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Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild

Titel: Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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schließlich Magierin.«
    »Ich kenne keine anderen Magier.«
    Seine Ziegenaugen weiteten sich vor Verblüffung. »Wie bitte? Das kann doch nicht sein.« Er schüttelte misstrauisch den Kopf.
    »Wie gesagt, ich bin nur zu Hälfte Magierin. Mein Magiervater ist gestorben, ehe ich geboren wurde, und ich wuchs in der Familie meiner Vampirmutter auf.« Ich hatte keine Ahnung, warum ich diesem Dämon von meinem familiären Hintergrund erzählte. Eigentlich hatte ich doch Wichtigeres zu tun, wie zum Beispiel ihn wieder aus dem Haus zu bekommen – und zwar pronto .
    Ich humpelte zur Couch. Während ich mir Gedanken darüber machte, welche Optionen uns jetzt offenstanden, sah sich der Dämon interessiert in meinem Wohnzimmer um. Meine Großmutter konnte ich auf keinen Fall anrufen. Sie würde bestimmt ausflippen. Ich vermutete, der Pfeil aus Apfelholz hatte mich nur deshalb nicht umgebracht, weil ich halb Magierin war, und allein die Erinnerung an diese Tatsache brachte meine Großmutter regelmäßig auf die Palme. Sie dachte nicht gerne an diese Familienschande.

    Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr. In einer halben Stunde ging die Sonne auf. Mir blieb nicht mehr genügend Zeit, um noch in dieser Nacht etwas zu unternehmen. Also musste ich das Ganze auf morgen verschieben.
    »Wie heißt du eigentlich? Solange du hier feststeckst, kannst du mir genauso gut deinen Namen verraten«, schlug ich vor.
    Der Dämon drehte sich zu mir um. Er war gerade damit beschäftigt gewesen, meine Post zu durchschnüffeln. »Ich heiße Giguhl«, stellte er sich vor.
    »Ich bin Sabina.« Ich schüttelte ihm kurz die Klaue, zog meine Hand aber sofort wieder zurück. Seine schuppige Haut war eiskalt.
    »Freut mich.«
    »Giguhl, ich verspreche dir, herauszufinden, wie man dich wieder nach Irkalla zurückschicken kann. Doch für den Moment musst du leider hier bei mir bleiben. Da lässt sich nichts machen.«
    Er seufzte und schüttelte bedauernd den Kopf. »Verdammter Mist.«
    »Hör mal, ich habe dich nicht gebeten, hierherzukommen und mich umzubringen. Vergiss das nicht. Das Letzte, was ich momentan brauchen kann, ist ein Dämon, der auf meinem Sofa pennt. Ich habe nämlich weitaus schwerere Probleme, um die ich mich kümmern muss.«
    Wie zum Beispiel herausfinden, wer mir einen Dämon schickt, der mich umbringen soll, fügte ich in Gedanken hinzu. Oder warum ich nicht tot war, obwohl ich von einem Apfelholzbolzen durchbohrt wurde. Und dann gab es da natürlich noch die Sache mit Clovis und seiner Sekte und dem neuesten Auftrag der Dominae.

    Meine Schläfen begannen im selben Rhythmus zu pochen, mit dem der Schmerz in meiner Brust meinen Oberkörper durchfuhr. »Kennst du denn niemanden, an den du dich wenden könntest?«, fragte ich.
    »Nein, ich kenne hier keine Seele. Ich bin zum ersten Mal in dieser Welt, wenn du es genau wissen willst. Und komm mir bloß nicht mit diesem beleidigten Getue.« Er verschränkte seine gewaltigen Arme und starrte mich wütend an. »Ich habe nämlich auch nicht darum gebeten, hierhergeschickt zu werden. Ganz im Gegenteil! Es war alles wie immer, und plötzlich sitze ich an diesem gottverlassenen Ort fest.« Er blickte sich in meinem Wohnzimmer mit einer ähnlich angewiderten Miene um, die ich wahrscheinlich aufgesetzt hätte, wenn ich mich auf einmal ohne Vorwarnung in seiner Heimat Irkalla wiedergefunden hätte.
    »Okay, du hast ja Recht. Wir wurden beide angeschmiert. Wenn du mir versprichst, nicht noch einmal zu versuchen, mich umzubringen, werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um herauszufinden, wie wir dich nach Hause zurückbringen können. Einverstanden?«
    »Einverstanden«, antwortete der Dämon. »Aber jetzt mal etwas ganz anderes. Das mit dem Schlafen auf der Couch …« Er warf einen Blick auf mein Sofa und sah mich dann mit hochgezogenen grünen Augenbrauen an. »Das meinst du doch nicht etwa ernst – oder?«

5

    Als ich am nächsten Abend erwachte, saß Giguhl an derselben Stelle, an der ich ihn in der Nacht zuvor zurückgelassen hatte. Seine Augen waren gerötet und er schien vom stundenlangen Fernsehen leicht zu schielen.
    »Sag bloß nicht, dass du den ganzen Tag über ferngesehen hast!« Im Grunde hätte ich mir diese Bemerkung sparen können. Die zahlreichen leeren Bierflaschen, die überall herumlagen, und die leeren Käseflipstüten waren eindeutige Zeichen dafür, was er getrieben hatte – von den Chipsbröseln auf seiner Brust und seinem Gesicht ganz abgesehen.
    »Menschen

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