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Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)

Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Winter
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einem Zustand, in dem man … tanzen geht.« Der Jüngere ging sehr behutsam vor. Trotzdem befürchtete Rebus, die Falle könnte jeden Augenblick zuschnappen.
    »Da fragen Sie lieber die vier Männer, die kurz vor uns als Letzte aus dem Gebäude kamen.«
    Der Blick, den die beiden Polizisten wechselten, war deutlich.
    Sie glauben mir kein Wort.
    Was ja durchaus verständlich war. Er hätte vorsichtiger sein müssen. Wenn er jetzt nicht aufpasste, hielten sie ihn am Ende noch für den Brandstifter.
    »Können Sie die vier Männer beschreiben?«, fragte der Jüngere.
    »Tut mir leid, nein. Es ging alles so schnell.«
    Ich wollte zu Pia. Ich habe um ihr Leben gefürchtet.
    »Hmhm«, machte der Ältere wieder.
    »Irgendwas müssen Sie doch gesehen haben.«
    »Drei von ihnen waren nur spärlich bekleidet.«
    Pia übrigens auch. Ja, Pia war praktisch nackt, als ich sie da raustrug.
    Er wollte nicht daran denken, was das bedeutete. Der Gedanke war zu unglaublich, um ihn zu fassen. Dass Pia mit diesen vier Männern … Nein.
    »… am besten mit auf die Wache.« Der Ältere klappte den Notizblock zu. »Wir haben da noch weitere Fragen an Sie.«
    Natürlich. Er nickte schicksalsergeben. Wahrscheinlich verdächtigen sie ihn sogar.
    »Darf ich wenigstens noch kurz nach ihr sehen?«
    Die beiden blickten einander an. Der Jüngere schüttelte kaum merklich den Kopf.
    »Ich hab schon verstanden.« Er rutschte von der Liege herunter. »Wollen Sie mir Handschellen anlegen? Oder verlassen Sie sich darauf, dass ich keinen Widerstand leiste?«
    Er brauchte einen Anwalt. Und ihm lief die Zeit davon. Wenn man Pia aus der Klinik entließ, tauchte sie vermutlich in der Stadt unter. Er konnte es ihr kaum verdenken. Doch die Vorstellung, sie zu verlieren, war ihm unerträglich.
    ***
    Sie wachte auf und wusste erst nicht, wo sie sich befand. In dem gekachelten Raum war es kalt, und das Licht war grell. Sie kniff die Augen zusammen.
    Neben der Liege standen ihre Stiefel auf dem Fußboden, und ein paar zerschnittene Seilenden waren alles, was von dem Harness übriggeblieben war.
    Das Feuer. Der Rauch. Die starken Arme, die sie aus dem Club trugen.
    Rebus.
    Jetzt wusste sie wieder alles. Pia erhob sich und tastete nach den Stiefeln. Jemand hatte sie in ein Krankenhaushemd gesteckt. Sie streifte die lästige Sauerstoffmaske ab und versuchte, die Kanüle in ihrem linken Arm zu entfernen.
    »Halt, was machen Sie denn da?« Die Krankenschwester stürzte vor und hinderte Pia daran, die Nadel aus dem Arm zu ziehen. »Legen Sie sich lieber wieder hin. Die Ärztin kommt gleich zu Ihnen.«
    »Ich will zu Rebus.«
    Sie sah jetzt so klar wie seit Tagen nicht mehr.
    Er hatte sie gerettet. Er hatte sie auf dem Bett gefunden, hatte sie aus dem Gebäude getragen. Während die vier Männer, die sich vorher mit ihr vergnügt hatten, einfach das Weite gesucht hatten, ohne einen Gedanken an sie zu verschwenden.
    Sie wusste nicht, warum er plötzlich im Club gewesen war, doch darüber wollte sie sich später Gedanken machen. Jetzt wollte sie ihn vor allem sehen. Mit ihm reden. Sie wollte ihm erklären, was sie getan hatte. Ihn um Verzeihung bitten.
    Dabei gab es dafür im Grunde keine Entschuldigung. Sie hatte es wieder getan. Wieder hatte sie sich in ein Abenteuer gestürzt, das zu groß war für ihre verletzte Seele.
    »Warten Sie einen Moment, ich werde nachschauen.« Die Krankenschwester musterte sie streng, und Pia hob die Hände.
    Sie sank wieder auf die Liege zurück. Es war eiskalt in diesem Raum. Hatten die sie etwa schon in die Pathologie verfrachtet, oder warum fror sie so erbärmlich?
    Wenige Minuten später glitt die Schiebetür wieder auf, und eine junge Frau betrat den Raum. Sie war jünger als Pia und stellte sich als ihre Ärztin vor.
    »Wo ist Rebus?«, wollte sie sofort wissen. »Er ist mit mir zusammen hergekommen. Sie müssen doch wissen, wo er steckt.«
    »Es tut mir leid, Frau Schwarz. Ich weiß nicht, wen Sie meinen.«
    »Dann gucken Sie doch nach! Sie werden ihn doch in Ihren Unterlagen irgendwo verzeichnet haben!«
    Sie spürte, wie das Zittern stärker wurde. Das war kein Frieren. Wut war das, gepaart mit den Nachwirkungen des Schocks.
    »Beruhigen Sie sich bitte. Wir werden nachsehen. Ich möchte Sie zunächst untersuchen, ja?« Sie sprach mit Pia wie mit einer Todkranken.
    Gehorsam – weil es ohnehin nichts brachte, wenn sie sich jetzt aufregte – ließ Pia die Untersuchung über sich ergehen.
    »Wir würden Sie gerne über Nacht

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