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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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übernatürliche Wesen ihre Finger im Spiel hatten. Aber der Rat will diesen Magier vor Gericht bringen. Du kannst also nicht losstürzen und einfach unsere Leute abknallen. Wir werden eine Untersuchung einleiten, den Verantwortlichen aufspüren und dann vor Gericht stellen. Und das werden wir tun, ohne dass noch mehr Unschuldige dabei in die Schusslinie geraten.«
    Ich ließ das Glas sinken und stieß einen langen Seufzer aus. Möge die Göttin mich vor dem Kodex der Magier retten, dachte ich genervt. Diese Leute mussten alles moralisch bewerten. Ich hingegen war in einer Welt aufgewachsen, in der es nur Schwarz und Weiß gab. Auge um Auge, Kugel um Kugel. In L.A. hätten ein paar tote Sterbliche keine große Diskussion ausgelöst. Für Vampire war der Tod eines Menschen nicht wesentlich tragischer als der einer Fliege, die an einer Fliegenfalle kleben bleibt.
    Aber das Problem war Folgendes: Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wer hinter mir her war. Ich kannte kaum mehr als eine Handvoll Magier und selbst diese nicht sonderlich gut. Ich war also auf die Hilfe des Rates angewiesen. Wenn ich diese aber in Anspruch nahm, bedeutete
das auch, dass ich mich an die Regeln halten musste.
    Maisie streckte die Hand nach dem leeren Glas aus, um es wieder zu füllen. Frustriert schüttelte ich den Kopf und nahm ihr den Beutel mit Blut ab. Meine Reißzähne bohrten sich durch die Silikonverpackung, während ich mit einer Hand drückte, um das Blut in meinen Mund fließen zu lassen. Die kalte Flüssigkeit rann meinen Hals hinunter und verursachte mir kurz ein Gefühl der Übelkeit. Doch schon bald würden meine Zellen mit ihrer Arbeit beginnen. Sie würden genauso konzentriert arbeiten wie mein Gehirn, das versuchte, einen Weg zu finden, den Rat und seine Gesetze zu umgehen.
    »Dürfte ich einen Vorschlag machen?«, meldete sich Rhea zu Wort.
    Maisie und ich wandten uns ihr zu. Sie trat vor und sah uns nachdenklich an. »Lass die Wachen ihre Arbeit tun.« Ich öffnete den Mund, um erneut zu widersprechen, aber sie hob die Hand. »In der Zwischenzeit solltest du deine Gefühle sinnvoll nutzen. Nimm deine Wut und deine Unruhe und setze sie im Magietraining ein.«
    Ich warf den leeren Beutel auf den Tisch und schnaubte unwillig. »Wenn ich meine Wut in den Griff bekommen soll, wäre es wohl das Beste, Slades Fight Club beizutreten. Dort darf ich wenigstens auf jemanden einschlagen, ohne dass irgendwelche Regeln es verbieten.«
    Rhea zog eine Augenbraue hoch. »Kind, du hast keinen blassen Schimmer davon, was es bedeutet, echte Magie zu wirken. Einen Dämon beschwören? Das ist ein Kinderspiel im Vergleich zu dem, wozu du fähig bist, wenn du erst einmal deine chthonischen Kräfte freigesetzt hast.«

    Ich musterte Rhea mit zusammengekniffenen Augen. Sie wirkte überzeugt von dem, was sie sagte. Wenn sie Recht hatte, wäre ich vielleicht das nächste Mal, wenn mich dieser geheimnisvolle Magier bedrohte, in der Lage, zu kontern. Es ging darum, Feuer mit Feuer zu bekämpfen, und ich musste zugeben, dass mir diese Vorstellung gefiel.
    »Okay. Einverstanden.« Ich warf Maisie einen Blick zu. »Aber ich möchte auf dem Laufenden bleiben und immer wissen, wenn sich etwas tut. Sobald ihr irgendeine Spur findet, will ich davon erfahren.«
    Maisie nickte.
    Rhea jedoch war noch nicht ganz fertig. »Ich muss dich allerdings warnen, Sabina. Wenn wir dein Training beschleunigen, erwarte ich auch auf Dauer vollen Einsatz und höchste Konzentration. Wir dürfen keine Zeit verlieren, nur weil du nicht mit meinen Methoden klarkommst.«
    Das Blut zeigte bereits seine magische Wirkung. Meine Haut brannte nicht mehr so stark, die Kopfschmerzen ließen nach, und auch mein Magen hatte sich beruhigt. Ich konnte es kaum erwarten, das Bett zu verlassen und loszulegen. Und jetzt hatte Rhea mir ein Ziel für die ganze Energie gegeben, die sich in mir aufbaute. Insgeheim sehnte ich mich fast danach, dass sie mich in die Mangel nahm und mich so lange beschäftigte, bis der Rat endlich zu einer Entscheidung gekommen war. Mein Mund verzog sich zu einem Lächeln.
    »Klingt gut.« Ich wandte mich an meine Schwester. »Hast du noch mehr Blut für mich?«
     
    Eine Stunde später fühlte ich mich beinahe wie neugeboren. Zwei Liter Blut und ein Ziel vor Augen wirkten eben
Wunder. Vorsichtig klopfte ich an Giguhls Tür. Ich wollte ihm dafür danken, dass er mir das Leben gerettet hatte. Doch ein Teil von mir hoffte, dass er schlief. Dankbarkeit war mir kein

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