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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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gesagt ist mir jeder lieber als Lenny.«
    Maisie lächelte die Eitelkeitsdämonin an. »Danke. Wir werden das bestimmt bald klären.«
    Daraufhin trat sie zu Slade, um noch ein paar Dinge mit ihm zu besprechen. Giguhl und Valva unterhielten sich währenddessen flüsternd miteinander, und ich atmete erst einmal tief durch. Was als lustige Nacht mit meiner Schwester begonnen hatte, war mit einem Mordanschlag
auf Giguhl und einer Dämonenbegleiterin für meine Schwester ausgegangen, die sie eigentlich nicht haben wollte. Ich hatte keine Ahnung, wie sich die Sache mit Maisie entwickeln würde, aber eines wusste ich: Niemand legt sich mit meinem Dämon an. Ich würde nicht mehr länger darauf warten, dass der Hekate-Rat herausfand, wer hinter den Anschlägen auf mein Leben steckte.
    Nein, jetzt würde ich die Dinge selbst in die Hand nehmen. Diese Schlampe hätte bald nichts mehr zu lachen.

24

    Am nächsten Abend bereitete ich mich gerade darauf vor, zum Ratstreffen zu gehen, als meine Schlafzimmertür plötzlich aufgerissen wurde. Orpheus stand auf der Schwelle und sah aus wie ein zorniger Gott.
    »Sie!«, sagte er mit leiser, drohender Stimme.
    Ich sah ihn überrascht an. »Haben Sie jemand anders erwartet? Das ist mein Zimmer.«
    Er richtete einen anklagenden Finger auf mich. »Wie konnten Sie Maisie nur in diesen Sündenpfuhl mitnehmen? Wie konnten Sie nur?«
    Aha, darum ging es also. »Hören Sie mir gut zu, mein Lieber: Sie wollte selbst mit. Ich habe versucht, es ihr auszureden, aber letztlich war es ihre Entscheidung.«
    Orpheus trat über die Schwelle und schlug donnernd die Tür hinter sich ins Schloss. »Es ist mir völlig egal, wessen Idee es war. Sie hätten es jedenfalls besser wissen müssen, als unser Orakel in diese zwielichtige Bar mitzunehmen. Ich wusste von Anfang an, dass Sie uns hier nichts als Ärger machen würden.«
    Ich verschränkte die Arme. »Jetzt beruhigen Sie sich mal wieder, Orpheus. Es ist doch gar nichts passiert. Maisie geht es gut.«
    Einen Moment lang war er so aufgeregt, dass er über
die eigenen Worte stolperte und kurz nicht weitersprechen konnte. »Sie … Sie nennen einen Mordversuch nichts?«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Maisie hatte alles im Griff. Und sie hat das Problem doch gelöst.«
    »Sie bezeichnen die Rückkehr mit dem Dämon eines potenziellen Mörders als Lösung des Problems?«
    Ich hob das Kinn. »Ja, das tue ich.«
    »Ich habe genug von Ihnen. Haben Sie mich verstanden? Maisie muss sich darauf konzentrieren, ihre Visionen zurückzuerhalten. Sie kann es sich nicht leisten, ihre wertvolle Zeit mit dem Abschaum der Gesellschaft zu verschwenden.« Seinem Tonfall nach rechnete er mich eindeutig ebenfalls zu dieser Gruppe.
    »Hören Sie mir mal gut zu, Kumpel. Ich weiß, dass Sie daran gewöhnt sind, hier das Sagen zu haben. Aber Maisie ist eine erwachsene Frau. Sie trifft ihre eigenen Entscheidungen. Sie sollten mit ihr umgehen wie mit der starken, intelligenten Frau, die sie ist, nicht wie mit einer zerbrechlichen Puppe. Und wenn Sie aufhören würden, sie wie Ihre persönliche Orakel-Fabrik zu behandeln, könnte sie sich vielleicht endlich auch mal ein bisschen entspannen und wäre wieder in der Lage, die Zukunft zu sehen.«
    Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen, seine Haltung steif und abweisend. »Sie halten sich offenbar für eine ganz Schlaue, was? Sie sind erst seit ein paar Tagen bei uns, Sabina. Ich hingegen kenne Maisie bereits ihr ganzes Leben lang. Ich habe Ameritat geholfen, sie wie meine eigene Tochter aufzuziehen – und zwar aus Respekt und in Erinnerung an ihren Vater. Sparen Sie sich also Ihre Belehrungen darüber, wie ich mit Maisie
umgehen soll. Sie scheren sich ja offensichtlich nicht im Geringsten um die Position und die Sicherheit Ihrer Schwester. Ihr Vater würde sich für Sie schämen.«
    Mit eiskaltem Blick beugte ich mich vor und erwiderte durch zusammengebissene Zähne: »Es ist mir scheißegal, was Tristan Graecus von mir halten würde.«
    »Das überrascht mich nicht. Ihr Vater war ein Held. Ein Magier, wie es keinen besseren geben kann. Wie aus seinen Genen eine so selbstsüchtige und unverantwortliche Brut wie Sie hervorgehen konnte, ist mir schleierhaft.«
    Der Hass in diesen Worten – und in seinem Blick – verschlug mir die Sprache. Noch ehe ich etwas erwidern konnte, hatte er sich auf dem Absatz umgedreht und war wieder aus meinem Zimmer gerauscht.
    Ich trat in den Türrahmen und sah ihm hinterher, als er wütend den Flur

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