Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)
zurzeit zu bieten hat.«
»Ginger Rogers?«
»Leider nicht, aber du
wirst es nicht bereuen. Tu es mir zuliebe. Es ist mein Weihnachtsgeschenk an
dich.«
»Also gut, um acht Uhr
im Macy’s«, sagte Phil und legte auf.
In meinem
Lieblingsrestaurant herrschte der übliche abendliche Trubel. Jenny führte mich
zu einem freien Tisch. Ich erkundigte mich nach Juan. »Der ist heute nicht zur
Arbeit gekommen«, sagte sie. »Der Chef macht sich große Sorgen. Juan gilt als
zuverlässig. Und wenn er nicht arbeitet, verdient er auch kein Geld. Ich
verstehe das nicht.«
Nachdem Jenny gegangen
war, um mir einen Whisky zu holen, kam ein schmieriger Typ mit Goldringen an
den Fingern und geölten Haaren an meinen Tisch. »Bist du alleine?«, fragte er. »Ich
wüsste eine Begleitung für dich.« Er wies auf eine aufgetakelte Blondine, die
am Tresen saß und in meine Richtung blickte.
»Kein Interesse«, sagte
ich.
»Weil sie blond ist?«
»Weil ihr an der
entscheidenden Stelle etwas fehlt.«
Der Typ grinste anzüglich.
»Da kann ich dir helfen. Sie hat einen Bruder. Ich kann ihn rufen.« Er zeigte
auf einen Burschen, der an der Musikbox lehnte und zu den Takten von Love
for sale mit den Fingern auf seinen Ledergürtel trommelte.
Jenny brachte mir den
Drink und ging zurück an die Bar.
»Kein Bedarf«, sagte ich
zu dem aufdringlichen Typ. »Ich habe etwas Besseres vor?«
»Was gibt es Besseres
als ein bisschen Liebe?«
»Vanessa Day«, sagte
ich.
Der Schmierige sah mich
spöttisch an. »Ach, du stehst auf Schwarze. Da hätte ich auch was zu bieten.«
»Lass mich mit deinem
Gemischtwarenladen in Ruhe«, knurrte ich. »Sonst knallt’s.«
Er zog sich beleidigt zu
der Blondine an die Bar zurück. Ich sah auf die Uhr und trank einen Schluck
Whisky. Wo Phil nur blieb?
Einige Minuten später stürmte
er durch die Eingangstür des Macy’s . Wie immer sah er im Anzug
hinreißend aus. »Hi, Bronco, tut mir leid, die Subway hatte Verspätung«,
entschuldigte er sich. Ich begrüßte ihn herzlich: »Wir haben noch Zeit.
Genehmige dir erst einmal einen Drink.« Er nahm mir gegenüber am Tisch Platz,
ich winkte Jenny herbei und orderte für mich einen weiteren Whisky, Phil
bestellte ein Glas Milch. Jenny sah ihn erstaunt an. »Die Prohibition ist
aufgehoben, junger Mann, falls Sie das noch nicht bemerkt haben.«
»Das habe ich, ich
trinke aber nur selten Alkohol«, erklärte Phil.
»Wie ungewöhnlich«,
murmelte Jenny. »Soll die Milch kalt oder warm sein?« Phil ging nicht auf sie
ein, sondern wandte sich an mich. »Luigi ist hoffentlich nicht dabei«, sagte
er. Er konnte sich für den Italiener einfach nicht erwärmen.
»Der hat keine Zeit«,
erklärte ich.
»Wie auch«, meinte Phil.
»Der liegt bestimmt mit seinem angetrauten Weib im Bett.« Ich zog einen
Flunsch. Phil versuchte mich aufzumuntern. »Sicherlich denkt er dabei an dich«,
sagte er.
»Du kriegst gleich eins
auf die Nase«, drohte ich.
Jenny brachte die
Getränke, Phil trank einen Schluck von der Milch. »Die ist lauwarm«, stellte er
fest. Jenny tat so, als ob sie den Einwand nicht gehört hätte, und ging an den
Tresen zurück. Phil nahm einen weiteren Schluck Milch. »Weiß Elvira von eurer
Männerfreundschaft?«, wollte er wissen.
»Sie hat keine Ahnung«,
sagte ich. »Und sie würde Luigi bestimmt die Hölle heiß machen, sollte sie es
erfahren.«
»Und was hat er ihr
erzählt, warum nichts mit ihr läuft?«
Ich beugte mich zu ihm
und flüsterte ihm die Antwort ins Ohr: »Er hat ihr gesagt, dass sein
Büchsenöffner eingerostet sei.«
Phil wollte es genau
wissen. »Und stimmt das?«
»Willst du es
ausprobieren?«, lachte ich. »Ich kann Luigi anstiften, dass er sich auf dich
stürzt. Er hat dichte Haare auf der Brust und sein Brunstschrei wird dir noch
lange im Ohr klingen.« Phil schüttelte sich in gespieltem Entsetzen. »Oder du
darfst an seinen Socken schnuppern«, kicherte ich. »Luigi hat Schweißfüsse.«
»Der Gorilla soll mich
in Ruhe lassen«, sagte Phil. »Dass du es mit ihm aushältst, wundert mich.«
»Mich wundert das nicht.
Ich finde ihn sexy, und es ist mir egal, dass er verheiratet ist.«
Die Musikbox spielte
einen bekannten Song. Phil schaute mich an und sang
leise mit: » You must realize, when your heart’s on fire, smoke get in your
eyes ...«
Ich starrte in mein
Whiskyglas. Mein bester Freund bemerkte meinen Stimmungswechsel. »Bronco, du
wirst dich doch nicht in den Orang-Utan verguckt haben?«
»Du bist auch in
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