Roter Staub
war es nichts weiter als ein junger
Fuchs oder ein Büschel vom Frost verbrannten Soldier-Gras oder
das Blitzen von Sonnenlicht auf irgendeiner weit entfernten blank
gefegten Felsoberfläche.
Diesen ganzen Tag über ging Lee mit einem schwindenden
Gefühl für Affes Gesellschaft, und als er in jener Nacht
das Lager aufschlug, wußte er, daß er allein war.
Abgesehen von dem Geräusch des Kings und den Myriaden von Viren,
die durch sein Blut kreisten. Jedes davon war ein Wort, das darauf
wartete, ausgesprochen zu werden.
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24
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Der Yak war eine Geröllhalde hinab in einen tiefen kleinen
Spalt gestürzt. Lee sah ihm zu, wie er mühsam halb den Hang
hinaufkletterte, wobei die Hufe Funken schlugen, bis er nicht mehr
weiterklettern konnte. Er stand zitternd da, während seine Beine
auf den losen Steinen auseinanderglitten, und dann rollte er
zurück und prallte auf den Füßen auf. Er trottete den
Grund des Spalts auf und ab, versuchte daraufhin erneut den Hang und
blieb erneut auf halber Höhe stehen und rollte zurück zum
Grund.
Es war kurz vor Sonnenuntergang, diese Zeit, da die fliegenden
Monde leuchtender waren als die Sonne und die Temperatur rasend
schnell fiel. Lee erhaschte einen Blick auf eine Gestalt, die
zwischen den Felsen auf der anderen Seite des Spaltes lauerte, nahm
einen Stein und warf ihn, sah einen Wolf bei dem Geklapper
davonschleichen. Wenn die Nacht kam, würde dem Yak die Kehle
herausgerissen werden; am Morgen würde nichts mehr übrig
sein außer blutigen Knochen.
Der Yak warf den Kopf hoch und blickte Lee mit traurigen Augen an,
als wäre er sich seines Schicksals voll bewußt. Er hatte
ein Kleid aus zotteligem schwarzen Haar, bis hinab auf die Knie,
breite, nach vorn gebogene Hörner, ein langes Gesicht mit einem
weißen Streifen die Schnauze hinab. Durch die Nase war ihm ein
großer Messingring gezogen und rote Gummibänder waren in
den Busch seines langen Schwanzes geflochten.
Lee setzte seinen Packen ab, löste das ganze Seil, das seinen
Chuba umgürtete, und arbeitete sich im Krebsgang die
Geröllhalde hinab.
Als er den Grund des Hangs erreichte, kanterte der Yak heran und
versuchte, ihm umzustoßen, so daß er ihn mit seinen
scharf zugespitzten Hörnern aufspießen könnte. Aber
nachdem ihm Lee das Seil durch den Nasenring geschlungen hatte, wurde
er fügsam, und Lee war imstande, ihn schnurstracks die
Geröllhalde hinaufzuführen, wobei er jedesmal fest zog,
wenn der Yak stehenblieb.
Außer Atem stolperte Lee über den Rand, und als er sich
umwandte, um den Yak die letzten paar Meter heraufzuhieven,
löste sich etwas aus den Schatten unter einem Gewirr von Felsen.
Der Yak brüllte entsetzt und wollte darauf zulaufen, den Schwanz
in der Luft. Lee wurde auf dem Bauch über harte Steine
geschleift, ehe er daran dachte, die Leine loszulassen. Mit Blut in
den Augen von einem Schnitt auf dem Nasenrücken kam er auf die
Beine. Der Wolf knurrte ein Dutzend Meter entfernt, rauhes Haar
sträubte sich auf den gekrümmten Schultern, die Ohren lagen
flach an dem langen Schädel. Er mußte sich
herumgeschlichen haben, während Lee den Yak gerettet hatte, und
mußte ebenfalls verzweifelt sein, daß er auch nur daran
dachte, einen Mann anzugreifen.
Lee wich zurück, Schritt für Schritt. Der Wolf folgte in
fließenden Bewegungen, wie Wasser. Er bevorzugte sein linkes
Vorderbein, das vielleicht gebrochen und schlecht verheilt war. Lee
warf eine Handvoll Steine, aber der Wolf duckte sich unter jedem weg
und wandte sich wieder Lee zu, die Augen wie kleine gelbe Lampen. Er
befand sich zwischen Lee und seinem Packen, wo er das große
Küchenmesser mit der breiten Klinge verstaut hatte, als er den
Gürtel seines Chuba gelöst hatte.
Dann knallte etwas an seinem Ohr vorüber, und der Kopf des
Wolfs explodierte.
Lee drehte sich so rasch um, daß er hinfiel. Auf einem
Kraterrand in einem Kilometer Entfernung sah er die Silhouette eines
Ponys und seines Reiters gegen die rote Sonne. Das Pony richtete sich
auf zwei Beine auf, und dann galoppierte es den Kamm herab. Lee hatte
kaum Zeit, sein Messer zu suchen, ehe Pony und Reiter in einer Wolke
roten Staubs über ihm waren.
»Wie geht’s dir?« fragte der Cowboy.
Er lehnte auf dem vorderen Griff des hohen, rechteckigen Sattels
seines kastanienbraunen Ponys. Eine kurzläufige Büchse
ruhte in seiner Armbeuge. Mit der freien Hand schob er den Rand
seines schwarzen Filzhuts hoch: ein hageres, dunkles, wettergegerbtes
Gesicht, mit
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