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Rote Sonne über Darkover - 5

Rote Sonne über Darkover - 5

Titel: Rote Sonne über Darkover - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ich noch einmal von vorn anfangen.«
    »Was habt Ihr vor, Vater?« fragte Danilo.
    Der Priester stand auf. »Auch ich habe Gelübde zu halten, Lord Danilo, die Gelübde des Gehorsams und der Keuschheit. Die Kirche geht langsam vor; es wird Jahre dauern, bis sie eine Entscheidung über Vater Valentin fällt. Wenn die Zeit kommt, glaube ich, daß Ihr und Regis Hastur wissen werdet, wie ihr sie aufzunehmen habt.« Er zögerte. »Ihr werdet Rafael MacAlastair auf der Hochzeit seines Bruders sehen, nicht wahr?«
    »Ja«, antwortete Danilo.
    Vater Cerreno zog seinen Dolch aus der Scheide. Er würde die Gelübde halten, die er bei seiner Ordination geleistet hatte, aber er konnte seine Liebe für seinen Mitmenschen, ganz gleich, welche Form sie annahm, nicht länger leugnen. Vielleicht war das der erste Schritt zu einem neuen Verständnis der Liebe Gottes. Er hielt Danilo den Dolch hin. »Wollt Ihr ihn Rafael geben und ihm sagen, ich würde mich geehrt fühlen, wenn er ihn annähme? Er ist mein Bruder in Christo und auch in meinem Herzen. Ich weiß nicht, ob ich jemals nach Darkover zurückkehre, aber mein Bruder Rafael wird bei mir sein, wohin ich auch gehe.«
    Danilo nahm den Dolch. »Ich werde Eure Botschaft überbringen, Vater, und ich glaube, Rafael wird das hier annehmen.«
    Langsam ging Vater Cerreno durch die Halle. An der Tür drehte er sich noch einmal um. »Wollt Ihr ihm auch sagen, daß ich im Unrecht war? Ich denke, er würde einen sehr guten Priester abgeben.«
    Sebastian Cerreno schnallte seine Reisetasche fest und bereitete sich auf den Start vor, der in wenigen Minuten erfolgen würde. Er tastete nach dem Messer, das er am Gürtel trug, und las noch einmal Rafaels Brief. Bredu, auch Du wirst immer in meinem Herzen sein als mein Freund und mein Bruder in Christo. Wohin Du auch gehst, es möge mit Gott sein. Vater Cerreno faltete den Brief und behielt ihn in der Hand. Die Motoren des Schiffes erwachten donnernd zum Leben, und Darkover fiel unter ihnen zurück.

    Kihar
    von Vera Nazarian
    Vera Nazarian (aus Glendale, Kalifornien) ist die jüngste Autorin, die je eine Geschichte an mich verkauft hat. Als sie ›Wound on the Moon‹
    einsandte, das ich für SWORD AND SORCERESS II kaufte, war sie noch nicht mit der High School fertig - was ich erst entdeckte, als ihr Vertrag zurückkam, gegengezeichnet von ihren Eltern.
    Jetzt hat sie ihre beträchtlichen Talente Darkover zugewandt und untersucht mit ihrer Story einen wirklich unüblichen Gebrauch von Laran und jenes unübersetzbare Konzept von Kihar. Es bedeutet nicht genau Stolz, auch nicht Integrität, sondern etwas von beidem. (MZB).
    Es heißt: Was unter vier Monden geschieht, braucht man nicht zu erinnern und nicht zu bereuen. Welch ein Zynismus! Beim Reiten sah ich dann und wann zu diesem himmlischen Hali-Halsband aus vier Edelsteinen empor, der blaß-violetten Liriel, der seegrünen Idriel, der in Pfauenfarben schillernden Kyrrdis und der perlenfarbenen Mormallor, und dachte: Ich bin verrückt. Das kann nicht geschehen …
    Und dann berührte ich den kühlen Kupferreifen an meinem Handgelenk und sah zu dem Mann hin, der an meiner Seite ritt, meinem Gatten.
    Ja, ich war verrückt gewesen, daß ich diesem Mummenschanz zugestimmt hatte, oder er war verrückt. Er liebte mich nicht, er hatte nie so getan, als ob, nicht einmal bei Lady Elviria, die mich geboren hat. Sie hatten an diesem Abend in Scathfell lange miteinander gesprochen, er, hochmütig, hager und auf kalte Art gutaussehend mit seinen hellgrauen Augen und dem auffallend roten Haar, leuchtend wie die Flammen im Kamin der Großen Halle meines Heims in den Hellers. Als ich klein war, sah ich den Flammen oft zu, fasziniert von dem Element des Feuers. In meinem dunklen Haar, pflegte Dame Vilma zu sagen, zeigten sich die gleichen seltsamen feuerroten Töne, die es in meiner Familie seit Generationen gibt. Sie sind zusammen mit dieser hassenswerten Kraft des Geistes, dem Laran, hineingezüchtet worden.
    Mein Vater war Korwin-Garris Aldaran, Lord von Scathfell. Er war schon tot gewesen, bevor ich mich zurückerinnern kann. Meine Mutter sagte, er sei ein großer stolzer Mann gewesen, mit feurigen Haaren und einem feurigen Temperament. Sie erzählte sonst nichts weiter, als daß er in einem kleineren Krieg gefallen war, aber wie oder warum, erfuhr ich nie. Es war damals die Zeit, als Clan gegen Clan in blutiger Rivalität kämpfte.
    Lady Elviria war ebenfalls stolz. Niemals wirklich schön gewesen, war sie

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