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Roulette der Liebe

Titel: Roulette der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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wunderschönen jungen Braut in die Wildnis hinausgeritten, um allein und ungestört mit ihr sein zu können.
    »Wir haben gehört, sie sind drüben im Westen gewesen«, fuhr Willow fort. »Irgendwo da unten in diesem Irrgarten von Felscanyons. Jessi schwor, ihre Flitterwochen würden nicht eher enden, als bis sie Wolfes sämtliche Lieblingszufluchtsorte gesehen hätte.«
    »Vielleicht begegne ich den beiden ja in der roten Felswüste«, sagte Reno. »Was ist mit Rafe? Ist er schon zurück?«
    Willow schüttelte den Kopf. Ihr blondes Haar glänzte im Sonnenlicht.
    »Er ist immer noch da drüben, sucht nach einem Weg durch den Canyon, von dem Wolfe ihm erzählt hat... durch diese Schlucht, die so breit und so tief ist, daß nur die Sonne sie durchqueren kann«, fügte sie hinzu.
    »Wie alt ist diese Nachricht?«
    »Sie stammt von letzter Woche«, erklärte Willow. »Ein Herumtreiber, der Rafe am Rio Verde getroffen hatte, hat gestern kurz bei uns Halt gemacht.«
    »Er war scharf auf eine Handvoll von Willows Keksen«, fügte Caleb trocken hinzu. »Erzählte uns, man hätte ihm gesagt, sie seien so köstlich, daß sie glatt einen Umweg von hundert Meilen lohnten.«
    »Verdammt«, murmelte Reno. »Ich hatte gehofft, Rafe würde mir ein bißchen bei der Suche nach Gold behilflich sein.«
    Willow blickte von ihrem Bruder zu den Packpferden und dem schlanken Reiter hinüber, die in diesem Moment in den Hof trabten.
    »Hast du einen Jungen als Hilfe eingestellt?« wollte sie wissen.
    Caleb bemerkte sofort die Veränderung in Renos Ausdruck.
    »Nicht ganz«, erklärte Reno. »Das ist, äh, mein Partner.«
    Eve war inzwischen nahe genug, um Renos Worte hören zu können. Sie dirigierte ihr erschöpftes Pferd neben seine Stute und übernahm die Vorstellung - etwas, was zu tun ihm offensichtlich widerstrebte.
    »Mein Name ist Eve Starr«, sagte sie ruhig. »Sie müssen Renos Schwester sein.«
    Willows Wangen röteten sich, dann lachte sie. »Nein, so was! Entschuldigen Sie, Miss Starr. Richtig, ich bin Willow Black, und ich hätte es besser wissen müssen, statt anzunehmen, alles, was Hosen trägt, sei männlichen Geschlechts. Jessi und ich tragen auch beide Hosen beim Reiten.«
    Caleb musterte das abgetragene, zerknitterte Hemd und die verschossenen schwarzen Twillhosen, die Eve trug, und wußte sofort, daß er sie niemals irrtümlich für einen Mann gehalten hätte. Die Formen, die sich unter den lose sitzenden Kleidungsstücken abzeichneten, waren eindeutig zu weiblich, als daß sich ein Mann von ihnen hätte täuschen lassen.
    »Ich bin Caleb Black«, sagte er zu Eve. »Steigen Sie ab, und kommen
    Sie mit ins Haus. Die Route über die Große Wasserscheide ist sehr hart und beschwerlich für eine Frau.«
    »Ja, steigen Sie nur ab«, ergänzte Willow schnell. »Es ist Monate her, seit ich Gelegenheit hatte, mit einer Frau zu reden.«
    Willows großzügiges, freundliches Lächeln war wie Balsam für Eves Stolz. Sie erwiderte Willows Lächeln und schloß auch Caleb darin ein, der so groß wie Reno war, aber erheblich umgänglicher schien, besonders in diesem Augenblick, als er Eve herzlich anlächelte.
    »Danke«, sagte Eve. »Es war wirklich ein langer Ritt.«
    »Mach es dir nur nicht zu bequem«, meinte Reno kurz angebunden, als sie aus dem Sattel stieg. »Wir bleiben hier nur so lange, bis du das Pferd gewechselt hast.«
    Calebs Augen verengten sich. Die unterschwellige Spannung in der Stimme des anderen war ihm nicht entgangen, er sagte jedoch nichts.
    Wie immer sprach Willow genau das aus, was ihr durch den Kopf ging.
    »Wo bleiben deine Manieren, Matthew Moran? Von deinem gesunden Menschenverstand ganz zu schweigen!«
    »Könnte sein, daß uns jemand verfolgt«, erwiderte Reno. »Ich will nicht, daß er auf euch aufmerksam wird.«
    »Jericho Slater?« fragte Caleb.
    Reno sah überrascht aus.
    »Die Leute hier draußen haben nicht viel, worüber sie sich unterhalten können, außer über andere Leute zu klatschen«, erklärte Caleb trocken. »Einer meiner Reiter hat eine Freundin. Ihr Bruder ist Slaters Fährtenleser.«
    »Dir entgeht nicht viel, was?« murmelte Reno. »Ja, ich bin mir ziemlich sicher, es ist Slater, der mich verfolgt.«
    Calebs grimmiges Lächeln ließ Eve ihr Urteil über seine milde, umgängliche Natur rasch etwas revidieren.
    »Und ich dachte schon, du hättest meinen Geburtstag vergessen«, fuhr Caleb fort. »Wirklich nett von dir, einen Typen wie Slater zur Gesellschaft mitzubringen. Verdammt wenige

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