Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
Vom Netzwerk:
zu schütteln, doch er redete weiter. »Ich kann meinen Spaß haben, und du bekommst auch noch Geld dafür. Problem gelöst.«
    Ich musste zugeben, dass dieser Plan wesentlich attraktiver klang, als für Slade Schädel zu Brei zu schlagen. Natürlich spielte Slade auch in Giguhls Szenario eine Rolle, aber nur indirekt. Und der Dämon hatte Recht: über kurz oder lang brauchte ich dringend Geld. Schließlich konnte ich nicht für immer bei Maisie wohnen und nichts Produktiveres tun als zum Magietraining zu gehen. Irgendwann müsste ich meine eigenen vier Wände in dieser Stadt beziehen. Und dafür brauchte ich Kohle.
    Was meine anderen Bedenken betraf, so war die Sache etwas komplizierter. Wenn Giguhl wirklich kämpfen wollte, wie konnte ich ihm diesen Wunsch abschlagen? Die Frage der Hierarchie, die zwischen uns herrschte, war eine, die ich lieber nicht genau unter die Lupe nahm. Giguhl schien zu glauben, er sei eben mein Lakai oder mein Familiar oder was auch immer, deshalb fragte er mich um Erlaubnis.
    Zugegeben, ich scheuchte ihn ziemlich durch die Gegend, wenn ich es für nötig hielt. Aber diese Sache mit dem Demon Fight Club hatte in Wahrheit nichts mit mir zu tun. Nicht direkt. Und wenn ich es genau bedachte, war Giguhl für mich eher ein Freund als ein Lakai. Und Freunde haben einen freien Willen.
    So wenig es mir auch gefallen mochte – letztlich war es seine Entscheidung. »Okay, meinen Segen hast du. Aber ich möchte auf keinen Fall die Hälfte deines Gewinns. Du bist schließlich derjenige, der in den Ring steigt, also solltest du auch den Großteil des Geldes behalten.
Du zahlst mir einfach einen Anteil. Sagen wir zwanzig Prozent?«
    Ich sah, dass er mir widersprechen wollte. Aber gerade war ein Streit zu seinen Gunsten ausgegangen, und so hielt er es wohl für klüger, erst einmal den Mund zu halten. »Abgemacht.«
    Er streckte mir eine Klaue entgegen, damit ich einschlagen konnte, hielt dann aber mit schmerzverzerrtem Gesicht inne. Ich hatte Mitleid mit ihm und beugte mich zu ihm herunter, um ihm die Hand zu reichen.
    »Danke«, sagte er.
    Einen Moment lang sah ich ihm in die Augen, ohne seine Klaue loszulassen. »Ich sollte diejenige sein, die sich bedankt.«
    Sein Mund zuckte, und er schenkte mir ein schiefes Lächeln. »Sagen wir, wir sind quitt.«
    Ich schnaubte. Er hatte mir das Leben gerettet und war dabei ziemlich unangenehm verletzt worden, wohingegen ich ihm gerade die Erlaubnis erteilt hatte, sich gleich wieder die Knochen brechen zu lassen. Das konnte man wohl kaum einen fairen Handel nennen. Aber in seinen Augen sah ich, dass er jetzt nichts über seinen Mut und sein persönliches Opfer hören wollte. Aber er wollte noch etwas anderes.
    »Was ist?«, fragte ich, bereit, fast alles für meinen Dämon zu tun.
    »Ich brauche den Nachttopf und etwas Hilfe.«
    Fast alles – außer ihm mit dem Nachttopf zu helfen.
    Ich rannte zur Tür und riss sie auf. »Rhea!«

18

    Um mich herum war es stockdunkel. Das lag nicht nur an den ausgeschalteten Lampen, sondern vor allem daran, dass mir Rhea eine schwarze Binde über die Augen gelegt hatte.
    Ich muss wohl nicht erst erwähnen, dass ich kein großer Fan von Augenbinden bin. Das letzte Mal, als ich eine tragen musste, hatte man mich dazu gezwungen, einem Psychopathen namens Clovis Trakiya zu erlauben, von meinem Blut zu trinken. In Rheas Gegenwart fühlte ich mich mit verbundenen Augen zwar wohler – zumindest würde sie mir nicht an die Hauptschlagader gehen -, aber als Magierin war sie in der Lage, mich auf andere Art und Weise anzugreifen, ohne dass ich mich hätte wehren können.
    Ich holte tief Luft und rief mir ins Gedächtnis, dass Rhea nur versuchte, mir zu helfen. Okay, sie konnte echt die Pest sein, aber das musste sie wohl auch, wenn sie mich unterrichten wollte.
    Also machte ich mit. Sie würde schon wissen, was sie tat. Außerdem waren meine Hände nicht gefesselt, so dass ich mich notfalls verteidigen konnte. Zumindest nahm ich das an.
    Etwas Hartes knallte gegen meinen Kopf. Schmerz durchzuckte meinen Schädel.

    »Au! Was zum Teufel soll das?«, rief ich und riss die Binde herunter. Eine Metallkugel von der Größe eines Golfballs rollte hinter mir über den Boden.
    Ich wirbelte herum und starrte Rhea wütend an. Sie stand neben einem Tisch, auf dem noch weitere Kugeln lagen.
    »Keine Fragen, Sabina. Schon vergessen? Ich kann dir nicht beibringen, wie man Dämonen umbringt, aber ich kann dir zeigen, wie du dich lange genug

Weitere Kostenlose Bücher