Roulette der Liebe
verlangst.«
Sie stöhnte gequält auf. Wieder wand sie sich unter ihm, und wieder berührte Reno sie kaum, überließ sie ihrem qualvoll unerfüllten Verlangen.
»Mehr«, keuchte Eve zitternd.
Reno strich über ihr heißes, schwellendes Fleisch.
»Fester«, murmelte sie verzweifelt.
Ihre Faust schlug auf seine Schulter, als sie sich dem unerreichbaren Feuer entgegenbog, das immer genau dann zurückwich, wenn sie danach greifen wollte.
»Das ist nicht genug«, drängte sie.
»Was, wenn ich sage, daß dies alles ist?«
»Nein! Es muß doch noch mehr sein!«
Wieder berührte Reno sie, strich mit den Fingernägeln ganz zart über die schwellende Knospe. Eve rang nach Luft, und flüssiges Feuer benetzte ihr Weiblichkeit.
Reno biß die Zähne zusammen und holte tief Luft, um gegen die Begierde anzukämpfen, die ihn erzittern ließ und um die Selbstkontrolle wiederzuerlangen, die ihn zu verlassen drohte. Der wilde, ursprüngliche Geruch von Eves Leidenschaft ließ ihn erschauern. Es war, als atmete er Feuer.
»Reno«, flüsterte sie, »ich ...«
Ihre Stimme versagte.
»Das hier?« fragte er.
Glattes, hartes Fleisch preßte sich herausfordernd an sie.
»Ja«, rief Eve keuchend. »Ja!«
Mit einer geschmeidigen, kraftvollen Bewegung drang Reno in Eve ein, erwartete die mühelose Verschmelzung ihrer beiden Körper, denn an Eves Erregung zweifelte er nicht.
Was er aber fand, war eine Barriere, die er fast im selben Moment durchbrach, in dem er sie entdeckte. Fast, aber nicht ganz. Er spürte ein Reißen von Fleisch und eine Feuchtigkeit, die nichts mit Leidenschaft zu tun hatte.
Eve riß die Augen auf, als stechender Schmerz ihren Körper überwältigte.
»Du tust mir weh!« sagte sie heiser.
Als Eve versuchte, Reno aus sich herauszudrängen, war es mit seiner Selbstbeherrschung schließlich vorbei. Er versuchte, Eve ruhig zu halten. Er war schon zu sehr erregt, um sich das seidige Paradies zu versagen, in das er eingedrungen war. Erleichterung durchzuckte ihn, brannte wie lodernde Flammen in ihm.
Die wilden Schauer, die Renos Körper überliefen, drängten ihn noch tiefer in Eve hinein. Doch jetzt empfand sie keinen Schmerz mehr, sondern feurige Zungen leckten an der Stelle, wo ihre beiden Körper vereinigt waren.
Renos heiseres Stöhnen und das rhythmische Zucken seines Fleisches tief in ihrem Innern überraschten sie ebenso wie die Schauer der Lust, die ihren eigenen Körper durchströmten. Sie schloß die Augen, stieß einen dunklen Seufzer aus und wartete darauf, daß er sie freigab.
Doch Reno machte keine Anstalten, sich von ihr zu lösen, selbst dann nicht, als sein Atem schon wieder etwas ruhiger ging. Das Heben und Senken seiner Brust genügte, um ihn sich in Eve bewegen zu lassen. Jede noch so kleine Bewegung sandte weitere Ströme unwillkommenen Feuers durch ihren Körper. Denn Eve genoß die lustvolle Empfindung inzwischen nicht mehr. Sie wußte jetzt, wohin sie führte — zu einem Gefühl von Schmerz und tiefster Verzweiflung.
Sie hatte sich genau wie eine von diesen törichten Frauen benommen, von denen Donna immer gesprochen hatte, die Sorte, die ihre Beine im
Namen der Liebe spreizte. Aber Reno wollte von einem Saloongirl keine Liebe. Er wollte nur ihren Körper.
Und er hatte ihn genommen.
»Geh von mir runter«, sagte Eve schließlich matt.
Die Ausdruckslosigkeit in ihrer Stimme ärgerte Reno. Eve war so heiß gewesen, so erregt, so willig, und jetzt konnte sie es nicht erwarten, ihn loszuwerden. Sie hätte ihm nicht deutlicher sagen können, wie wenig sie die Vereinigung mit ihm genossen hatte.
Und dennoch hatte er ihr Liebesspiel so genossen, daß er nur zu schnell die Kontrolle über sich verloren hatte. Das war ihm noch bei keiner anderen Frau passiert. Das Wissen, daß er Eve sehr viel inniger begehrt hatte als sie ihn, machte ihn rasend.
Dann erinnerte Reno sich an das zarte Hindernis, das Reißen, unmittelbar bevor er ganz in Eve eingedrungen war. Er erinnerte sich daran, doch er konnte es nicht glauben. Er konnte einfach nicht glauben, daß ein Saloongirl noch Jungfrau war.
Es muß lange her sein, seit sie das letzte Mal mit einem Mann geschlafen hat, dachte er.
Das würde die geschmeidige Enge ihres Körpers erklären, diesen sinnlichen Druck, der ihn immer noch sanft umfing, jedesmal, wenn er oder Eve einatmeten.
Reno bemerkte wieder, wie schmal Eve war, wie zart gebaut. Er selbst war weder schmal noch klein. Er war ein ungewöhnlich großer, starker Mann. Er hatte
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