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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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fangen heute Abend damit an, die Fähigkeiten zu testen, die Adam dir beigebracht hat, und bauen dann darauf auf. Hast du dein Zauberbuch mitgebracht?«
    Ich hielt das in Leder gebundene Buch hoch, das mir Adam in Kalifornien geschenkt hatte. Damals hatte er mich aufgefordert, das Buch mit Notizen über die Tipps und Tricks zu füllen, die ich im Laufe der Zeit über Magie erfahren sollte.
    Rhea streckte die Hand aus, und ich reichte ihr das Buch. »Schauen wir mal nach.« Sie begann, es durchzublättern. Als sie auf eine leere Seite nach der anderen stieß, sah sie fragend auf. »Wo stehen deine Zaubersprüche?«, wollte sie wissen.
    Ich beugte mich vor und blätterte bis zur letzten Seite des Buches. »Das ist der Einzige, den ich bisher kann.«
    Ich deutete auf die Anweisung, mit der ich Giguhl aus Irkalla rufen konnte. Adam hatte sie hinten ins Buch geschrieben, ehe er es mir überreicht hatte. Als ich seine stolze, männliche Handschrift sah, verspürte ich einen Stich. Seit seiner Abreise hatte ich mir die größte Mühe gegeben, mich auf weniger komplizierte Angelegenheiten zu konzentrieren. Zum Beispiel die Prophezeiung oder der Kampf mit den Werwölfen. Eine Beziehung zu Adam wäre bestimmt ein gewaltiger Fehler gewesen. Aber meine Libido wollte offenbar nichts von solchen Warnungen wissen.
    Falls Rhea meine Tagträumerei aufgefallen war, ließ sie sich nichts anmerken. Stattdessen las sie den Zauberspruch durch und nickte. »Hm, er ist etwas umständlich. Ich kann dir beibringen, wie du den Dämon mit Hilfe
eines verkürzten Spruches und ohne das ganze Brimborium rufst.«
    Froh, nicht länger über Adam nachdenken zu müssen, blickte ich auf. »Wirklich?«
    Sie nickte. »Das Beschwören von Dämonen gehört nicht zu Adams Spezialitäten. Ihm liegt eher die Energiemanipulation. Dieser Zauber ist direkt aus dem Lehrbuch übernommen, aber mit deinen verborgenen Talenten und etwas Übung beherrschst du das bald im Schlaf. Aber zuerst wäre es vielleicht keine schlechte Idee, den Zauber noch einmal so durchzugehen, wie er ihn dir beigebracht hat.«
    Giguhl hob eine Klaue. »Eine Frage: Wie kann sie mich rufen, wenn ich schon hier bin?«
    Ich bedachte den Dämon mit einem dankbaren Blick. Zumindest er schien zuzuhören. Ich selbst stand irgendwie neben mir und bekam nicht ganz mit, was um mich herum geschah – fast so, als würde ich die Welt durch eine Milchglasscheibe betrachten.
    »Das ist einfach«, erwiderte Rhea. »Sie wird einen anderen Dämon rufen.«
    Das ließ mich aufhorchen. »Aber ich habe noch nie einen anderen Dämon beschworen.«
    Auf einmal fühlten sich meine Hände feucht an. Die Realität traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Rhea hatte nicht vor, mich langsam an dieses Magiezeugs heranzuführen, sondern schien entschlossen, mich ins kalte Wasser zu werfen. Wenn ich nicht untergehen wollte, musste ich mich jetzt echt konzentrieren.
    »Keine Angst. Der Vorgang ist derselbe. Du musst einfach nur das Dämonensiegel ändern, das du während der Beschwörung benutzt.«

    »Hä?«
    Rhea seufzte. »Jeder Dämon hat sein eigenes Siegel, auch Sigille genannt. Das ist hier Giguhls.« Sie schlug das Buch auf und zeigte auf das Symbol, das Adam hineingezeichnet hatte. Es war ein einfaches Zeichen – ein Kreis, in dessen Mitte eine Zickzacklinie verlief. »Jedenfalls ist jede Sigille einzigartig. Vergleichbar mit einer Telefonnummer. Wenn du das Siegel in die Luft zeichnest, wendest du dich direkt an den jeweiligen Dämon.«
    »Oh.« Ich sah Giguhl fragend an. Er nickte mit gelangweilter Miene.
    Rhea wandte sich an ihre Assistentin. »Bring uns bitte das Salz, damit Sabina einen Kreis streuen kann.«
    Die junge Magierin ging zu einem Tisch, der unter den Fenstern stand, wobei sie den ganzen Weg über vor sich hin murmelte. Während Damara die Schachtel mit Meersalz nahm, schnippte Rhea mit den Fingern. Ein Buch erschien in ihrer Hand.
    »Jedenfalls«, fuhr sie fort, »geht es darum, die richtige Sigille zu kennen. Je stärker der Dämon, desto komplexer und geheimer sein Zeichen.« Sie durchblätterte die Seiten des Buches. »Jetzt müssen wir uns überlegen, wen du beschwören sollst.«
    Während sie nach einem passenden Kandidaten suchte, wischte ich mir die feuchten Handflächen an der Jeans ab. Die Sache war die: Während es mir inzwischen nicht mehr schwerfiel, mit Giguhl zurechtzukommen, war unser erstes Treffen doch ziemlich unangenehm gewesen. Adam war damals auf die glorreiche Idee gekommen, den

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