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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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vertrautes Gefühl. Normalerweise vermied ich es so lange wie möglich, um Hilfe zu bitten oder sie anzunehmen. In L.A. war eine solche Einstellung ganz natürlich – die meisten Vampire waren ohnehin nicht bereit, einem Halbblut zu helfen. Doch seitdem die Ereignisse mein Leben auf den Kopf gestellt hatten, schien ich mich ständig in der Situation zu befinden, um Hilfe bitten zu müssen. Natürlich hätte ich das nie zugegeben. Im Gegenteil – bis zu dieser Nahtoderfahrung war es mir sogar gelungen, die Hilfe, die ich von Adam oder anderen erfahren hatte, als ungewollt oder störend abzutun.
    »Ja?« Giguhls Stimme drang durch die Tür. Sie klang schwächer, als ich je zuvor.
    Ich öffnete die Tür und blickte ins Zimmer. »Hast du Lust auf ein bisschen Gesellschaft?«
    Der kümmerliche Haufen auf dem Bett bewegte sich. Die Laken raschelten, und ein leises Stöhnen war zu hören. »So lange du nicht vorhast, mich anzubrüllen …«
    Ich runzelte die Stirn und trat ins Zimmer. »Wieso sollte ich das tun?«
    Als ich näher kam, gewöhnten sich meine Augen an den verdunkelten Raum. Giguhl lehnte an einem Berg aus Kissen, die Bettdecke bis ans Kinn hochgezogen. Das Bett war für seine zwei Meter zehn viel zu kurz und seine Hufe hingen unzugedeckt am Ende der Matratze herab. Er sah erbärmlich aus. Ohne mich anzusehen, zuckte er mit den Schultern.
    »Es war meine Schuld, dass du so schwer verletzt wurdest.«

    Ich starrte ihn fassungslos an. »Nein, war es nicht. Wie kommst du denn auf eine so bescheuerte Idee?«
    Er entspannte sich ein wenig, vermutlich weil ich ihn nicht angebrüllt hatte. Seine Augen wanderten in meine Richtung, aber noch immer wagte er es nicht, mich direkt anzusehen. »Du hast mir den Auftrag erteilt, Eurynome anzugreifen, und ich habe kläglich versagt.«
    Ich konnte es kaum fassen, dass er sich solche Selbstvorwürfe machte. »Giguhl, du hast uns beide gerettet. Es ist völlig gleich, wie und wann dir das gelungen ist. Und als deine Herrin oder was auch immer verbiete ich dir solche Gedanken. Vor allem, weil du derjenige bist, der noch immer verletzt ist.«
    Endlich sah er mich an. Die Dankbarkeit, die in seinen Augen stand, ließ mich beinahe zurückschrecken. Ich hatte nichts anderes getan, als die Sache beim Namen zu nennen. Hastig wechselte ich das Thema. »Was genau tut dir denn weh?«
    Giguhl wand sich. »Ach, das ist eigentlich ziemlich peinlich.«
    »Peinlicher als in den Hintern geschossen zu werden?«
    Er nickte mit ernster Miene.
    »Ich verspreche dir, mich nicht über dich lustig zu machen.«
    Der Dämon wirkte noch immer unsicher. »Schwöre es bei allem, was dir heilig ist.«
    Ich rollte mit den Augen und legte dann die Hand aufs Herz.
    »Okay. Es ist so. Eurynome ist doch ein ziemlich großer Kerl, nicht wahr? Wahrscheinlich genauso schwer wie der Zug, der ihn mitgerissen hat.«

    Ich nickte. Natürlich übertrieb er, aber ich verstand, was er damit sagen wollte. »Ja.«
    Ich hätte schwören können, dass ich einen Anflug von Röte auf seinen Wangen sah. »Nun, anscheinend hat mich Eurynome während unseres Kampfes mit einem Zauber belegt, der meine Heilungskräfte schwächen und mich verletzungsanfälliger machen sollte.«
    Ich forderte ihn mit einer Handbewegung auf, weiterzusprechen. Diese Art von Anspannung war wirklich kaum auszuhalten.
    Giguhl atmete tief ein und schloss die Augen. Beim Ausatmen beschloss er offensichtlich, endlich mit der Wahrheit herauszurücken. »Als ich ihn von mir schleuderte, da … Na ja, ich hab mir die Eier gezerrt.«
    Ich starrte ihn schweigend an, wobei es mir schwer fiel, das Lachen zu unterdrücken, das in mir aufstieg. Vorsichtshalber sagte ich nichts, da ich wusste, dann wäre es um mich geschehen. Ich schluckte und versuchte mich darauf zu konzentrieren, meinen Gesichtszügen einen mitfühlenden Ausdruck zu verleihen.
    Giguhl wartete einen Moment lang auf eine Antwort, dann fuhr er fort. »Rhea meint, der offizielle Name dafür lautet Hodenbruch.«
    Ein Lacher entkam meinen Lippen. Giguhl riss den Kopf hoch, und sah mich aus schmalen Augen an. Ich versuchte, nicht zu atmen, aber meine Lippen zitterten verräterisch.
    »Du hast mir versprochen, nicht zu lachen!« Giguhl verschränkte die Arme und starrte mich finster an.
    Ich schüttelte den Kopf und bemühte mich um eine unschuldige Miene.
    Sein Tonfall nahm einen ernsten, belehrenden Ausdruck
an. »Mit Hodenverletzungen ist nicht zu spaßen, Sabina.«
    Das gab mir den Rest. Ich krümmte

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