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Roxane und der Hexer (German Edition)

Roxane und der Hexer (German Edition)

Titel: Roxane und der Hexer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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aus seiner zerrissenen Halsschlagader.
    Als der Rauch sich verzogen hatte, waren die Landsknechte g e flohen. Ihre Arkebusen lehnten noch in der Ecke, der Markete n derwagen stand noch vor dem Wirtshaus. Zwischen den umg e stürzten Tischen und Stühlen lagen tot die Marketenderin, der Profoss und zwei Landsknechte. Die ändern liefen um ihr Leben.
    Der schwarze Wolf sah Roxane von Falkenfels mit glühenden A u gen an. Ein rotes Mal zog sich über die linke Seite seiner Schnauze. Er strich so nahe an dem schreckensbleichen Mädchen vorbei, dass seine Rute ihr Kleid berührte, verschwand im Nebenzimmer. Wenige Sekunden später kam Gilbert Signefeu aus dem Raum.
    Angewidert betrachtete er das Durcheinander, die Toten.
    » Dieser Pöbel. Wagt es, die Hand gegen mich zu erheben ! «
    Er wandte sich Roxane zu, bot ihr den Arm und führte sie zur Treppe.
    » Hol dir Hilfe und richte alles so her, als hätten sie sich wegen des Spieles oder wegen des Weibes gegenseitig umg e bracht « , sagte Signefeu zu dem Schankknecht. » Beeil dich und mach keinen Fehler. Du kennst meinen Zorn. «
    Er ging mit Roxane ins Obergeschoß, führte sie in sein Zi m mer. Sie wollte protestieren, doch wie immer, wenn sie mit Gi l bert Signefeu zusammen war, verstummten ihre Einwände vor den dunklen, zwingenden Außen.
    Signefeu drängte Roxane rückwärts zu seinem Lager. Er strei f te ihr die Kleider ab, verschlang den vollendeten Körper des blonden Mädchens mit seinen Blicken. Die finstere Lust e i nes Verdammten prägte sein entstelltes Gesicht, und eine däm o nische Leidenschaft loderte aus den Augen des Hexenmeisters.
    Seine Hände strichen über Roxanes weißen Körper. Sie erscha u erte unter seiner Berührung. Er legte seine Kleider ab, umarmte Roxane und warf sich mit ihr auf das Bett. Roxane schloss die A u gen, als er in sie eindrang. Sie empfand keine Lust, nur einen starken Zwang, sich diesem Mann hinzugeben.
    Etwas drängte sie, ihm zu Willen zu sein, wie so oft schon. Sie hasste ihn und sehnte sich zugleich nach ihm mit allen F a sern ihres Fleisches, litt körperliche Qualen, wenn sie ihn einige Tage nicht aufsuchen konnte.
    » Wir sind beide verdammt « , sagte sie, als er dann neben ihr lag.
    Signefeu lachte nur.
    » Du Närrin « , sagte er. » Wovor hast du denn Angst? Ich bin der Meister der Schwarzen Kunst. Ich bin stärker, klüger und mächt i ger als sie alle. Selbst dem Kaiser sind nur Menschen untertan, aber mir gehorchen die Mächte der Finsternis. Sieh doch, welch ein Leben du an meiner Seite führen kannst, Rox a ne. Du brauchst nur einzuwilligen, dann kannst du schon mo r gen Nacht in unseren Kreis aufgenommen werden. Du wirst meine Ga t tin sein, die Gemahlin Gilbert Signefeus. Die Königin der Fi n sternis. Nur deine Einwilligung brauche ich, denn gegen deinen Willen kann ich dich nicht zu einer Hexe m a chen. «
    » Nie. Nie, nie, nie. Magst du meinen Körper schänden, Gi l bert Signefeu, meinen Geist selbst beherrschen, doch zu einer Hexe wirst du mich nie machen. Ja, ich habe sie gesehen, die schän d lichen, grenzenlos boshaften und bösartigen Weiber, die dir U n tertan sind. Ich kenne ihre Zaubermacht, sah sie auf B e sen durch die Nacht reiten, zum Hexensabbat, sah sie den Bösen anbeten, ihm Menschen und Tiere opfern und widerliche Dinge treiben, um ihn zu entzücken. Diese letzte freie Entscheidung, die du nicht von mir erzwingen kannst, Signefeu, wird immer lauten: Nein. «
    » Albernes Weib! Bisher war ich gut zu dir, denn ich empfi n de etwas für dich, so beschämend das für einen Meister der Schwa r zen Magie ist. Doch ich kann dich auch so behandeln, dass du mich anflehst, eine Hexe werden zu dürfen. «
    'Roxane wandte den Blick von dem durch das Feuermal entstel l ten Gesicht des Mannes neben ihr. Sie sah durch das Fe n ster auf ein Stück blauen Himmel.
    » Laß uns weggehen von hier, Gilbert. Gib deine Schwarze Kunst auf. Vielleicht ist es noch nicht zu spät, dem zu en t kommen, dem du dein Leben gewidmet hast. Ich will dein Weib werden, Gilbert, denn ich weiß, dass ich nicht mehr von dir loskomme. Doch du musst diese schrecklichen Zaubereien und die Schwarze Magie aufgeben. «
    Signefeu lachte, gellend, höhnisch.
    » Du Närrin. Weißt du, was du da von mir verlangst? Gibt der Vogel das Fliegen auf, der Wolf das Jagen? Soll ich werden wie sie, die armen, kleinen, sterblichen Idioten? Werde du eine H e xe, Roxane, und du wirst als meine Gemahlin gleich mir unsterblich sein,

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