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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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wie ein Geschenk des Himmels. »Gerne!«
    Sie wärmte zwei Blutbeutel in einer Mikrowelle auf und schüttete den Inhalt in zwei hohe Gläser. Als mir der Duft in die Nase stieg, fingen meine Eckzähne an zu pochen, und mir lief das Wasser im Mund zusammen. Endlich reichte sie mir eines der Gläser und hob ihr eigenes. »Auf unsere Familie.«
    Ich stieß mit ihr an. Da ich selbst nicht die besten Erfahrungen mit unserer Familie gemacht hatte – schließlich hatte meine Großmutter eine Woche zuvor versucht, mich umzubringen – formulierte ich meine Erwiderung so, dass auch ich mich damit wohlfühlen konnte.
    »Auf einen Neubeginn.«
    Ich hatte gerade den ersten Schluck gekostet, als Maisie sagte: »Du und Adam also?«
    Ich spuckte das Blut in hohem Bogen wieder aus und hustete. Sie klopfte mir auf den Rücken.
    »Oh, tut mir leid!«

    Hastig wischte ich mir die rote Brühe mit dem Taschentuch vom Kinn, das sie mir reichte. »Danke«, sagte ich mit heiserer Stimme. »Hab mich verschluckt.«
    Sie warf mir einen verwirrten Blick zu. »Willst du nicht über Adam sprechen?«
    Ich leckte mir die Lippen. »Nein, das nicht. Es gibt nur einfach nichts zu sagen.«
    »Sabina, ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber als ich die Tür aufgemacht habe, saht ihr beide so aus, als wolltet ihr euch gegenseitig verschlingen. Ich würde behaupten, darüber kann man durchaus reden.«
    Ihre Beschreibung unseres Kusses ließ mich innerlich zusammenzucken. »Hör zu, es ist keine große Sache. Ich glaube, da war eher Neugier im Spiel als was anderes.«
    »Neugier? Wolltest du etwa wissen, wie seine Mandeln schmecken?«
    Ich rollte mit den Augen. »Nein. Ich will damit nur sagen, dass wir viel Zeit miteinander verbracht haben und beide gesunde Erwachsene sind. Da ist es doch nur natürlich, dass man neugierig auf den anderen ist.«
    Das war selbstverständlich völliger Humbug. Diese Neugier hatte ich bereits in Kalifornien befriedigt, und ich konnte nicht behaupten, dass ich in der Zwischenzeit vergessen hatte, wie sich sein Mund anfühlte. Auch wenn ich das nie offen zugegeben hätte.
    »Hm«, meinte Maisie. »Dann hast du also nicht vor, das Ganze weiter zu verfolgen, wenn er wieder da ist?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Garantiert nicht. Versteh mich nicht falsch, ich finde Adam toll.« Sie nickte zustimmend. »Aber es würde nicht funktionieren.«
    Jetzt runzelte sie die Stirn. »Und warum nicht?«
    Ich wollte ihr gerade eine lange Liste von Gründen
aufzählen, als ich innehielt. Maisie mochte vielleicht meine Schwester sein, aber ich hatte nicht vor, ihr mein Herz auszuschütten. Darüber zu reden hätte dem Ganzen mehr Bedeutung verliehen, als ich wollte. Adam war schließlich nicht der erste Mann, der mir in meinen vierundfünfzig Jahren gefallen hatte. Ich bin kein kicherndes Schulmädchen mehr, das glaubt, ein einziger Kuss bedeutet gemeinsames Glück bis ans Lebensende. Bräute wie ich finden kein Glück bis ans Lebensende. Ich war gerade mal in der Lage, Glück für ein oder zwei Nächte zu finden. Aber selbst die Vorstellung, diese Nächte mit einem Magier zu teilen – so wie es mein Dad gewesen war -, warf alle möglichen Freud’schen Fragen auf, denen ich nicht weiter nachgehen wollte.
    »Einen Moment mal«, sagte ich und drehte den Spieß um. »Sollte dir der Kuss nicht eigentlich etwas ausmachen? Ich meine, was ist mit dem Verbot der Rassenvermischung und so?«
    Maisie zog die Augenbrauen hoch. »Erstens: Wer bin ich, so etwas zu verurteilen, wenn du und ich das Resultat einer solchen Verbindung sind? Und zweitens …« Sie zuckte mit den Achseln. »… du bist sowieso zur Hälfte Magierin, also trifft das Gesetz in diesem Fall nicht zu.«
    »Aha«, murmelte ich und seufzte. »Hör zu, es war eine lange Nacht. Das Letzte, was ich jetzt will, ist über einen Kuss sprechen, der sowieso keinerlei Bedeutung hatte.«
    Maisie lehnte sich zurück. »Okay, ich lass dich erst mal in Ruhe damit. Aber ich muss dich warnen: Adam gehört zu meinen besten Freunden. Ich möchte auf keinen Fall, dass er verletzt wird.«
    Ich lachte. »Keine Sorge. Ich kann dir versichern, dass
es keinesfalls auf meiner Prioritätenliste steht, Adam wehzutun. Er ist auch mein Freund, vergiss das nicht, und ich habe den größten Respekt für ihn. Das ist auch der Grund, warum das, was da passiert ist, nicht nochmal passieren wird.«
    Sie kniff die Augen zusammen und sah einen Moment lang so aus, als wolle sie noch etwas hinzufügen. Doch dann

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