Rote Lippen - jede Sünde wert
gemeinsam durch die Hotelhalle zum hinteren Parkplatz. Ein paar Gäste waren noch da, aber alles in allem war um diese späte Stunde nicht mehr viel los. Zu Haylies Überraschung nahm Trevor sie bei der Hand, als sie sich dem Ausgang näherten. Und er ließ sie nicht los, bis sie vor dem Auto standen. Durch die Berührung fühlte Haylie sich wohlig gewärmt. Nicht nur ihre vormals eiskalten Finger waren jetzt wieder warm durchblutet, ihr ganzer Körper schien plötzlich zu glühen, vom Kopf bis zu den Zehen.
Wahrscheinlich hatte Trevor sich sehr genau vergewissert, dass sie nicht beobachtet wurden. Sonst hätte er eine solch zärtliche Geste nicht riskiert. Davon ging sie fest aus. Aber dass sie darauf so extrem reagiert hatte, erschreckte sie geradezu. Denn sie hatte Angst davor, zu viel für ihn zu empfinden. Immer wieder hatte sie sich gesagt, dass ihre Beziehung nur eine vorübergehende Affäre war, eine oberflächliche Art und Weise, sich die Zeit zu vertreiben, während sie hier in Aspen bleiben musste. Doch in letzter Zeit fiel es ihr immer schwerer, sich selbst davon zu überzeugen.
Trevor war ein toller Mann. Er sah fantastisch aus, war intelligent und erfolgreich. Außerdem war er sehr wohlhabend, nicht nur, weil er eine Menge geerbt hatte, sondern auch, weil er sich ohne fremde Hilfe ein eigenes Unternehmen aufgebaut hatte, das inzwischen weit über die Grenzen Colorados hinaus bekannt war. Hinzu kam, dass er rücksichtsvoll und nett war und großartig mit dem Baby umging. Wenn sie im Internet nach dem idealen Mann suchen würde, erschiene sein Bild bestimmt als Erstes auf dem Monitor. Und wenn sie in einem Fragebogen für eine dieser Heiratsvermittlungen aufzählen sollte, wie für sie der ideale Mann aussähe, bräuchte sie nur Trevor detailliert zu beschreiben.
Dennoch war leider gerade er der einzige Mann auf der ganzen Welt, vor dem sie sich in Acht nehmen musste. Von dem sie die Finger hätte lassen sollen, wenn sie schlau gewesen wäre. Warum war sie bloß nach Aspen gekommen, um ihm seinen Sohn vorzustellen? Und dann hatte sie sich auch noch von ihm überreden lassen, hierzubleiben, bis die Testergebnisse da waren. Auch nicht besonders intelligent. Dass sie aber mit ihm ins Bett ging, war nicht nur dumm, sondern geradezu gefährlich.
Deshalb durfte sie sich nicht in ihn verlieben, auf keinen Fall. Auch wenn ihr Herz wie verrückt klopfte, wenn er nur den Raum betrat. Es spielte ebenfalls keine Rolle, dass sie sich danach sehnte, mit ihm zusammen zu sein, auch wenn sie nur gemeinsam aßen oder auf der Couch saßen und fernsahen. Und dass der Sex mit ihm unglaublich gut war und jedes Mal sogar noch besser zu werden schien …
Nein, über all das brauchte sie gar nicht nachzudenken, denn sich in ihn zu verlieben war nicht nur dumm, sondern vor allem sinnlos. Selbst wenn sie irgendwelche Gefühle für Trevor entwickeln sollte, was sie in Wirklichkeit natürlich nicht tat, über eins war sie sich mit absoluter Sicherheit im Klaren: Er empfand nichts Besonderes für sie. Bestimmt genoss er den Sex mit ihr, welcher Mann würde das nicht? Schließlich lebte sie bei ihm, war immer verfügbar, ohne irgendwelche Ansprüche zu stellen. Aber sie zweifelte nicht daran, dass mehr als Sex für ihn nicht drin war. Er ging gern mit ihr ins Bett, und er wollte wissen, ob er Bradleys Vater war, mehr interessierte ihn nicht.
Okay, damit konnte sie sich abfinden. Da sie sowieso bald nach Denver zurückkehren würde, war das nur gut. Aber auch wenn sie sich immer wieder daran erinnern musste, dass Trevor und sie nur das Interesse an gutem Sex verband, so sehnte sie sich doch nach diesen Stunden mit ihm ganz allein. Als er in die Einfahrt einbog und dann langsam in die Garage fuhr, fragte sie sich bereits, ob Bradley wohl schon schlief und wie schnell sie die Babysitterin loswerden konnten, die Trevor für diesen Abend bestellt hatte.
Nachdem sie ausgestiegen waren, nahm Trevor sie wieder beim Arm, und sie stiegen gemeinsam die Stufen zur Haustür hinauf. Als er die Tür aufstieß, sahen sie, dass die Babysitterin auf der Couch lag und die Füße auf den Tisch gelegt hatte. Bradley lag in ihrem Schoß und kaute an einem langen Ohr seines Stoffkaninchens. Sowie das junge Mädchen sie sah, sprang es auf. Während Trevor sein Portemonnaie herausholte, um sie zu bezahlen, nahm Haylie den Kleinen. „Ich bringe ihn nach oben ins Bett. Hoffentlich schläft er bald ein.“
„Gut. Ich komme gleich nach.“ Er sah ihr
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