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Rot wie die Liebe

Rot wie die Liebe

Titel: Rot wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Bruders abzeichneten. »Und dann hat sie das Kreuz hochgehoben und sie zum Teufel gejagt. Sie sagt, sie sei erst wiedergekommen, als wir beide wieder da waren.«
    »Na, das ist ja interessant. Das Kreuz schützt nicht nur den Träger, sondern macht Lilith auch so viel Angst, dass sie sich davonjagen lässt. Und hinzu kommt noch die Prophezeiung, dass wir sie vernichten werden.«
    »Deshalb ist sie auch so entschlossen, uns zu vernichten.«
    »Ja. Das kann durch Nolas Drohung noch verstärkt worden sein. Stell dir doch vor, wie es für Lilith sein muss, von einem Kind eingeschüchtert zu werden.«
    »Natürlich. Zweifellos will sie gewinnen. Schon um so eine Art Göttin zu werden, aber auch, um uns zu besiegen. Unsere Verbindung ist ihr ein Dorn im Auge. Sie will uns zerstören.«
    »Viel Glück hat sie damit bis jetzt nicht gehabt, oder?«
    »Und was hältst du davon? Die Götter springen irgendwie nach Belieben mit uns um, nicht wahr? Wir alle, Lilith eingeschlossen, werden auf eine Zeit und einen Ort zugetrieben. Eigentlich möchte ich weder von Dämonen noch von Göttern vorgeführt werden.«
    Hoyt zog die Augenbrauen hoch. »Hast du eine andere Wahl?«
    »Ständig wird von Wahl geredet, aber wer von uns würde sich denn jetzt noch abwenden? Schließlich haben nicht nur Menschen ihren Stolz. Und so vergeht die Zeit.«
    Er erhob sich. »Lass uns abwarten, was passiert. Die Sonne ist schon längst untergegangen. Ich gehe ein bisschen an die frische Luft.«
    An der Tür drehte er sich noch einmal um. »Sie konnte mir nicht sagen, ob du überlebst.«
    Hoyt trank seinen letzten Schluck Whiskey. Er lächelte. »Wie war das noch mal?
    ›Danny Boy‹?«
    Cian ging zu seinem Pferd. Obwohl er wusste, dass es riskant war, sattelte er Vlad und ritt aus. Er brauchte das Tempo, und er brauchte die Nacht. Vielleicht brauchte er ja auch das Risiko.
    Der Mond war etwas weiter als halb. Am Ende dieses Zyklus würde Blut die Erde tränken – von Menschen und Dämonen.
    Er hatte nie in anderen Kriegen gekämpft, hatte darin nie einen Sinn gesehen. Kriege um Land, Reichtümer und Bodenschätze. Glaubenskriege. Aber dieser Krieg ging auch ihn etwas an.
    Nein, nicht nur Menschen hatten Stolz oder Ehre. Oder liebten. Und aus all diesen Gründen war dies auch sein Krieg. Wenn er Glück hatte, würde er eines Tages wieder in Irland reiten – oder wo er sonst wollte. Und er würde an Geall mit seinen hübschen Hügeln und dichten Wäldern denken. Er würde an das üppige Grün und die Wasserfälle denken und an das märchenhafte Schloss auf dem Hügel am Fluss.
    Er würde an die Königin denken, an Moira mit den gro ßen, grauen Augen und dem ruhigen Lächeln, hinter dem sich ein kluger, flexibler Verstand und ein tiefes, reiches Herz verbargen. Wer hätte geglaubt, dass er nach all diesen Jahrhunderten noch von einer solchen Frau verführt, bezaubert und überwältigt würde?
    Er ließ Vlad über Steinmauern springen und über Felder galoppieren, wo die Nachtluft süß und kühl war. Das Mondlicht tauchte das Schloss in einen silbernen Schimmer, und in den Fenstern glühten Kerzen und Lampen. Sie hatte ihr Wort gehalten, dachte er, und die dritte Fahne gehisst, sodass jetzt Claddaugh, Drache und die goldene Sonne im Wind flatterten.
    Er wünschte sich inbrünstig, dass sie Geall und allen Welten die Sonne wiedergeben würde, wenn das Blut geflossen war.
    Vielleicht konnte er nicht alle seine Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche mit sich zurücknehmen und dabei unversehrt bleiben. Aber dieses Licht, das durch all seine Nächte schimmerte, wollte er von ihr mitnehmen.
    Als er zurückkehrte, wartete sie auf ihn, den Bogen in der Hand und das Schwert von Geall gegürtet.
    »Ich habe dich ausreiten sehen.«
    Er stieg ab. »Du hast mir den Rücken gedeckt, was?«
    »Wir waren uns einig, dass keiner von uns alleine ausgeht, vor allem nicht in der Dunkelheit.«
    »Ich brauchte es«, sagte er nur und führte den Hengst zu den Stallungen.
    »So, wie du geritten bist, schien es mir auch so. Ich habe zwar keine Höllenhunde gesehen, aber du anscheinend. Vertraust du ihn einem der Stallburschen an? Es hilft ihnen, wenn sie etwas zu tun haben, ähnlich wie dir vielleicht ein wilder Ritt hilft.«
    »Unter deinem liebenswürdigen Tonfall tadelst du mich, Majestät. Das machst du sehr gut.«
    »Ich habe es schon früh von meiner Mutter gelernt.« Sie nahm die Zügel und reichte sie mit Anweisungen dem Burschen, der aus dem Stall angelaufen kam.
    Dann

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