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Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild

Titel: Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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hatte ich keine Ahnung, worauf ich mich da einließ.
    Frank ging vor. Er wollte mich zweifelsohne schnell loswerden, um wieder in den Tempel zurückkehren zu können. Vor einer Tür in der Nähe des Pools blieb er stehen. Davor lag ein Fußabstreifer mit der Aufschrift »Welcome«. An einem Haken neben der Tür hing ein kleines Windspiel. Rechts daneben befand sich ein Fenster mit einem Blumenkasten, in den jemand gelbe und violette Stiefmütterchen gepflanzt hatte.
    Mein Begleiter klopfte. Fast gleichzeitig wurde die Tür von innen aufgerissen und Licht fiel in den düsteren Hof. Eine zierliche Blondine mit einem Heiligenschein aus Locken um ihr elfenhaftes Gesichtchen strahlte uns an.
    »Oh oh oh – hallo!« Sie trat um Frank herum und umarmte mich, ehe ich etwas dagegen tun konnte. »Mann, ich bin total aufgeregt, dich kennenzulernen, Mitbewohnerin!«
    Da ich beide Hände voll hatte, konnte ich sie nicht abschütteln. Ihr Lavendelduft hüllte mich ein wie ein aufdringlicher Bienenschwarm.
    Na, großartig! Meine neue Mitbewohnerin war eine Fee.
    Ich warf Frank einen finsteren Blick zu. Er grinste. Offenbar genoss er mein Unbehagen.
    »Vinca, das ist Sabina«, stellte er mich vor. »Sabina, das ist Vinca.«
    »Äh … Hi«, sagte ich und machte einen Schritt zurück, um die überschwängliche Fee endlich loszuwerden. »Freut mich, dich kennenzulernen.«

    Ihr 1000-Watt-Lächeln blendete mich geradezu, als sie sich von mir löste. »Komm rein und mach es dir bequem. Mein Zuhause ist jetzt auch dein Zuhause«, erklärte sie. Sie nahm mir den Helm ab und ging voraus in die Wohnung, ehe ich etwas antworten konnte.
    Frank hielt mich fest, als ich an ihm vorbei wollte. Er reichte mir den Käfig mit der Katze. »Ich verziehe mich dann wieder und lasse Ihnen beiden Zeit, sich kennenzulernen. Rufen Sie mich an, falls Sie etwas brauchen.«
    Mir klappte die Kinnlade herunter. »Sie wollen schon weiter?«
    »Hab noch viel zu tun«, erwiderte er. »Keine Sorge. Vinca wird sich bestimmt bestens um Sie kümmern.«
    Die Stimme der Fee drang aus der Küche zu uns herüber. »Kann ich dir etwas zu essen anbieten, Sabina?«
    Ich wandte mich kurz ab, und als ich wieder zu Frank sah, befand sich dieser bereits auf dem Weg zur Straße. Einen Augenblick lang überlegte ich, ihn zurückzurufen, doch ich wusste natürlich, wie dämlich das gewesen wäre. Ich hatte ja auch keine Angst vor Vinca. Ich war nur nicht daran gewöhnt, jemanden um mich zu haben, der derart … derart anstrengend fröhlich war wie diese Fee.
    Mit einem resignierten Seufzer betrat ich die Wohnung und schloss die Tür hinter mir. Ich stellte Giguhl samt seinem Käfig ab und sah mich um. Der kleine Raum war mit einem Sessel mit Blumendekor und einem gemütlich aussehenden moosgrünen Sofa fast völlig zugestellt. Auf einer Truhe, die als Couchtisch diente, stand eine Glasvase mit bunten Schnittblumen. In der Wohnung roch es ausgesprochen stark nach Lavendel, aber auch der Duft von frisch gebackenen Brownies stieg mir in die Nase.

    Vinca streckte den Kopf um die Ecke. »Liebste Mitbewohnerin?«, fragte sie.
    Ich zuckte innerlich zusammen. »Ja?«
    »Ich wollte wissen, ob du etwas essen willst.«
    »Oh nein, danke«, erwiderte ich. »Ich habe keinen Hunger. Wo ist mein Zimmer?«
    Sie kicherte. »Ach ja, ich Dummerchen. Ich zeige es dir sofort.«
    Sie kam auf mich zu, blieb dann aber abrupt stehen. Vorwurfsvoll blickte sie auf den Käfig zu meinen Füßen. Ihr Lächeln verschwand.
    »Das ist doch keine …« Sie schluckte hörbar. »… keine Katze, oder?«
    Ihr plötzlicher Stimmungswandel verwirrte mich. Ich sah auf den Käfig. »Doch, das ist mein Kater Giguhl«, erwiderte ich freundlich.
    »Oh nein! Clovis hat mir nichts von einem Kater erzählt!« Sie wich einige Schritte zurück.
    »Oh. Bist du gegen Katzen allergisch oder so was?«, wollte ich wissen.
    Sie fasste sich an den Hals, als ob Giguhl jeden Augenblick aus dem Käfig ausbrechen und sie angreifen könnte. »Nein.« Nur mühsam richtete sie ihren Blick wieder auf mich. »Aber ich bin eine Nymphe.«
    Ich verstand nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hatte. »Ich weiß. Und?«
    »Du hast wohl überhaupt keine Ahnung. Katzen sind die natürlichen Feinde des Feenvolkes.«
    Meine Unkenntnis ließ mich in ihren Augen offenbar ziemlich tief sinken. Ich war mir nicht sicher, warum mich das ärgerte.
    »Tut mir leid, ich habe noch nicht so viele Feen persönlich
kennengelernt«, sagte ich. Sie schnaubte und

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