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Rot wie die Liebe

Rot wie die Liebe

Titel: Rot wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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als wäre sie dazu geboren.«
    »Man kann sie kaum übersehen«, murmelte Riddock, als Blair ihren Drachen mit atemberaubender Geschwindigkeit zu Boden lenkte und dann wieder aufsteigen ließ.
    »Freut es dich, dass sie und Larkin heiraten wollen?«
    »Er liebt sie, und ich finde, sie passen gut zueinander. Ja, seine Mutter und ich freuen uns. Und er wird mir jeden Tag fehlen. Er muss mit ihr gehen«, sagte Riddock, bevor Moira etwas erwidern konnte. »Es ist seine Entscheidung, und ich fühle im Herzen, dass er die richtige Wahl getroffen hat. Aber wir werden ihn vermissen.«
    Moira lehnte den Kopf an den Arm ihres Onkels. »Ja, das werden wir.«
    Sie würde als Einzige zurückbleiben, dachte sie, als sie wieder hineinging. Sie wäre die Einzige aus dem Zirkel sein, die nach Samhain in Geall bliebe. Sie fragte sich, wie sie es wohl ertragen würde.
    Das Schloss wirkte ja jetzt schon leer. Viele waren schon vorausgegangen, und die anderen waren eifrig mit ihren Pflichten beschäftigt. Bald würde sie selbst auch aufbrechen. Also war es jetzt an der Zeit, ihren letzten Willen niederzuschreiben, für den Fall, dass sie nicht zurückkehrte.
    Sie schloss sich in ihrem Salon ein und nahm ihre Feder zur Hand. Dann jedoch besann sie sich und holte die Schätze heraus, die sie aus Irland mitgebracht hatte.
    Sie würde dieses Dokument mit dem Instrument aus einer anderen Welt schreiben.
    Sie würde einen Füller benutzen.
    Welche Wertsachen besaß sie, die nicht automatisch an den nächsten Herrscher Gealls übergehen würden?
    Natürlich den Schmuck ihrer Mutter. Sie teilte ihn auf zwischen Blair und Glenna, ihrer Tante und ihrer Kusine und zuletzt auch zwischen ihren Damen.
    Das Schwert ihres Vaters sollte Larkin bekommen, beschloss sie, und den Dolch, den er einst getragen hatte, wollte sie Hoyt vermachen. Die Miniatur ihres Vaters würde an ihren Onkel gehen, wenn sie vor ihm stürbe, denn er und ihr Vater waren enge Freunde gewesen.
    Cian würde sie Bogen und Köcher hinterlassen und die Pfeile, die sie selbst geschnitzt hatte. Sie hoffte, er würde verstehen, dass sie für sie mehr waren als Waffen. Sie waren ihr ganzer Stolz, und in gewisser Weise liebte sie sie.
    Sorgfältig schrieb sie alles auf und versiegelte dann das Dokument. Sie würde es ihrer Tante zur Aufbewahrung geben.
    Jetzt fühlte sie sich besser. Leichter und irgendwie klarer. Sie stand auf und trat an die Balkontüren. Die Vorhänge waren immer noch zugezogen, und sie zog sie zurück, um das weiche Licht hereinzulassen. Vor ihrem geistigen Auge sah sie es noch einmal, die Dunkelheit, das Blut, den zerfetzten Körper ihrer Mutter, die Vampire, die an ihr rissen. Dennoch öffnete sie entschlossen die Tür und trat hinaus.
    Die Luft war kühl und feucht, und der Himmel war voller Drachen. Ihre Mutter hätte den Anblick geliebt, die leuchtenden Farben, das Geräusch der Flügel und das Lachen der Kinder unten aus dem Schlosshof.
    Moira trat an die Brüstung und legte die Hände auf den Stein. Sie blickte über Geall und schwor, ihr Bestes zu tun.
    Moira wäre vielleicht überrascht gewesen, wenn sie gewusst hätte, dass auch Cian einen Großteil seines Tages damit verbrachte, sein Testament zu machen. Natürlich war seine Hinterlassenschaft wesentlich umfangreicher, aber er war ja auch schon viel länger auf der Welt und hatte einiges an Besitz angehäuft.
    Es gab keinen Grund, etwas davon zu vergeuden.
    Während er schrieb, fluchte er mindestens ein Dutzend Mal über die Feder und wünschte sich sehnlichst einen Computer. Aber er hielt durch, bis er alles zu seiner Zufriedenheit verteilt hatte.
    Er war nicht sicher, ob alles auch wirklich so durchgeführt werden konnte. Letztendlich läge es an Hoyt, dachte Cian. Er würde mit ihm sprechen müssen, aber er konnte sich schon darauf verlassen, dass Hoyt die Verpflichtungen erfüllen würde, die Cian ihm vermachen wollte.
    Letztendlich hoffte er natürlich, dass es nicht nötig sein würde. Tausend Jahre bedeutete noch lange nicht, dass es ihm leichtfiel, seine Existenz aufzugeben. Und vor allem hatte er nicht vor, zur Hölle zu fahren, bevor er Lilith dorthin geschickt hatte.
    »Du hattest immer schon Geschäftssinn.«
    Er sprang auf und zog seinen Dolch. Aber dann glitt ihm die Waffe aus den Fingern.
    »Nola.« Seine Stimme klang ganz kratzig, als er den Namen aussprach.
    Sie war ein Kind, seine Schwester, wie sie es gewesen war, als er sie zum letzten Mal gesehen hatte. Ihre langen, dunklen Haare fielen

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