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Rote Sonne - heisse Kuesse

Rote Sonne - heisse Kuesse

Titel: Rote Sonne - heisse Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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geprobt.“
    „Wir haben doch die ganze Woche miteinander geprobt. Warum willst du jetzt damit aufhören?“
    „Weil es reicht. Ich stehe kurz vor meinem Auftritt. Wenn ich mich mit zu vielen Informationen vollstopfe, habe ich Angst, keine gute Darbietung zu liefern.“
    Gegen dieses Argument ließ sich nicht viel sagen. Wer Jenny Kent auch sein mochte, dumm war sie jedenfalls nicht. Sie besaß eine natürliche Intelligenz, was ihm seine Aufgabe, ihr Isabellas Rolle nahezubringen, leicht gemacht hatte. Obwohl sie einen völlig anderen Background hatte als er, war er inzwischen davon überzeugt, dass sie in seine Familie hineinpassen würde, ohne sich zu sehr wie ein Fisch auf dem Trockenen zu fühlen.
    Genau genommen würde sie nicht nur hineinpassen, sondern sogar glänzen. Er hatte gewusst, dass sie umwerfend aussehen konnte. Nonno würde stolz auf seine Enkelin sein. Sie war wunderschön. Sogar verlockend schön. Aber er konnte es sich nicht leisten, sich in sie zu verlieben. Das hätte Nonno ihm sofort angesehen. Ein einziger Ausrutscher – und die Täuschung würde auffliegen.
    Sie trafen am Hubschrauberlandeplatz ein. Als Dante seine neu gefundene Cousine über die Landebahn begleitete, achtete er darauf, wie sein Pilot auf ihren Anblick reagierte. Pierro hatte ihn schon mit vielen schönen Frauen gesehen, aber bei Jennys Anblick leuchteten seine Augen auf. Er war eindeutig beeindruckt von ihr.
    Dann machte er einen großen Wirbel um sie, gab sich alle Mühe, damit sie sich im Hubschrauber auch richtig wohlfühlte. Jenny dankte es ihm mit einem Lächeln und ein paar netten Worten. So reizend war sie die ganze Woche nicht zu mir, dachte Dante enttäuscht. Es war zwar absurd, aber er spürte einen Stich der Eifersucht. Verdammt, er hatte sich für sie schwer ins Zeug gelegt, und sie war kaum höflich zu ihm.
    Du hast es nicht für sie, sondern für dich getan, sagte er sich. Trotzdem war er verärgert darüber, dass es ihm nicht gelang, die distanzierte Würde, mit der sie sich umgab, zu durchbrechen. Aber das würde ihm schon noch gelingen. Es war nur eine Frage der Zeit, und die wollte er nutzen, wenn sie erst einmal in Capri waren.
    Am Vormittag trafen sie auf Capri ein und wurden von Lucia, die es offenbar kaum erwarten konnte, ihre australische Cousine kennenzulernen, auf dem Hubschrauberlandeplatz begrüßt.
    Es geht los, dachte Dante und hoffte, dass „Isabella“ ihrer Rolle gewachsen sein würde.
    „Das ist deine Cousine Lucia“, sagte Dante mit gepresster Stimme. Er nahm Jenny beim Arm und half ihr die steilen Stufen vom Hubschrauber auf die Landebahn hinunter.
    Jenny hatte sie bereits erkannt. Nach dem Shoppingtrip in Paris wusste sie, was sie vor sich hatte: Lucia Rossini war die Verkörperung französischen Schicks. Ihr kurzes Haar war zu einem kunstvollen asymmetrischen Bob geschnitten, sie trug ein traumhaftes Kleid in Scharlachrot und Weiß, das ihre schlanke, zierliche Figur perfekt betonte, dazu weiße Sandaletten. Außerdem strahlte sie dieses arrogante Selbstvertrauen aus, das Jenny inzwischen mit Reichtum verband.
    Ohne Dantes Bemühungen, ihr einen modischeren Look zu verpassen, hätte sie sich in Lucias Gegenwart wie ein Nichts gefühlt. Der Stil, den er für sie ausgewählt hatte, unterschied sich zwar völlig von dem seiner Cousine, war aber dennoch eine Klasse für sich. Lucia wirkte etwas verschnupft, als sie den Gast in Augenschein nahm. Dante stellte die beiden Frauen einander vor, und Jenny war sofort auf der Hut.
    „Lucia, wie reizend von dir, Isabella gleich willkommen zu heißen“, sagte er. Sein leicht spöttischer Ton ließ Jenny noch wachsamer werden.
    „Natürlich bin ich neugierig auf meine Cousine. Ich sehe sie schließlich zum ersten Mal, Dante“, gab Lucia mit leicht gehässigem Blick zurück.
    Die beiden scheinen sich nicht besonders zu mögen, dachte Jenny.
    „ Du hattest sie schließlich die ganze Woche für dich. Jetzt bin ich dran“, setzte sie hinzu und lächelte, wobei die Freundlichkeit ihre Augen nicht erreichte. „Willkommen auf Capri, Isabella. Ich werde alles tun, damit du dich hier bald wie zu Hause fühlst.“
    Sie trat vor, legte Jenny die Hände auf die Schultern und küsste sie leicht auf beide Wangen.
    Instinktiv machte Jenny einen Schritt zurück. Sie war nicht daran gewöhnt, dass Menschen ihr so nahe kamen. Außerdem fand sie die Begrüßung viel zu familiär, denn sie spürte genau, dass ihre Cousine ihr keine Wärme

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