Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rot

Rot

Titel: Rot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
Vom Netzwerk:
Angaben zur Person fanden. Die Auftragsbeschreibunglautete lediglich »Transport und Personenschutz«, als verantwortlicher Mitarbeiter war J. Sinko angegeben.
    Kati Soisalo parkte ihren Wagen in der Mekaanikonkatu. Sie beobachteten die Fenster des Gebäudes von ProTurva eine Weile. Als sich dort nichts bewegte, stiegen sie aus und gingen auf den Hinterhof der Firma. Kati Soisalo steckte sich den In-Ear-Kopfhörer ins Ohr und rief Paranoid an. »Wir sind soweit.«
    »Okay. Ich schalte den Strom im ganzen Gebäude ab und verhindere Telefongespräche, sowohl drahtlose als auch die übers Festnetz. Die Sicherheitssysteme bekommen keine Verbindung zur Notrufzentrale, ihr könnt auch euer Handy nicht benutzen. Versucht so schnell wie möglich zu sein, die Operatoren werden in Kürze mit Fehlermeldungen aus der Gegend überschüttet.«
    Kati Soisalo nickte Kara zu, der trat an die unterste Fensterreihe des Gebäudes und schnitt mit dem Glasschneider in die Scheiben des dreifachverglasten Fensters eine quadratische Öffnung, durch die sein Arm passte. Nachdem er das letzte Stück Glas herausgezogen hatte, steckte er die Hand hindurch und öffnete das Fenster. Sie kletterten in das Gebäude, schalteten ihre Stirnlampen ein und traten auf den langen Flur mit mehr als zehn Türen.
    Kara schaute Kati Soisalo an, zeigte auf eine der Türen und trat selbst in das daneben liegende Zimmer. Erst im siebten Raum fanden sie das Archiv. Die feuerisolierten Schränke waren verschlossen.
    »Verdammt, warum haben wir nicht mal einen Hammer mitgenommen«, fluchte Kara und hockte sich unter den Tisch, der mitten im Zimmer stand. Es dauerte eine Weile, bis er eines der Tischbeine aus Stahl abgeschraubt hatte. »Das wird jetzt laut«, sagte er und schlug mit dem Tischbein auf das Schloss, es krachte einmal, zweimal … Nach dem dritten Schlag flogen die Teile des Zylinderschlosses von Assa klirrend in den Schrank und Kati Soisalo zog die Tür auf.
    »Die Aufträge: A, B, C … N. Die sind nach dem Namen der Auftraggeber archiviert, Tamm findet sich bestimmt in dem Schrank daneben«, erklärte sie, Kara holte sofort mit dem Tischbein aus. Diesmal reichten zwei Schläge.
    Kati Soisalo fuhr mit dem Finger über die Etiketten der Hängeordner, bis sie das Gesuchte fand: »Tamm, Martin.« Sie nahm den Ordner und blätterte darin.
    Plötzlich hörte Kara etwas und trat rasch ans Fenster. »Der Havariewagen von Helsingin Energia. Nimm die Unterlagen mit.«
    »Dann erkennen sie, was hier gesucht wurde.«
    Kara stürzte zu den Schränken und schnappte sich etwa ein Dutzend Ordner. »Deine Befürchtung hat sich damit erledigt. Die hier geben wir irgendwann zurück.«
    Eine Stunde war vergangen. Kati Soisalo hatte die Unterlagen aus dem Ordner über den Auftraggeber namens Martin Tamm durchgelesen. Sie saß auf dem Beifahrersitz ihres Smart auf dem Parkplatz des Sportgeländes von Herttoniemi und hätte am liebsten laut geschrien. Wie viele Male müsste sie noch Enttäuschungen hinnehmen, hörte diese Quälerei denn niemals auf ? Sie öffnete die Tür und rief Kara, der sich die Füße vertrat.
    Er kam gerannt. »Hast du etwas gefunden?«
    »Jedenfalls keine neuen Namen. Aber Sinko hatte ein Kind bei sich, das ist sicher. Fast in jeder Restaurantrechnung ist eine Kinderportion enthalten. Und nach den Belegen waren es drei Reisende, das heißt, Sinko hatte einen Helfer.«
    »Wen?«, fragte Kara.
    Kati Soisalo zuckte die Achseln. »Wir müssen mit Sinko reden.«
    »Es ist schon fast um zehn abends«, protestierte Kara gedämpft, stieg aber ein. Kati Soisalo, die auf den Fahrersitz gerutscht war,startete den Motor. Im selben Moment klingelte Karas Telefon. Er zögerte einen Augenblick, als er auf dem Display Nadines Namen sah, meldete sich dann aber doch.
    »Ich bräuchte einen Rat, kannst du einen Moment mit mir reden?«, fragte Nadine.
    »Ich bin gerade in einer ziemlich schwierigen Situation.«
    »Ich auch«, erwiderte Nadine ungehalten.
    »Schieß los.«
    »Anton Moser … Mein Vater hat angerufen und mitgeteilt, dass er mir helfen will, was Bruno angeht.«
    »Das ist doch gut«, antwortete Kara, obwohl er ihr anhörte, dass etwas nicht stimmte.
    »Vater schlägt vor, dass ich alle meine Mitarbeiter kündige und stattdessen Chinesen einstelle, die er besorgt. Ich würde ihnen nur einen Bruchteil von dem zahlen, was meine Leute bekommen, und pro Jahr hunderttausende Euro sparen.«
    »Dann wärest du wenigstens Walter los«, scherzte Kara.
    »Das Ganze

Weitere Kostenlose Bücher