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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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verschränkte die Arme hinter dem Kopf und sah zu, wie ich mich anzog.
    »Ich schulde dir ein Höschen.«
    Ich zog den Reißverschluss meiner Hose zu, ehe ich antwortete. »Ich würde sagen, wir sind quitt, wenn du mir die Blutsteuer erlässt, damit ich nicht mehr dieses kalte Konservengesöff zum Frühstück trinken muss.«
    Sobald ich den Satz zu Ende gesprochen hatte, fühlte ich mich schuldig. Ich erinnerte mich an das Versprechen, das ich Maisie gegeben hatte. Ich verdrängte das Gefühl. Schließlich hatte ich ihr nur versprochen, mich nicht von Menschen zu ernähren, so lange ich unter dem Schutz des Hekate-Rats stand. Und das war ja nun vom Tisch. Außerdem musste ich niemanden töten, um von ihm zu trinken. Es gab verschiedene Möglichkeiten, sein Opfer so zu verwirren, dass es sich später nicht mehr daran erinnern konnte, was geschehen war.
    Slade stützte sich auf einen Ellbogen. »Ah, so ist das also. Du verführst mich, weil du hoffst, dann wieder mal etwas Warmes in den Magen zu bekommen.«
    Ich lachte laut. Seine lockere Art löste die Spannung, die sich wieder in mir aufbaute. »Genau. Ich habe schon oft festgestellt, dass Männer einer hungrigen Frau in einer Existenzkrise kaum widerstehen können.«
    Er lachte ebenfalls und stand auf. Seine Haare waren zerzaust. »Natürlich erlasse ich dir die Steuer. Es ist das Mindeste, was ich tun kann, nachdem ich dich mit meinen wilden Liebeskünsten so geschwächt habe.«
    Ich schnaubte und setzte mich, um meine Stiefel anzuziehen. Natürlich hatte er nicht ganz Unrecht. Eine
Nacht voll Sex ließ mich immer hungrig aufwachen. Doch der wahre Grund, warum ich dringend Blut brauchte, war der Stress, unter dem ich noch immer stand.
    Er ließ sich Zeit, seine Hose anzuziehen. Dann hielt er inne. »Ich muss schon sagen: Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns nach all den Jahren nochmal postkoitalen Albernheiten hingeben würden.«
    Ich lächelte und dachte an die leidenschaftlichen Blicke und die Flirtversuche, mit denen er mich vom ersten Augenblick unseres Wiedersehens an verfolgt hatte.
    »Lügner.«
    Er schenkte mir ein schiefes Lächeln. »Ich gebe es zu. Gehofft hatte ich es schon. Aber dein Kinnhaken hat mir die Hoffnung schnell ausgetrieben.«
    »Den hattest du verdient.«
    »Vermutlich.« Er neigte den Kopf, um mir zu bedeuten, dass er nachgab. Seine frotzelnde Miene verschwand, und er zögerte einen Moment, ehe er fragte: »Darf ich annehmen, dass du jetzt lieber allein essen gehen würdest?«
    Was er mit dieser Frage meinte, war klar. Und die Antwort war es ebenso: Ja, ich wollte allein sein. Ich hatte die seltsame Stimmung, die oft nach ungeplantem Sex herrschte, noch nie sonderlich gemocht. Wenn er mitkam, würden wir die ganze Nacht über immer wieder auf das zurückkommen, was zwischen uns geschehen war. Außerdem ging ich grundsätzlich nicht mit einem Partner auf Jagd. So etwas lenkte zu sehr ab. »Ja.«
    Er lächelte, doch das Lächeln wirkte gequält. »Versuch’s mal am Times Square. Die Touristen sind leichte Beute. Pass nur auf, dass du keine unnötigen Spuren hinterlässt.«

    Meine Reißzähne begannen vor Vorfreude zu pochen. Ich hatte seit einer halben Ewigkeit kein frisches Blut mehr bekommen, und allein die Vorstellung des Geschmacks ließ mein Herz schneller schlagen. Ich nickte. »Klar, mach ich.« Ich schloss den Reißverschluss meines linken Stiefels und stand auf.
    »Und – Sabina?«
    Ich drehte mich nochmal zu ihm um und sah ihn fragend an.
    »Sei vorsichtig. Okay?«
    Mein Magen zog sich zusammen. So schnell änderten sich die Dinge. Als er mich zu Tiny geschickt hatte, waren seine Abschiedsworte noch »Versau es nicht« gewesen. Jetzt wollte ich nur nochmal kurz raus, um ein bisschen Frischblut zu besorgen, und er machte sich auf einmal Gedanken, mir könnte etwas zustoßen. In gewisser Weise freute mich seine Sorge. Wem gefiel es nicht, jemanden zu haben, dem es wichtig war, ob man zurückkam oder nicht? Doch gleichzeitig weckte es meine Vorsicht. Wenn sich jemand um einen sorgte, bedeutete das Erwartungen. Erwartungen, mit denen ich mich nicht auseinandersetzen wollte.
    Also lächelte ich nur unbekümmert und sagte: »Warte nicht auf mich.«
     
    Der Times Square bei Nacht kann einen Blinden blenden. Ich kniff die empfindlichen Augen zusammen, als ich die funkelnden Neonschilder und die blinkenden Lichter sah, welche die Anhänger des Konsums zum Gebet aufriefen. Aber nicht nur für die Augen ist diese Gegend gnadenlos, es

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