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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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dieser Sache verhalten wollte, wenn er wieder zurückkam. Ich hatte das Gefühl, dass alles, was mit Adam zu tun hatte, sehr schnell sehr kompliziert werden konnte. Und weitere Komplikationen waren das Letzte, was ich brauchen konnte.
    Ich weiß nicht, wie lange ich so dasaß und nachdachte,
aber plötzlich knackte hinter mir ein Zweig. Dann noch einer. Irgendjemand – oder irgendetwas – machte sich offenbar keine Sorgen, dass ich ihn hören könnte. Ich stand leise auf und ging weiter. Wer oder was auch immer das sein mochte – er würde sich schon zeigen, wenn es so weit war. Und dann wäre auch ich so weit.
    »Heute Nacht hast du dir den falschen Wald ausgesucht, Rotkäppchen«, sagte eine Stimme hinter mir.
    Ich drehte mich langsam um. Innerlich verfluchte ich mich dafür, dass ich nicht mehr Waffen mitgenommen hatte. Zwei Kerle standen vor mir auf dem Weg. Aus dem Augenwinkel konnte ich zwei weitere ausmachen, die gerade aus dem Gebüsch traten. Vier gegen einen.
    Könnte schlimmer sein, dachte ich.
    »Kann ich helfen?«, fragte ich, wobei ich mich bemühte, so sachlich wie möglich zu klingen. Adrenalin pulsierte durch meine Adern. Ein guter Kampf wäre jetzt die perfekte Ablenkung, ich hatte also nichts gegen diesen kleinen Zwischenfall.
    Die Männer, die ich sehen konnte, waren schlank und ungepflegt. Sie hatten fiese, verschlagene Gesichter. Irgendwie erinnerten sie mich an ein Rudel hungriger Wölfe. Keiner der vier hatte auch nur eine einzige rote Haarsträhne; sie waren also keine Vampire. Es roch auch nicht verräterisch nach Sandelholz – Magier waren sie also ebenfalls nicht. Allerdings waren sie auch ganz sicher nicht menschlich.
    Der Anführer lachte. Seine Spießgesellen grinsten, während sie ihm unsichere Blicke zuwarfen. Er kam auf mich zu. Die anderen folgten mit einem gewissen Abstand. Sein Lachen brach genauso schnell ab, wie es angefangen hatte. »Du wilderst auf unserem Gebiet.«

    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon du redest.« Ich verschränkte die Arme und tastete vorsichtig nach meinem Messer, das in der Innentasche meiner Jacke steckte.
    »Auf Anordnung des Schattens ist das hier unser offizielles Jagdgebiet.«
    »Und wer oder was ist dieser Schatten?«, wollte ich wissen.
    Überrascht zog er eine seiner buschigen Augenbrauen hoch. »Der Schatten ist das Gesetz. Und dem Gesetz nach dürfen wir jedem, der auf unserem Land wildert, eine Lektion erteilen.«
    »Und wer verdammt nochmal seid ihr?«
    »Wir sind die Einsamen Wölfe, Schlampe.«
    Na großartig, dachte ich. Werwölfe. Genau was ich jetzt brauchen konnte. Das erklärte natürlich auch das unangenehm stinkende Eau de Nasser Hund, welches das Rudel verbreitete. In L.A. war ich nie einem Werwolf begegnet, aber ich kannte mich gut genug mit ihnen aus, um zu wissen, dass ich mich in die Scheiße geritten hatte. Mal wieder …
    Ich verlagerte mein Gewicht auf den anderen Fuß. »Die was?«
    »Die Einsamen Wölfe.« Er drehte sich um, damit ich die Rückseite seiner abgerissenen Lederjacke sehen konnte. Tatsächlich starrte mich von dort ein zähnefletschender Wolfskopf an.
    »Moment mal«, sagte ich. »Sollte es nicht ›Einsamer Wolf‹ heißen – also in der Einzahl? Wenn es mehr als nur einen von euch gibt, dann könnt ihr euch doch nicht mehr einsam nennen – oder verstehe ich da was falsch?«
    Der Kerl kniff die Augen zusammen, als müsse er sich
anstrengen, meinem Gedankengang zu folgen. Es schien ihm nicht zu gelingen. »Halt die Klappe, Schlampe. Los, packt sie euch, Jungs.«
    Grobe Hände fassten mich von hinten. Ich setzte mich nicht zur Wehr. »Wisst ihr eigentlich, mit wem ihr es zu tun habt?«, fragte ich gelassen.
    »Na, da bin ich ja mal gespannt«, entgegnete der Anführer höhnisch.
    »Ich heiße Sabina Kane«, erklärte ich etwas großspuriger, als ich vorgehabt hatte.
    Der Kerl blinzelte begriffsstutzig. »Sollte mir der Name was sagen?«
    Ich öffnete den Mund, um ihm zu antworten. Doch dann stockte ich. Was konnte ich schon erwidern? Dass ich früher als erfolgreiche Auftragskillerin auf der Gehaltsliste der Dominae gestanden hatte? Dass ich in Wahrheit die Enkelin der Alpha-Domina war? Was würde mir das jetzt helfen? Selbst wenn sie mit diesen Informationen etwas anfangen konnten, würde mir diese Tatsache inzwischen nicht mehr viel nutzen. Verdammt – die Kerle kämen vielleicht sogar auf die Idee, mich den Dominae auszuliefern. Vermutlich hatten die drei Furien inzwischen einen großzügigen

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