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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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Giguhl. Zeit, dich wieder zurückzuverwandeln.«
    Nachdem er wieder zum Dämon geworden war, zog er die Kleidung an, die ich ebenfalls mitgebracht hatte. »Diese Tasche ist die reinste Dämonenmisshandlung«, klagte er.
    Ich nickte ungeduldig und bemühte mich, ihn nicht allzu genau anzusehen. In der grauen Jogginghose und dem roten »Dämonen sind geil«-T-Shirt sah er lächerlich aus. Aber ich hatte keine Lust, den Club mit einem nackten Dämon an meiner Seite zu betreten.
    Sobald er fertig war, öffnete Rhea die Tür. Ein Magier, der als Türsteher angestellt war, saß auf einem Hocker. Er nickte Rhea zu, als würde er sie kennen, und winkte uns durch.
    Obwohl Rhea mir bereits erklärt hatte, dass im Aderlass ausschließlich Schattengeschlechter verkehrten, überraschte es mich doch, festzustellen, dass sich die verschiedenen Rassen hier so problemlos mischten. In Los Angeles hätte man niemals einen Magier gesehen, der
sozusagen Wange an Reißzahn neben einem Vamp saß, ohne dass gleich ein Streit ausgebrochen wäre. Ganz abgesehen davon, dass man in Kalifornien auch keine Werwölfe traf. Nymphen und andere Feen gab es viele in L.A., aber dort gingen sie meist in ihre eigenen Lokale und Clubs.
    In Kalifornien standen Vamps am oberen Ende der Nahrungskette, und die Dominae herrschten über alle mit eiserner Hand. Das bedeutete natürlich nicht, dass es keine Magier oder Angehörige des Feenvolkes gegeben hätte, aber sie vermieden es meist, mit unsereins in Kontakt zu kommen. Gelegentlich fand sich ein mutiger Magier, der es wagte, in eine Vamp-Bar zu gehen, aber das ging selten gut. Doch hier im Aderlass schienen sich die verschiedenen Geschlechter nicht nur zu tolerieren, sondern sogar gerne miteinander abzuhängen. Für eine Kalifornierin höchst merkwürdig.
    »Toto, ich habe das Gefühl, dass wir nicht mehr in Kansas sind«, flüsterte ich Giguhl zu.
    »Das kannst du laut sagen«, erwiderte der Dämon.
    »Dämonen müssen für die Kämpfe durch die Hintertür gebracht werden.« Der Barkeeper war ein Vampir mit stämmigem Nacken und schmierig kupferfarbenem Haar. Auf seinem schwarzen Hemd war der Name »Earl« eingestickt. Er beäugte Giguhl, als erwarte er, dass dieser jeden Moment das Mobiliar der Bar zerlegen würde. Währenddessen polierte er mit einem grauen Geschirrtuch in langsamen Kreisen die Oberfläche der Bartheke.
    »Das trifft auf uns nicht zu«, erklärte Rhea ruhig. »Wir sind hier, um …«
    »Hören Sie, Lady. Ich will mich nicht wiederholen müssen. Dämonen sind in der Hauptbar nicht erlaubt.
Wenn Sie bleiben wollen, müssen Sie ihn zuerst in den Keller bringen. So einfach ist das.«
    Wütend schlug Rhea mit der Faust auf die klebrige Theke. Der Barkeeper hielt mitten in der kreisenden Bewegung inne. »Wir werden erwartet.« Bisher hatte ich sie nur in ihrer Mutter-Erde-Rolle erlebt, aber diese toughe Seite gefiel mir besser. Stand ihr gut.
    Der Barkeeper starrte Rhea finster an. »Mir ist völlig egal, ob Sie die Queen persönlich treffen. Bringen Sie den Dämon nach draußen, ehe ich das für Sie erledige. Verstanden, Lady?«
    Hinter mir schnaubte Giguhl verächtlich. »Das will ich mal sehen, Reißzahn.« Er hatte die Stimme der größeren Wirkung wegen um zwei Oktaven gesenkt.
    Ich versuchte, nicht mit den Augen zu rollen. In Wahrheit hätte ich allerdings gerne gesehen, wie Earl es anstellen wollte, Giguhl von der Stelle zu bewegen – allerdings nur mit einem guten Sitzplatz und einer Tüte Popcorn.
    Rhea beugte sich über die Bar und packte den Kerl am Kragen. »Sie scheinen Probleme mit dem Gehör zu haben. Ich habe einen Termin – mit dem Schatten.«
    Die Luft knisterte vor Spannung. Die ersten Gäste drehten sich um und wollten sehen, was los war. Ich glaubte sogar hinten bei den Billardtischen eine Stecknadel fallen zu hören, so still war es plötzlich.
    In diesem Moment klingelte hinter der Theke das Telefon. Der schrille Ton durchschnitt die angespannte Stille wie ein Messer. Im Gegensatz zu den meisten Telefonen besaß dieses keine Knöpfe; nur ein kleines rotes Lämpchen, das bei jedem Läuten aufleuchtete.
    »Das wird Ihr Boss sein«, sagte Rhea. Sie wies mit dem
Kopf in Richtung Telefon und ließ den Barkeeper los. »Gehen Sie dran.«
    Earl knurrte finster, eilte aber zum Telefon und nahm ab. Nachdem er eine Weile in den Hörer geflüstert hatte, warf er einen Blick über die Bar hinweg zu einem großen Spiegel, der in einem prunkvollen Rahmen in der Nähe der Balustrade

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