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Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)

Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)

Titel: Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dillinger
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nur
ein laues Lüftchen sein.« Der Cop lachte leise. »Ich hingegen entfache immer
einen Orkan bei ihr«, protzte er.
    »Und warum bleibt sie
dann bei ihrem Mann?«, horchte ich Jerry aus. Seine Antwort kam wie aus der
Pistole geschossen: »Weil sie seine Frau ist. So einfach ist das. Sie würde ihn
gerne verlassen, das hat sie mir gesagt. Doch das will sie ihm nicht antun.
Außerdem muss sie Rücksicht auf seine Familie nehmen. Das sind Katholiken, die
jeden Sonntag in die Kirche rennen.«
    »Und falls ihr nicht
aufpasst, und du die Signora zur Mamma machst?«
    Jerry zeigte mir einen
Vogel. »So dumm bin ich nicht. Ein Mann weiß sich zu schützen.« Er stand auf,
griff nach einer Hantel und trainierte seinen Bizeps. Ich machte währenddessen
Kniebeugen. Dass Luigi ab und zu mit Elvira Sesam-öffne-dich spielte, hatte der
Italiener mir verschwiegen.
     
    Auf dem Nachhauseweg
ging ich in ein Geschäft und leistete mir zu Weihnachten eine neue Krawatte.
Rot mit weißen Tupfen. Ich zog sie mir im Geschäft vor einem Spiegel an und
fand, dass ich damit gut aussah. Anschließend ging ich an einen Kiosk, um
einige Zeitschriften zu kaufen, die ich während der Feiertage lesen wollte. Mein
Blick fiel auf ein Heft mit dem Titel Action Comic . Auf dem Titelbild
stemmte der neue Comic-Held Superman ein grünes Auto in die Luft. Superman war
muskulös, trug eine Art blauen Strampelanzug und einen wehenden roten Umhang.
Er konnte fliegen und war stark wie Herkules. Das gefiel mir, ich kaufte das
Heft, dazu einige Filmzeitschriften und einen Gangsterroman mit dem Titel »Mädchenhändler
in Chinatown«. Auf diese Weise war ich für die Weihnachtstage mit Lektüre
versorgt.
     
    Vor meiner Haustür
begrüßte mich Mick überschwänglich. Wegen der Kälte trug er eine dunkelbraune
Strickjacke und einen roten Schal. »Hi, Mr. Bronco«, rief er und schob ein
Fahrrad vor sich her. Siedend heiß fiel mir ein, dass Stanley seinen Drahtesel
sicher vermissen würde.
    »Haben deine Eltern dir
zu Weihnachten einen neues Rad geschenkt?«, fragte ich Mick. Er schüttelte den
Kopf. »Nein, das ist für Stanley. Seines wurde geklaut.«
    »Du bist ja spendabel«,
sagte ich. Mick strich über die Lenkstange. »Das Rad hat er Ihnen zu verdanken,
Mr. Baxter. Sally wollte kein Geld haben. Deshalb habe ich bei einem Händler
ein gebrauchtes Fahrrad für Stanley gekauft.«
    »Das wird ihn freuen.«
    »Das glaube ich auch.
Und ich freue mich, dass ich bei Sally war. Jetzt bin ich ein richtiger Mann.
Ich dachte zwischendurch, ich sei, nun ja...« Er blickte mich verlegen an.
    »Ist gut, Mick«, sagte
ich. »Jetzt weißt du, dass du es nicht bist.«
    »Ja, und stellen Sie
sich vor, Mr. Baxter. Gestern, als ich von Sally kam, sprach mich ein Mann vor
einem Kino an. Er würde erst seit wenigen Wochen in New York wohnen. Ich sollte
ihm die Stadt zeigen.«
    »Und was hast du getan?
Bist du mit ihm gegangen?«
    Mick sah mich entrüstet
an. »Natürlich nicht. Ich ließ ihn stehen.« Er griff in seine Hosentasche und
zeigte mir sein Schnappmesser. »Und falls er hinter mir hergegangen wäre, hätte
ich mich zu wehren gewusst«, sagte er. »Das hier ist scharf geschliffen.«
    Ich verabschiedete mich
von Mick und wünschte ihm ein frohes Weihnachtsfest.
     
    Den Rest des Tags blieb
ich zu Hause, hörte Radio, trank einen Whisky und löste das Kreuzworträtsel im Chronicle .
    Katastrophe mit sieben
Buchstaben?
    Ich kaute am Bleistift
herum.
    New York?
     
     
    * * *
     

Einen Tag später saß ich
zur Mittagszeit in meiner Wohnung, verzehrte ein Schinkensandwich mit Tomaten
und hörte Radio. Der Sprecher im Wetterbericht sagte für den späten Nachmittag
des 24. Dezember Schneefall voraus. Ich blickte aus dem Fenster. Dunkle Wolken
waren aufgezogen, der Himmel hatte sich bereits verdüstert.
    Eine Tomate machte sich
selbstständig. Sie rutschte vom Sandwich und landete auf meinem Oberhemd. Ich
nahm sie fort und aß sie auf. Der rote Fleck, den sie hinterlassen hatte,
ärgerte mich. Das Hemd hatte ich erst vor einer Stunde angezogen. Ich stopfte
die Reste des Schinkensandwichs in mich hinein, zog mir das Hemd aus und
stopfte es in einen kleinen Wäschesack, den ich am Nachmittag zu Luigi bringen
wollte. Anschließend wollten wir zu Macy’s gehen.
     
    Um drei Uhr machte ich
mich auf zu Luigis Wäscherei. Im Laden begrüßte mich seine ahnungslose Gattin
Elvira. Ein mildes Strahlen lag auf ihrem Gesicht. »Hallo, Bronco«, zwitscherte
sie. »Schön dich zu

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