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Rosentod: Thriller (German Edition)

Rosentod: Thriller (German Edition)

Titel: Rosentod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Peter Vertacnik
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„Also stieg ich aus. Leider fuhr in diesem Moment ein LKW vorbei und nahm mir die Sicht. Als ich den Verdächtigen wieder zu Gesicht bekam, lief er schon durch die Werkseinfahrt und verschwand in der Brauerei.“
    So ein Pech. Gereizt zieht Maringer ein Foto aus der Hosentasche. „War er das?“
    Unsicher betrachten die beiden Polizisten das Lichtbild. „Könnte sein“, sagt der Ältere. „Das war der Kerl“, legt sich der Jüngere definitiv fest. „Ich bin mir ganz sicher.“
    Ulla gesellt sich zu Koschinsky und Maringer. Auf der anderen Straßenseite speien zwei Mannschaftstransportwagen uniformierte Beamte aus. Nüssler spricht mit ihrem Kommandanten, sie breiten auf der Kühlerhaube eines Dienstwagens einen Stadtplan aus und entwickeln einen Schlachtplan. Danach winkt der Major die Soko Röhm zu sich. Ein paar kurze Worte. Dann ist alles gesagt.
    Worauf es jetzt ankommt, ist das weiträumige Umstellen des Areals. Im Norden sind das angrenzende Stift und der Sportplatz abzusperren, im Süden das Polytechnikum und im Westen das Freigelände bis hin zur Mur. Der angeforderte Helikopter trifft gerade ein und kreist über der Brauerei.
    Während die Führungscrew die Karte wieder wegpackt und Koschinsky nervös eine Funkverbindung mit dem Hubschrauberpiloten herstellt, bespricht sich Maringer mit dem Portier und mit dem Geschäftsführer.
    Selbstverständlich hat die Geschäftsleitung nichts dagegen einzuwenden, dass die Polizei das Werk durchsucht. Vorausgesetzt man garantiere, dass die Diensthunde nicht durch die Hallen liefen.
    Schließlich produziere man hier ein Genussmittel.
    Da ist der Zutritt von Tieren schon aus hygienischen Gründen nicht vorgesehen.
    Kurz nach siebzehn Uhr.
    Müde, hungrig und mit völlig durchnässtem Hosenboden parkt Ulla Spärlich den Dienstwagen im Hof des Kommissariats. Zwei Stunden zuvor war sie vor einem der großen Braubottiche ausgerutscht und auf dem Allerwertesten gelandet. Inmitten einer Pfütze und zum Gaudium einiger junger Beamter. Selbstverständlich nahm sie auch weiterhin an der Durchsuchung teil. Ohne mit der Wimper zu zucken.
    Vor einer Viertelstunde wurde die Sache abgeblasen. Die Masse der Uniformierten ist auf dem Weg nach Hause, der verbliebene Teil streift verbissen durch den Ortsteil Göss. Eine Alibiaktion.
    „Hallo“, grinst ein Kollege an der Tür zum Treppenhaus und deutet auf ihr nasses Hinterteil. „Was ist denn da passiert?“
    „Ein Marsmensch hat mich angepinkelt“, faucht die Chefinspektorin. „Ist Ihre penetrante, typisch männliche Neugierde damit befriedigt?“
    „Entschuldigung.“
    Was denn? Dieses saublöde Grinsen. Ein Wort noch, und sie platzt. Schnell die Treppe hoch und noch ein paar Schritte den Flur entlang. In ihr Büro.
    Ulla dankt Gott dafür, dass in ihrem Spind noch ein paar alte Jeans zum Wechseln liegen. Für Ersatzunterwäsche hat ihr Vorsorgegedanke aber offenbar nicht gereicht. Fluchend zieht sie sich aus, zwängt sich ohne Unterwäsche in die engen Hosen und verstaut ihre völlig versaute schwarze Hose in einem Plastikbeutel.
    Die einzige freudige Nachricht des Tages ist die Mail ihres Bankberaters. 20.000 Euro sind auf ihrem Konto eingelangt. Einbezahlt von Frank Heilig. Endlich.
    Bibbernd läuft Ulla aufs Klo. Später noch eine Tasse Kaffee in der Kantine, dann die Abschlussbesprechung beim Chef und schließlich eine Stippvisite in der Stadtleitstelle.
    Dort herrscht gedämpftes Licht. Ausdünstungen aller Art schlagen ihr entgegen. Viel zu viele Leute in diesem engen Raum. Einige von ihnen telefonieren, einer beschreibt einen Flipchart, andere schieben Magnetscheiben über eine Landkarte. Ein Funksprecher gibt die Befehle hinaus, die der Kommandant hinter ihm von einem Papierblatt abliest. Ulla verdrückt sich ganz leise. Sie will jetzt heim.
    Telefon. Koschinsky ist dran und erzählt von einer jungen Frau. Sie halte ihm einen Zeitungsartikel mit Aschenbrenners Bild unter die Nase und wolle partout mit einer Kriminalbeamtin reden.
    Ach nein. Bloß das nicht.
    „Selbstverständlich“, antwortet die Chefinspektorin. „Gib mir noch fünf Minuten Zeit. Sie soll vor meinem Büro warten.“
    Ein kurzer, heftiger Schmerz im Unterbauch. Schnell noch einmal auf die Toilette. Hoffentlich hat sie sich nicht erkältet.
    Ulla beeilt sich. Was die Frau wohl auf dem Herzen hat? Hoffentlich nichts Wichtiges. Sie hatte einen anstrengenden Tag. Sie kann nicht mehr.
    Als die Chefinspektorin von der Toilette zurückkommt, wird sie

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