Roulette der Liebe
unheimlichen Ströme der spanischen Wünschelruten akzeptiert hatte - ein Geheimnis, das man nicht zu verstehen brauchte, um es sich nutzbar zu machen.
Langsam legte Reno seinen Mund wieder auf Eves Lippen, ließ die immer stärker werdenden Ströme der Leidenschaft zwischen ihnen hin-und herfließen und verband sich mit ihnen einem Streben, das nur zu einem einzigen Ziel führen konnte.
Eves Finger vergruben sich tief in Renos festem, kühlem Haar, suchten seine Wärme. Ihre Nägel glitten leicht über seine Kopfhaut. Der tiefe Seufzer, den er ausstieß, war Belohnung und Ansporn in einem. Wieder ließ sie ihre Fingerspitzen spielen, und wieder fühlte sie die Antwort, die seinen muskulösen Körper durchzuckte.
»Was für zärtliche kleine Klauen«, murmelte Reno.
Ganz zart und vorsichtig biß er in Eves Unterlippe. Ein überraschter, verzückter Laut stieg aus ihrer Kehle auf. Lächelnd gab Reno ihre Unterlippe frei, so langsam, daß sie die winzigen Ränder seiner Zähne spürte, die ihre glatte, empfindliche Haut liebkosten.
Reno wich zurück, doch Eve beugte sich näher zu ihm, denn sie wollte mehr von dieser sanften Qual. Er lachte leise und wandte sich von ihr ab, verweigerte ihr seinen Mund. Als sie ihm zu folgen versuchte, hielt er ihr Gesicht immer noch mit seinen Händen umfangen. Ihre Lippen waren leicht geöffnet, glänzten von Sonnenlicht und Begehren, bebten leise.
»Reno?«
Sie hörte einen fragenden Ton, der wie ein befriedigtes Schnurren klang.
»Willst du mich nicht küssen?« fragte Eve flüsternd.
»Willst du mich denn küssen?« gab er zurück.
Sie nickte stumm.
Goldene Haarsträhnen fielen nach vorn auf seine Hände, liebkosten ihn wie kühle Seide. Er atmete tief ein.
»Dann tu es, gata. Tu es jetzt!«
Eve sah das Feuer in Renos grünen Augen lodern, hörte es in seiner rauhen Stimme, fühlte es in der Anspannung, mit der seine starken Arme sie umfingen. Zu wissen, wie heftig er sich nach ihrem Kuß sehnte, ließ eine seltsame Hitze tief in ihrem Innern aufsteigen.
»Willst du mich kosten?« murmelte sie. »Ist es das, was du willst?«
Aber Reno konnte nicht antworten, denn Eve hatte ihre Lippen sanft auf seinen Mund gelegt. Das köstliche Gefühl ihrer Zungenspitze, die zwischen seine Zähne glitt und das Innere seines Mundes erforschte, ließ ihn lustvoll stöhnen.
Eve hob den Kopf.
»Mehr«, drängt er heiser.
Eve gab Reno, wonach er verlangte, denn es war auch das, wonach sie sich verzehrte. Sein Geschmack war ihr längst vertraut, ihre eigenen Lippen und seine verschmolzen zu einer Einheit. Das heftige Reiben seiner Zunge ließ sie schwach werden und verschaffte ihr doch ein eigenartiges Gefühl der Macht. Eve preßte sich an ihn, um ihre Zunge noch tiefer in seinen Mund hineingleiten zu lassen. Sie wollte ihn so fest umarmen, daß sie ein Teil von ihm wurde, niemals wieder vollständig von ihm getrennt.
Mit einer fiebrigen Ungeduld, die Eve sich nicht erklären konnte, glitten ihre Hände von Renos Kopf zu seinen Schultern hinab, während sie sich dichter und dichter an ihn preßte. Er kam ihr nicht entgegen, wich aber auch nicht zurück; er ließ Eve zu sich kommen. Sehnsüchtig schlang sie ihre Arme um seinen Nacken.
Ein brennendes Gefühl der Lust durchströmte Eve, als ihre Brüste der Wärme von Renos breiter Brust begegneten. Sie hatte nicht gewußt, wie sehr sie sich nach dieser Berührung gesehnt hatte, bis sie sie spürte. Instinktiv begann sie sich sanft an ihm zu reiben, ließ die harten Spitzen ihrer Brüste über die festen Muskeln seiner Brust streifen.
Der Laut, den Reno ausstieß, war Ermutigung und sinnliche Forderung zugleich. Eve grub ihre Nägel in die Muskeln auf seinem Rücken, wollte seine kräftigen Arme um sich spüren, wollte noch stärker an Renos Körper gedrückt werden, als ihre Arme es vermochten.
Als er nicht so reagierte, wie sie es sich wünschte, seufzte sie frustriert.
»Was ist?« fragte Reno leise.
Eve versuchte, seinen Mund noch einmal auf ihre Lippen hinunterzuziehen, aber Reno war weitaus stärker als sie. Er beugte sich über Eve, berührte ihre Lippen jedoch nicht, lockte sie mit dem Kuß, den er ihr auf die gleiche Weise verweigerte, wie er ihre leidenschaftlichen Forderungen nicht erwiderte.
»Was willst du?« flüsterte er.
»Dich küssen.«
Er strich flüchtig mit seinen Lippen über ihren Mund.
»So?« fragte er.
»Nein. Ja.«
»Nein und ja?«
Renos Zungenspitze kitzelte Eves Mundwinkel, während sie sich
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