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Rote Sonne - heisse Kuesse

Rote Sonne - heisse Kuesse

Titel: Rote Sonne - heisse Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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entgegenbrachte.
    „Danke“, erwiderte sie leise. „Sehr freundlich.“
    „Isabella ist Australierin, Lucia“, erinnerte Dante sie trocken. „An diesen italienischen Begrüßungsstil ist sie nicht gewöhnt. Händeschütteln passt besser zu ihr.“
    „Oh, wie reserviert!“ Lucia zuckte die Schultern. „Ich dachte immer, Australier wären für ihre Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit bekannt.“
    Jenny fühlte sich kritisiert und errötete. „Bitte, entschuldige. Das ist alles ganz neu für mich.“
    „Jedenfalls musst du unbedingt Italienisch lernen, wenn du in diese Familie passen willst.“
    Die arrogante Bemerkung ließ Jennys Ärger darüber, in diese Situation hineingezwungen worden zu sein, erneut aufflammen. „Vielleicht will ich das ja gar nicht.“ Die Worte kamen völlig unüberlegt, aber sie bereute ihre Reaktion nicht. Tatsächlich verschaffte es ihr eine gewisse Befriedigung, Lucias Erstaunen zu registrieren, das gewiss nicht geplant war. Sie dachte bestimmt, es könnte nichts Besseres geben, als ein Mitglied der Familie Rossini zu sein. Jenny sah das nicht so.. „Ich habe mich nicht darum gerissen, nach Capri zu kommen“, setzte sie noch einen drauf.
    Lucia sah Dante amüsiert an, ihre Augen glitzerten schadenfroh. „Das ist doch bestimmt das erste Mal, dass eine Frau dir etwas entgegensetzt, anstatt nach deiner Pfeife zu tanzen. Nonno hätte mich schicken sollen, um Isabella zu holen. Ich hätte garantiert den besseren Job gemacht.“
    „Ich glaube kaum, dass du irgendetwas erreicht hättest“, er widerte er. „Aber das wäre ja auch gar nicht in deinem Sinne gewesen, stimmt’s? Isabella kommt dir doch keineswegs gelegen. Vermutlich hast du Angst, sie könnte so kurz vor Nonnos Tod deinen Platz in seinem Herzen einnehmen, oder?“
    „Oh!“ Lucia tat so, als wäre sie schockiert und verletzt. „Wie gemein von dir! Beachte ihn gar nicht, Isabella.“ Sie lächelte einschmeichelnd. „Das ist nur die Rache dafür, dass ich seinen Charme infrage gestellt habe. Ich finde es wunderbar, dass du gekommen bist, um für Nonno da zu sein.“ Sie machte eine einladende Geste. „So, lasst uns jetzt ins Haus gehen. Hier draußen ist es viel zu heiß.“
    Jenny schaute noch einmal sehnsüchtig zum Hubschrauber zurück. Sie wünschte sich, nie einen Fuß an diesen Ort gesetzt zu haben.
    „Pierro wird das Gepäck ins Haus bringen“, versicherte Dante ihr. Er nahm erneut ihre Hand und drückte sie.
    Es kam Jenny vor, als wollte er sie daran erinnern, dass es kein Entkommen gab – jedenfalls nicht, bis er es ihr gestattete, und das würde nicht so bald geschehen.
    In diesem Moment hasste sie ihn, hasste es, keine Wahl zu haben, hasste es, in einem so fremden und – wenn sie Lucias Haltung richtig einschätzte – feindseligen Gebiet gelandet zu sein.
    Capri sollte ja ein sehr romantischer Ort sein, ein Paradies für Liebespaare. Während sie durch den schattigen Säulengang schritten, musste Jenny daran denken, dass es in diesem Paradies mindestens eine Schlange gab.
    Auf wie viele Schlangen würde sie wohl noch treffen?
    Sie saß auf dieser Insel genauso fest, als wenn sie im Frauengefängnis eingesperrt gewesen wäre. Hier wie dort musste sie mit den anderen Insassen zurechtkommen, um zu überleben. Der Luxus dieser Villa sollte ihr den Aufenthalt versüßen, aber gab es da nicht dieses Sprichwort – Reichtum ist die Quelle allen Übels?
    Sie sehnte sich nach ihrem einfachen Leben zurück. Und hasste Dante dafür, dass er ihr sein Leben aufgedrängt hatte.

6. KAPITEL
    Der Säulengang war wunderschön. Pinien spendeten angenehm kühlen Schatten, tiefrote Bougainvilleas setzten Farbtupfer in das Halbdunkel. Im Geist stellte Jenny sich vor, wie ein römischer Kaiser und sein Hofstaat hier spazieren gingen. Sie fragte sich, ob Marco Rossini im selben Stil über seine Familie herrschte und ob er ebenfalls denjenigen Macht verlieh, die ihm zu Willen waren.
    „Ich habe Anweisungen gegeben, dass die Blaue Suite im Gästeflügel für dich fertiggemacht wird“, sagte Lucia zu Jenny. „Bestimmt wird sie dir gefallen. Man hat von dort einen wunderbaren Ausblick auf …“
    „Kommt gar nicht infrage“, unterbrach Dante sie gebieterisch. „Isabella wird sich in der Suite neben meiner sicher viel wohler fühlen. Dann kann sie jederzeit zu mir kommen, wenn sie ein Problem hat. Schließlich habe ich ihr meinen Schutz auf dieser Reise angeboten.“
    Es war das erste Mal, dass Jenny davon hörte. Aber

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