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Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)

Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Winter
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sich ab.
    Es war nicht gut, wenn er auffiel. Gar nicht gut.
    Die nächste Viertelstunde musste er damit vergeuden, den Barkeeper davon zu überzeugen, dass er harmlos war. Als Nächstes bestellte er ein alkoholfreies Bier, und nachdem er auch das geleert hatte, verschwand er in Richtung der Toiletten.
    Am besten ist es vermutlich, wenn ich mich aus dem Staub mache, dachte Rebus, während er am Urinal stand.
    Was brachte es ihm denn, wenn Pia ihm über den Weg lief? Vielleicht hatte sie ja schon irgendeinen Typen aufgegabelt und war mit ihm verschwunden, so dass er gar keine Chance mehr bekommen würde, sie vor einer Dummheit zu bewahren.
    Irgendwas sagte ihm jedoch, dass sie noch hier war. Er wusste nicht, woher dieses Gefühl kam, aber es war wohl der Grund, warum er in den großen Raum zurückkehrte und sich wieder suchend umschaute.
    Er wartete. Irgendwann würde sie schon auftauchen.
    Als er das zweite alkoholfreie Bier an der Bar holte, ertönte plötzlich am anderen Ende ein Schrei, nein, ein Kreischen. Weitere Stimmen fielen ein, dann schrie eine Stimme: »Feuer!«, und im selben Moment brach Panik aus. Sofort stürzten alle Clubgäste auf die grün beleuchteten Notausgänge zu. Der Club leerte sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit und gab Rebus den Blick auf das Feuer frei, das ausgebrochen war.
    Die Bar an der Stirnseite stand lichterloh in Flammen, ebenso der Vorhang aus Plastikplättchen, der dahinter die Wand zierte. Die Flammen leckten daran hoch, und das Rauschen wurde rasch zu einem Tosen, obwohl der nackte Raum wenig bot, was vom Feuer verschlungen werden konnte.
    Die Rauchentwicklung war jedoch kolossal. Und während in diesem Augenblick endlich der Feueralarm aufheulte und die Sprinkleranlage unter der Decke losging, wandte Rebus sich in aller Ruhe zu der Tür, auf der »Privat« stand, obwohl alles in ihm danach schrie zu fliehen.
    Er musste Pia finden, und er war sicher, dass sie noch in diesem Gebäude war.
    Hinter der Tür gab es einen Flur, von dem mehrere Räume abgingen, aber er wandte sich direkt zur Treppe, weil er Pia nicht im Getränkelager oder im Personalraum vermutete. Auf der Treppe kamen ihm vier Männer entgegen. Drei von ihnen rafften ihre Klamotten an sich, als hätte man sie in flagranti ertappt. Sie starrten Rebus aus schreckgeweiteten Augen an, doch ehe einer der beiden vorderen ihn ansprechen konnte, gab der dahinter Stehende ihm einen Schubs.
    »Raus hier!«, brüllte er.
    Sie ließen Rebus passieren. Er blickte ihnen nach.
    Das ungute Gefühl, das ihn schon die letzte Stunde nicht losgelassen hatte, verstärkte sich nun.
    Er stürzte nach oben. Dort gab es nur zwei Türen. Er rüttelte an der ersten, sie war verschlossen. Die zweite war nur angelehnt.
    Er stürmte in den Raum und kniff die Augen zusammen, weil das grelle Neonlicht ihn blendete. Er sah Pia auf dem Bett in der Mitte des Raums, den Körper in einen stümperhaften Harness geschnürt, der ihr vermutlich mehr Schmerzen als Genuss verschaffte. Rebus war mit drei Schritten bei ihr.
    »Pia. Hörst du mich? Pia?«
    Einen Augenblick fürchtete er, sie wäre ohnmächtig, oder Schlimmeres. Doch dann flatterten ihre Lider. Verwirrt blickte sie zu ihm auf.
    »Rebus?«, hauchte sie. Ihre Stimme klang heiser.
    »Ja. Wer sonst? Komm. Kannst du laufen? Nein, natürlich nicht. Hast du nichts zum Anziehen hier?« Er blickte sich suchend um. Ihre Sachen lagen auf dem Boden verstreut.
    Vier Männer. Unglaublich, was diese Frau zu tun imstande war. Es war höchste Zeit, dass er sich um sie kümmerte. Dieses Mal würde er es richtig machen und sie nicht sofort wieder zum Teufel jagen.
    Weil es zu lange dauerte, Pia in ihre Sachen zu zwängen – zumal sie noch den Harness trug und ihm keine Zeit blieb, die Knoten aufzuknüpfen –, riss er kurzerhand das Laken von der Matratze und hüllte Pias Körper in das weiße Tuch, das vermutlich mit verschiedenen Körperflüssigkeiten getränkt war.
    Er wollte es sich lieber nicht vorstellen. Er wollte sie einfach nur lebend hier herausschaffen.

12
    Sie schien jetzt vollends verrückt geworden zu sein, denn als sie richtig zu Bewusstsein kam, wurde sie gerade in die Luft gehoben. Pia murmelte etwas, und die Stimme, die ihr beruhigend antwortete, gehörte eindeutig Rebus.
    Ausgerechnet Rebus.
    »Was ist …?« Weiter kam sie nicht, denn jetzt roch sie es. In der gleichen Sekunde wusste sie, was los war, und sofort wurde ihr Fluchtinstinkt geweckt. Bloß schnell weg hier.
    Sie strampelte und

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