Rotes Haar - Herz in Gefahr!
belegte.
Unglücklicherweise spielten die Konsequenzen in diesem Augenblick überhaupt keine Rolle, da Lust und Leidenschaft längst die Regie übernommen hatten. Gideon wollte mit Joey ins Bett und sie auf jede erdenkliche Weise lieben. Ihre Reaktion im Büro hatte ihm gezeigt, dass sie vermutlich nichts dagegen haben würde …
Vielleicht war dieses unterdrückte Verlangen sogar der eigentliche Grund für die Differenzen zwischen ihnen? Vielleicht würde es die Wogen glätten, wenn sie ihrem Verlangen endlich nachgaben?
Wem wollte er eigentlich etwas vormachen? Ihm war völlig egal, was später irgendwann passierte, solange er und Joey jetzt die Gunst der Stunde nutzten!
Eindringlich sah er sie an. „In wenigen Sekunden werde ich uns beiden jedes einzelne Kleidungsstück vom Körper reißen, bevor ich dich auf meinen Händen zum Bett trage und mit dir schlafe. Solltest du das nicht wollen, sag es mir besser jetzt gleich …“
Fragend schaute Joey zu ihm hoch und fühlte sich plötzlich mit der ganzen Situation restlos überfordert. Natürlich verspürte sie selbst auch Lust, genau wie er. Aber mehr war da nicht zwischen ihnen. Sie sehnten sich schlicht und einfach nur danach, miteinander zu schlafen.
Dabei war Joey immer davon ausgegangen, sie würde ihr erstes Mal mit einem Mann erleben, der sie aufrichtig liebte und dessen Liebe sie von ganzem Herzen erwiderte. Erst recht, nachdem sie gesehen hatte, wie überwältigend glücklich ihre Zwillingsschwester mit Jordan war. Die Beziehung der beiden überzeugte durch absolute Hingabe und gegenseitigen Respekt – zwischen Gideon und ihr lagen die Dinge völlig anders.
Ihnen blieb als Basis für ihr Verhältnis nur ein entfernter Verwandtschaftsgrad. Und natürlich die Tatsache, dass sie vorübergehend Arbeitskollegen wider Willen waren.
Sie bog sich zurück, um ihm ins Gesicht sehen zu können. „Ist ein Überfall deine übliche Masche? Funktioniert so ein Annäherungsversuch bei anderen Frauen?“
„Ich halte Ehrlichkeit für äußerst wichtig in einer Beziehung, also ja.“ Dann fiel Gideons Blick auf ihre Brustspitzen, die selbst durch den dicken Stoff ihrer Kapuzenjacke deutlich erkennbar waren. „Verdammt, Joey! Ich sehe doch, wie sehr du mich willst!“
Sie schob ihr Kinn vor. „Auch wenn man etwas will, muss man es sich doch nicht sofort nehmen.“ Sie wand sich, um seinen Armen zu entkommen. „Eines kannst du mir glauben, Gideon … wenn du morgen früh allein in deinem Bett aufwachst, wirst du mir noch dafür danken, dass ich dich heute Abend abgewiesen habe.“
Irgendwie bezweifelte er das, aber was konnte er schon dagegen tun? Wenn Joey sich derart im Griff hatte, blieb ihm nichts anderes übrig, als sich mit seiner schmerzhaften Erregung abzufinden. Doch vermutlich war ihr Einwand gar nicht so dumm … verdammt noch mal!
Er schob beide Hände in die Hosentaschen. „Du hast sicherlich recht“, knurrte er schließlich.
„Habe ich?“, spottete sie. „Das ist ja mal etwas ganz Neues. Ich sollte mir diesen Tag im Kalender rot anstreichen.“
„Treib es nicht zu weit, ja?“, scherzte er.
Joey war unendlich erleichtert, dass sich die Spannung zwischen ihnen entladen hatte, ohne dass es für einen von ihnen peinlich werden musste. „Möchtest du noch einen Kaffee, oder musst du los?“
Ein letztes Mal leuchteten seine Augen hoffnungsvoll auf. „Was meinst du?“, fragte er lauernd.
Ihr Blick verschloss sich. „Ich denke, wir sehen uns morgen bei der Arbeit.“
„Tun wir nicht“, widersprach Gideon. „Das wollte ich dir nämlich auch noch mitteilen. Ich muss schon sehr früh nach Oxford, weil ich dort um zehn einen Termin habe. Der Besitzer eines kleinen Hotels will darüber verhandeln, ob wir seinen Familienbetrieb in unsere Kette aufnehmen.“
„Oh.“ Sie nickte und wunderte sich darüber, warum er ihr nicht schon früher etwas von diesem Außentermin erzählt hatte. „Brauchst du mich dafür?“
„Nein, nicht in diesem frühen Stadium.“
„Dann sehen wir uns nachmittags?“
Wieder schüttelte er den Kopf. „Donnerstags arbeite ich nachmittags nicht in der Firma.“
„Ach nein?“
„Das ist schon seit langer Zeit eine feste Abmachung zwischen mir und Lucan.“
Neugierig kam sie einen Schritt auf ihn zu. „Was machst du denn in der Zeit? Oder darf man das nicht fragen?“
„Lieber nicht“, gab er ungerührt zurück.
Eigentlich hatte Joey ihn nur aufziehen wollen, dabei aber offensichtlich einen wunden
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