Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2
Königin bei dir mehr Freude hervorruft.«
Auf ihrem Gesicht zeigte sich ein wehmütiges Lächeln. »Der Rat ist von diesem Ergebnis begeistert. Königin Maeve stellt ihre Armee und ihre sämtlichen Ressourcen zur Verfügung, wenn der Rat den Krieg erklärt.«
Ich runzelte die Stirn, da ich ihren bitteren Tonfall nicht verstand. »Ist das denn nicht gut?«
Sie zuckte mit den Achseln. »In gewisser Weise schon. Aber ich fürchte mich vor dem Preis, den wir alle zahlen müssen, wenn wirklich ein Krieg ausbricht.«
Ich war mir nicht sicher, was ich sagen sollte, um sie zu beruhigen. Seit dem Moment, in dem ich herausgefunden hatte, dass die Dominae auf einen Krieg aus waren, wusste ich, dass diese Geschichte nicht für alle gut ausgehen würde. Doch mit jedem Tag, der vorüberging, schien ein Krieg unvermeidlicher zu werden. »Hör zu«, sagte ich und versuchte etwas ungeschickt das Thema zu wechseln. »Ich hoffe, du hast wegen letzter Nacht nicht allzu große Probleme bekommen.«
»Mach dir keine Sorgen. Orpheus war zwar nicht gerade begeistert, aber er wird sich schon wieder beruhigen. Momentan macht ihm vor allem die Abstimmung Sorgen.« Eine Sekunde lang verzog sich ihr Mund zu einem
Lächeln. »Außerdem ist es mir eigentlich egal, ob er wütend auf mich ist.«
»Hattest du schon die Möglichkeit, mit Rhea über diese Dämonen-Sache zu sprechen?«
Maisie nickte. »Ja, sie stimmt mit Giguhls Theorie überein. Ich habe den Zauber nicht falsch gewirkt. Es gibt also keine andere Erklärung, warum Valva jetzt an mich gebunden ist.«
»Tut mir leid.«
»Das muss es nicht.« Sie winkte ab. »Ehrlich gesagt, finde ich es recht aufregend, jetzt meinen eigenen Dämon zu haben.«
»Wirklich? Du schickst sie also nicht nach Irkalla zurück?«
»Nein, ich werde sie bei mir behalten. Aus irgendeinem Grund scheint das Universum zu meinen, ich brauche jetzt einen Dämon. Wer bin ich, das infrage zu stellen? Außerdem ist sie ziemlich cool.«
Ich ignorierte die Bemerkung über das Universum und konzentrierte mich auf den zweiten Teil ihrer Aussage. Außer der Tatsache, dass Valva beim Sex laut schrie, wusste ich bisher nichts über sie. »In welcher Hinsicht cool?«
»Hast du gewusst, dass sie sich in einen Pfau verwandeln kann?«, fragte Maisie.
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, aber das ergibt doch Sinn. Wenn sich ein Unheilstifter-Dämon in einen Kater verwandeln kann, liegt es nahe, dass eine Eitelkeitsdämonin zu einem Pfau wird.«
Maisie lachte. »Das ist noch nicht alles. Sie ist auch ein echtes Organisationstalent. Während Giguhl heute tagsüber ein Schläfchen gehalten hat, hat sie mein ganzes
Studio aufgeräumt. Ich hatte keine Ahnung, dass ich noch zwölf Tuben Alizarin-Rot habe. Sie hat sogar meine Leinwände der Größe nach geordnet. Vermutlich wird sie mir eine Menge Geld sparen, weil sie Dinge entdeckt, die ich schon lange verloren geglaubt habe.«
Keine von uns erwähnte die Tatsache, dass Maisie vermutlich ohnehin keine neuen Farben mehr brauchen würde, wenn sie keine Visionen hatte. Trotzdem war ich froh zu sehen, dass sie sich offenbar über ihre neue Begleiterin freute. »Das ist toll, Maisie.«
Sie nickte gedankenverloren. »Allerdings sollten wir uns vielleicht eine Art Besuchsplan für die beiden überlegen. Sobald Giguhl wieder wach war, ist sie nämlich sofort in seinem Zimmer verschwunden.«
Ich lachte. »Da könntest du Recht haben. Sie haben mich den ganzen Tag über immer wieder geweckt.«
»Maisie?«, unterbrach uns Damara, die zu uns trat. Sie gönnte mir nicht einmal ein Kopfnicken, sondern drehte mir den Rücken zu. »Rhea möchte mit dir über das Blutmondfest reden.«
»Oh!«, erwiderte Maisie. »Sabina, tut mir leid. Ich habe Rhea vorhin versprochen, dass wir heute gleich noch das Fest planen.«
Ich hob eine Hand. »Kein Problem. Ich wollte sowieso in die Turnhalle und etwas trainieren.«
Maisie nickte. »Gut. Ich hole dich ab, wenn ich mit Rhea fertig bin. Es gibt nämlich noch eine Überraschung für dich.«
Ich zog erstaunt eine Augenbraue hoch. »Wirklich? Was denn?«
Sie lächelte. »Warte es ab. Bis nachher!« Damit eilte sie mit der missmutigen Damara davon.
Während ich mich auf den Weg von der Ratskammer in die Turnhalle machte, war ich guter Dinge. Natürlich zogen noch immer dunkle Sturmwolken über den Himmel, aber seit langer Zeit hatte ich zum ersten Mal wieder das Gefühl, das Glas sei halbvoll und nicht halbleer. Maisie und ich kamen uns näher, mein
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