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Rote Lilien

Rote Lilien

Titel: Rote Lilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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in der Highschool kennen gelernt, sind dann auf dasselbe College gegangen und waren ein Jahr lang zusammen. Im College, verdammt noch mal. Als wir uns getrennt haben, sind wir Freunde geblieben. Und wenn es dir gelingen würde, deine Eifersucht zu überwinden und Dory so zu sehen, wie sie ist, würdest du dich wahrscheinlich sogar mit ihr anfreunden.«
    »Ich hasse es, eifersüchtig zu sein. Ich bin noch nie im Leben so eifersüchtig gewesen.«
    »Wenn du unser Gespräch vor ihrem Wagen mitbekommen hättest, hättest du gehört, wie sie zu mir gesagt hat, sie hoffe, du und ich würden bald einmal in die Stadt kommen und uns mit ihr treffen, damit sie dich kennen lernen kann. Außerdem hat sie noch gesagt, dass sie sich gefreut habe, mich wiederzusehen. Und ich habe so ziemlich das Gleiche zu ihr gesagt und sie dann zum Abschied geküsst.«
    »Ja, aber ... ihr habt ausgesehen wie ein Paar.«
    »Wir sind kein Paar. Du und ich sind ein Paar«, sagte er, als sie ihn nur wortlos anstarrte. »Ich weiߟ nicht, warum du jetzt daran zweifelst. Oder an mir.«
    »Du hast nie gesagt, dass ...« Er kam auf sie zu und umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. »Ich will mit niemand anderem zusammen sein als mit dir. Du bist die Einzige, Hayley. War das jetzt deutlich genug?«
    »Ja.« Sie legte ihre Hand auf die Seite, drehte den Kopf zur Seite und küsste seine Handfläche. »Dann vertragen wir uns wieder?«
    »Sieht ganz danach aus. ğhm, hast du ihr gesagt, dass du mit mir befreundet bist? Ich meine, dass ich es bin?«
    »Das brauchte ich gar nicht. Als du wieder hinausgegangen bist, hat sie mich in die Rippen gestoßen und gesagt: Sie ist gröߟer als ich, sie ist dünner als ich, und sie hat schönere Haare. Was habt ihr Frauen eigentlich immer mit den Haaren?«
    »Das tut jetzt nichts zur Sache. Was hat sie noch gesagt?«
    »Dass es zwar ganz furchtbar sei, einen Korb von mir zu bekommen, sie mich aber gut verstehen könne, nachdem sie dich gesehen habe. Das war wohl eine Art Kompliment.«
    »Und ein sehr nettes noch dazu. Jetzt habe ich doch tatsächlich ein schlechtes Gewissen. Wahrscheinlich würde ich sie auch noch sympathisch finden, und das verwirrt mich jetzt schon ein wenig.« Sie überlegte eine Weile, doch dann hellte sich ihre Miene wieder auf. »Ich werde schon darüber hinwegkommen. Entschuldigen werde ich mich aber nicht, schließlich hatte sie ja ihre Hände auf deinem Hintern. Aber wenn du willst, koche ich was für uns.«
    »Einverstanden«, sagte er, ohne zu zögern. »Hast du an etwas Bestimmtes gedacht?«
    »Nein. Du darfst mich überraschen. Uns«, verbesserte er sich, während er Lily an den Füߟen nahm und sie kopfüber nach unten baumeln lieߟ. »Ich nehm dir die Kurze hier ab. Wir müssen jetzt nebenan für Unordnung sorgen.« Und plötzlich war ihr Leben wieder in Ordnung, dachte sie. Während Harper im Wohnzimmer laute Knurrgeräusche von sich gab und Lily entzückt kreischte, machte Hayley die Tür des Kühlschranks auf, um sich die Lebensmittel darin anzusehen. Erbärmlich, stellte sie fest. Ein ausgesprochen männlicher Kühlschrankinhalt, der aus Bier, Cola, Mineralwasser, einem uralten gebratenen Hühnerbein, zwei Eiern, einem Stück Butter und einem kleinen, mit Schimmel überzogenen Stück Käse bestand. Als sie den Gefrierschrank aufmachte, hatte sie mehr Glück. Mehrere ordentlich beschriftete Plastikbehälter mit Resten von Mahlzeiten. David sei Dank. Aber es war schade, dass sie nichts Richtiges kochen konnte. Eigentlich hatte sie Harper beeindrucken wollen. Und warum? Er poussiert vor deinen Augen mit einer anderen Frau herum, und du kriechst vor ihm zu Kreuze. Und jetzt kochst du für ihn, wie ein Dienstmädchen. Für Männer sind Frauen doch nur Dienstboten, die ihnen zu Willen sein müssen. Er lügt, wie alle Männer, und du glaubst ihm, weil du schwach und töricht bist. Lass ihn dafür bezahlen. Sie sollen alle bezahlen.
    »Nein«, sagte Hayley leise, als sie feststellte, dass sie vor der geöffneten Tür des Gefrierschranks stand. »Das sind nicht meine Gedanken gewesen. Und ich will sie nicht in meinem Kopf haben.«
    »Hast du was gesagt?«, rief Harper aus dem Wohnzimmer.
    »Nein«, erwiderte sie mit fester Stimme.
    Es gab nichts zu sagen. Nichts zu denken. Sie würde jetzt etwas aufwärmen, und dann würden sie essen. Wie ein Ehepaar. Oder eine Familie. Jedenfalls ein bisschen wie eine Familie. Harper, Lily und sie. Nur sie drei.

14. Kapitel
    Bei Harper löste das

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