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Roulette der Liebe

Titel: Roulette der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Blick, als Willow Atem holte. Caleb lächelte, denn fing er an zu lachen. Reno brauchte länger, aber am Ende fügte er sich dem Wunsch seiner jüngeren Schwester.
    »Na gut, Willy. Aber nur für eine Nacht. Im Morgengrauen brechen wir wieder auf.«
    Sie wollte dagegen protestieren, blickte in Renos Augen und wußte sofort, daß jede weitere Diskussion sinnlos war.
    »Und auch nur, wenn du Kekse backst«, fügte Reno lächelnd hinzu, als er aus dem Sattel stieg.
    Willow lachte und umarmte ihren Bruder.
    »Willkommen zu Hause, Matt.«
    Reno drückte sie ebenfalls herzlich an sich, aber seine Augen umwölkten sich, als er über Willows blonden Kopf hinweg zum Haus und zu der Weide hinüberblickte, auf der Vieh graste. Er war willkommen, aber sein Zuhause war es nicht. Er hatte kein Heim.
    Zum ersten Mal in seinem Leben beunruhigte ihn der Gedanke.
    Die Küche duftete nach Willows Keksen, nach herzhaftem Rindseintopf und dem Kuchen aus Dörräpfeln, den Eve unbedingt zum Nachtisch hatte backen wollen. Willow hatte sich nicht lange dagegen gesträubt, sondern hatte bereitwillig akzeptiert, daß Eve lieber als Freundin oder Nachbarin behandelt werden wollte, statt als Gast.
    Reno war nicht erfreut gewesen, Eve in der Küche vorzufinden, als er aus dem Stall zurückkehrte, wo er die Pferde für den morgigen Ritt ausgesucht und die Packsättel bereitgelegt hatte; aber es war zu spät für irgendwelche Einwände. Eve und Willow hantierten geschäftig in der Küche und unterhielten sich wie alte Freundinnen.
    Eve hatte gebadet und das alte Kleid angezogen, das Reno auf der Suche nach wertvolleren Dingen in ihren Satteltaschen bemerkt hatte. Das Kleid war zerknittert und ziemlich abgetragen, aber peinlich sauber. Es war offensichtlich aus Mehlsäcken genäht. Der Stoff war getrocknet worden, so daß der Name des Herstellers zu einem unleserlichen Mischmasch von Rosa und Blau verblaßt war. Entweder war das Material im Laufe der Zeit eingelaufen, oder das Kleid war ein abgelegtes Stück, denn es schmiegte sich zu eng um Eves Brust und zeigt zuviel von der sanften Rundung ihrer Hüften.
    Es ließ in einem Mann den Wunsch aufkommen, ihre schlanke Taille mit den Händen zu umfassen und ihr dann das rauhe Tuch herunterzureißen, um die seidenweiche Frau darunter berühren zu können.
    Aber es war immer noch besser als das purpurfarbene Saloon-Kleid, in dem Reno Eve zum ersten Mal gesehen hatte. Er hatte befürchtet, sie würde es tragen, als Rache für seine Bemerkung, er hätte nicht die Absicht, mit einer Mätresse im Haus seiner Schwester zu erscheinen.
    Er hatte die Bemerkung nicht als Beleidigung gemeint; für ihn war es schlicht eine Tatsache. Er fühlte zuviel Respekt und Liebe für seine Schwester, um gefallene Frauen in ihr Haus zu bringen.
    »Oh, Mist«, sagte Willow. »Ich habe Ethans Windel vergessen.«
    »Ich hole sie«, bot Eve an.
    »Danke. Sie liegt in dem Zimmer neben Ihrem.«
    Eve wandte sich um und begegnete Renos mißbilligendem Blick. Sie straffte die Schultern, hob entschlossen das Kinn und ging wortlos an ihm vorbei.
    Er starrte ihren schwingenden Hüften nach, bis er sie nicht mehr sehen konnte. Erst dann drehte er sich wieder zu seiner Schwester und seinem kleinen Neffen um, der gerade neben dem warmen Küchenherd gebadet wurde.
    Die rauchgrauen Augen des Babys hatten genau die gleiche Farbe wie die Calebs. Ethan Black war noch keine sechs Monate alt, war aber schon jetzt größer und kräftiger als die meisten Kinder im Alter von zehn Monaten. Seine Mutter hatte alle Hände voll mit dem Kleinen zu tun, der begeistert in der kleinen Wanne herumplantschte und spritzte.
    »Warte«, sagte Reno. »Ich kümmere mich um ihn. Back du deine Kekse.«
    »Ich habe schon eine dreifache Portion gebacken«, erklärte Willow. »Das letzte Blech ist gerade im Ofen.«
    »Die sind für heute abend. Ich sprach von den Keksen für unseren morgigen Ritt.«
    Lachend trat Willow beiseite.
    Reno nahm den weichen Waschlappen, rieb Seife darauf und begann, seinen Neffen zu waschen. Das Baby gluckste fröhlich und griff mit molligen kleinen Fingern nach Renos Schnurrbart. Reno wich zurück, aber nicht schnell genug. Ethan packte zu und zerrte an den Haaren.
    Reno zuckte zusammen und löste die Fingerchen sanft aus seinem Schnurrbart. Er drückte einen schmatzenden Kuß auf die rosige Hand und lachte laut, als Ethans Augen sich vor Überraschung und Entzücken weiteten.
    Das Baby quietschte vergnügt und versuchte erneut, nach Renos

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