Ulla nicht viel ein. „Ich glaube an ein sexuelles Motiv“, sagt sie. „Dort will ich ansetzen.“
    „Du hilfst ihr“, knurrt der Kripochef und stößt seinen ausgestreckten Zeigefinger wie ein Messer in Maringers Richtung. „Zieh dir unsere einschlägigen Dateien rein. Wir haben genug irre Typen, die für Sexualattentate infrage kommen.“
    Maringer nickt. „Das erledige ich am Wochenende. Da hab ich Journaldienst.“
    „Und deine Drogengeschichte?“
    „Die kann ich vorher noch abschließen. Aller Voraussicht nach.“
    Ullas Telefon klingelt. Frank ist dran. „Nicht jetzt“, wehrt sie unwirsch ab. „Ich rufe zurück.“
    „Ihr Freund?“, fragt Nüssler neugierig.
    „Wir wollen es nicht hoffen“, grinst Maringer. „Das war ja ganz schön ruppig.“
    „Vielleicht konzentrieren wir uns wieder auf Elke Röhm“, schlägt Ulla humorlos vor.
    Nüssler hat nichts dagegen. Spärlich und Maringer sollen ihm zeigen, was sie drauf haben. Er zähle auf sie.
    Bedächtig holt er sein Büchlein aus der Schreibtischlade und liest ihnen den Spruch des Tages vor.
    Mit unbewegten Mienen lassen die zwei Kriminalbeamten das Gesülze ihres Chefs über sich ergehen. Die Chefinspektorin atmet hörbar auf, als sie Nüsslers Tür hinter sich schließen.
    Maringer hat sein Büro in der dritten Etage, Ulla ihres im ersten Stock. Er nimmt den

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