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Rot wie die Liebe

Rot wie die Liebe

Titel: Rot wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Seine Schwertspitze glitt über die Narbe des Pentagramms, und das Blut, das aus der Wunde drang, war dick und schwarz wie Teer.
    Schmerz und Wut ließen ihren Augen rot glühen, und schreiend griff sie ihn erneut an. Er schlug zurück und wehrte sie ab. Das Medaillon, das wie ein zweites Herz zu pulsieren schien, verlieh ihm neue Kraft.
    Wieder schlug sie ihm das Schwert aus der Hand, und es fiel klirrend auf den Felsen. »Erst du! Und dann deine Hure!«
    Als sie auf ihn zusprang, packte er ihr Handgelenk mit seiner blutigen Hand. Sie lächelte ihn an. »Also so. Das ist auch poetischer.«
    Sie fletschte die Zähne, um ihn in den Hals zu beißen. Und er stieß ihr den Pflock, den sie für ihn gemacht hatte, mitten ins Herz.
    »Ich würde ja sagen, fahr zur Hölle, aber selbst die Hölle will dich nicht.«
    Ihre Augen wurden weit und blau. Er spürte, wie das Handgelenk sich auflöste.
    Und dann lag nur noch ein Häufchen Asche zu seinen Füßen.
    »Ich habe dich vernichtet, wie du mich vor so langer Zeit vernichtet hast«, verkündete er. »Das ist poetisch.«
    Der Boden unter seinen Füßen begann zu beben. Jetzt beginnt es also, dachte er.
    Der schwarze Hengst sprang vom Felsen herunter, und Moira stürzte sich in seine Arme. »Du hast es geschafft. Du hast sie vernichtet. Du hast gesiegt.«
    »Das hier hat mich gerettet.« Er zog ihr Medaillon hervor und zeigte ihr die tiefe Delle, wo der Pflock darauf getroffen war. »Du hast mich gerettet.«
    »Cian.« Als der Felsen hinter ihr aufplatzte wie eine Eierschale, drehte sie sich erschrocken um. »Du musst weg. Beeil dich. Lauf. Es hat begonnen. Ihr Blut, ihr Ende war das Letzte, was noch gefehlt hat. Sie haben mit dem Zauber begonnen.«
    »Du hast sie besiegt, du hast den Kampf gewonnen. Denk immer daran.« Er zog sie in die Arme und küsste sie leidenschaftlich. Dann sprang er auf sein Pferd und war verschwunden.
    Um sie herum herrschte Chaos. Die Verwundeten schrien und stöhnten, und der Feind zog sich in heillosem Durcheinander zurück.
    Über allem flog ein goldener Drache mit Blair auf dem Rücken. Moira hob die Arme, damit Larkin sie mit den Tatzen aufnehmen konnte. Sie flogen über das bebende Tal zum Felsplateau.
    Als sie landeten, ergriff Hoyt Moiras Hand. »Es muss jetzt sein.«
    »Aber wir wissen doch nicht, ob Cian …«
    »Ich habe ihm mein Wort gegeben. Es muss jetzt sein.« Sie packten sich alle an den Händen und hoben die Gesichter zum schwarzen Himmel empor.
    »In diesem einst verdammten Tal siegten wir trotz der Überzahl. Blut wurde vergossen in der schwärzesten Nacht, doch jetzt herrscht wieder die lichte Macht.
    Schwarze Magie und Dämonen starben von unserer Hand, und nun ist es wieder unser Land. Zum Schaden unserer Feinde soll die Sonne aufgehen, und wie wir es wollen, so wird es geschehen.«
    Der Boden bebte, und Sturm kam auf.
    »Wir rufen die Sonne!«, rief Hoyt. »Wir rufen das Licht!«
    »Wir rufen den Morgen!«, fiel Glennas Stimme ein, und die Macht wuchs. »Verbrenne die Nacht.«
    »Steige im Osten auf«, rief Moira und blickte in den Rauch, der um den Zirkel herumwirbelte. »Breite dich aus bis in den Westen.«
    »Sie kommt!«, schrie Blair. »Seht mal! Schaut nach Osten!«
    Über den Gipfeln der Berge wurde der Himmel heller, und das Licht breitete sich aus, bis es so hell war wie am Mittag.
    Unten im Tal wurden fliehende Vampire zu Nichts verbrannt.
    Auf dem felsigen Boden begannen Blumen zu blühen.
    »Siehst du das?« Larkin packte Moiras Hand fester. Seine Stimme klang ganz andächtig. »Das Gras wird grün.«
    Sie sah es, und sie roch auch den süßen Duft der weißen und gelben Blumen, die darauf erblüht waren. Die Leichen der Gefallenen lagen auf einer sonnenbeschienenen Wiese.
    Cian jedoch war nirgends zu sehen.

21
    Obwohl die Schlacht gewonnen war, gab es noch viel zu tun. Moira und Glenna kümmerten sich um die Verwundeten. Blair und Larkin durchkämmten mit Freiwilligen die Gegend, um versprengte Vampire zu erlegen, die Schutz vor der Sonne gefunden hatten. Hoyt begleitete die weniger schwer Verletzten zurück zum Stützpunkt.
    Moira wusch sich erneut das Blut von den Händen und richtete sich auf, um ihren schmerzenden Rücken zu strecken. Als sie Ceara erblickte, die benommen umherlief, eilte sie zu ihr.
    »Du bist ja verletzt.« Sie legte die Hand auf die Wunde an Cearas Schulter. »Komm, ich verbinde dich.«
    »Mein Mann.« Ceara stützte sich schwer auf Moira und blickte sich suchend um.
    »Eogan. Ich kann

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