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Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)

Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Winter
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das gar nicht.
    Andererseits: Sie hatte ja auch nichts gegen das eine oder andere Abenteuer einzuwenden, solange sie nicht gebunden war.
    Rebus bewohnte ein Loft in einem schicken Fabrikgebäude im Westen der Stadt.
    Auf ihr Klingeln öffnete niemand, und sie verbrachte geschlagene fünf Minuten damit, vor der Tür auf und ab zu trippeln und sich zu fragen, warum zum Teufel sie ans andere Ende der Stadt gefahren war – noch dazu mit der U-Bahn und nicht mit dem Auto –, wenn dieser Blödmann sie jetzt auch noch hängen ließ.
    Schließlich war sie so wütend, dass sie die Klinke herunterdrückte.
    Die Tür ging nach außen auf. Ein Schwall warmer Luft schlug ihr entgegen, und sofort streifte Pia ihren Schal ab. Mit einem dumpfen Knall fiel die Tür hinter ihr ins Schloss.
    »Hallo?«, rief sie.
    Es gab keinen Eingangsbereich, man stand sofort im Büro. Oder im Wohnraum oder was auch immer das hier war. Staunend blickte Pia sich um.
    Es war tatsächlich ein Loft, wie man es nur aus Einrichtungszeitschriften kannte. Der riesige, hohe Raum – sie überlegte lieber nicht, was es wohl kostete, den bei diesen eisigen Temperaturen warm zu halten – war geschickt aufgeteilt. Einzelne Wohnbereiche – Küche, Wohnzimmer, Esszimmer und ein großzügiger Arbeitsbereich – waren nur mit Regalen in verschiedener Höhe voneinander getrennt. Die Innenwände waren nicht verputzt, sondern zeigten das nackte Mauerwerk. Trotzdem fühlte sie sich hier sofort wohl.
    »Hallo?«, rief sie noch mal. »Jemand zu Hause?«
    Sie blieb direkt hinter der Tür stehen und wartete. Irgendwo im Gebäude hörte sie eine Tür knallen, dann kam jemand eine Treppe herunter.
    Dieser Jemand kam um die Ecke und raubte ihr den Atem.
    »Hallo«, hauchte sie. Ihre Knie wurden weich.
    »Hallo!« Er strahlte sie an. Lächelte. Ebenmäßige strahlend weiße Zähne. Augen so blau wie ein Gebirgssee im Winter. Pechschwarzes Haar, das ihm lässig in die Stirn fiel, und ein Dreitagebart.
    Herrje, er war doch einfach nur ein gutaussehender Mann.
    Nein, korrigierte sie sich: ein verdammt gutaussehender Mann.
    »Hallo«, krächzte sie.
    »Das sagten Sie bereits.« Er lächelte weiter, kam auf sie zu. Er war mindestens anderthalb Köpfe größer als sie (aber das war keine Kunst, sie war nun mal klein). Als er ihr die Hand gab, fielen ihr die gepflegten Fingernägel auf. Das Hemd stand ihm gut. Hellblau. Die Jeans passte auch zu ihm, dazu trug er braune Schuhe und einen passenden Gürtel.
    Er sah umwerfend aus.
    Pia riss sich zusammen.
    »Pia Schwarz«, stellte sie sich vor.
    Er hob spöttisch die Augenbrauen. »Sagen Sie bloß.«
    »Und Sie sind Herr Rebus.«
    »Nein«, sagte er sanft. »Nur Rebus. Mein Vorname lautet Rebus.«
    »Ach so.«
    Konnte es eigentlich noch peinlicher werden?
    »Möchten Sie einen Kaffee?«
    »Danke, gerne.«
    Sie folgte ihm verwirrt in die offene Küche, und er zog einen Stuhl vom Tisch weg. »Setzen Sie sich.«
    »Leben Sie allein hier?«
    Sie biss sich auf die Zunge. Normalerweise war sie besser darin, ein Gespräch mit einem Fremden zu führen.
    Er musterte sie über die Schulter. Kein flüchtiger Blick, sondern er betrachtete sie herausfordernd und selbstsicher. »Darf ich nicht?« Er klang belustigt.
    »Doch, natürlich.« Sie senkte den Kopf. Vermutlich war es das Beste, wenn sie von nun an den Mund hielt und nur noch sprach, wenn er ihr Fragen stellte.
    Er stellte einen Cappuccino vor sie. »Zucker?«
    »Nein danke.«
    »Haben Sie die Entwürfe dabei?«
    Pia nickte und holte die Mappe mit den Entwürfen ihrer Webseite aus der Tasche. Es gab auch eine CD und einen USB-Stick, auf dem alle Grafiken gespeichert waren.
    »Moment, ich hole mein Notebook.« Seine Schritte verklangen in der Größe des Lofts.
    Pia glaubte, irgendwo eine Stimme zu hören, die etwas fragte. Eine weibliche Stimme. Rebus antwortete darauf, dann war wieder alles still.
    Natürlich lebte er allein hier. Aber anscheinend nicht die ganze Zeit …
    Sie verbrannte sich am Cappuccino die Zunge. Und dann war er schon zurück. Geschmeidig glitt er neben ihr auf einen Stuhl, schob seine eigene Tasse ein Stück nach links und klappte das Notebook auf, das er in die Mitte es riesigen Tischs gestellt hatte.
    Pia überlegte sich währenddessen, wie es wäre, an diesem Tisch Dinnerpartys auszurichten, mit mindestens zwölf Gästen, die problemlos Platz finden würden. Doch ihre Phantasie bekam Flügel, und aus der Dinnerparty wurde schnell eine wilde Orgie, bei der Rebus und

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