Roxane und der Hexer (German Edition)
damit seine Nase zu bluten aufhörte. Er spürte zwar überall Schmerzen, wo Schläge ihn g e troffen hatten, aber es war noch alles heil. Linda Scholz war mit dem Schrecken davongekommen.
» So ein Wahnsinn, da geben diese Leute uns die Schuld an den Ereignissen « , empörte sich Thorn. » Was haben ich und Linda mit dem Hexer Signefeu und seinem Hexenzirkel gemeinsam? «
» Sie wohl nichts, Herr Thorn, Linda schon etwas. «
» Wie soll ich das verstehen? «
» Mein Hobby ist die Ahnenforschung. Ich habe recherchiert. Gottfried von Falkenfels, der Bruder jener unglücklichen Rox a ne, hatte mehrere Kinder. Ich habe den Stammbaum durch die Jahrhu n derte verfolgt. Es war schwierig, denn die Töchter der Sippe d e rer von Falkenfels nahmen durch Heirat alle möglichen Namen an. Trotzdem fand ich heraus, dass Siegfried von Hardenberg, Linda Scholz' Vater, von der Familie derer von Falkenfels abstammt. Linda ist eine Nachfahrin jener Roxane von Falkenfels, die 1583 wegen Hexerei und Buhlschaft mit Gilbert Signefeu auf dem Scheiterhaufen sterben musste . «
6. Kapitel
Außer der Aufklärung, dass Gilbert Signefeu in Linda Scholz ihre Vorfahrin Roxane sehe und verfolge, konnte der Benefiziat nichts Neues berichten. Die unvollständigen Aufzeichnungen, die sich mit dem Hexenprozess im 16. Jahrhundert beschäftigten, en t hielten keine Angaben, wie man die Zauberkräfte Gilbert Sign e feus brechen konnte.
Es war zwar erwähnt, dass der Mörtel der Wand, die den Hexer jahrhundertelang in der Gruft gefangen gehalten hatte, mit e i nem bestimmten Wasser angerichtet worden war, doch Näheres über di e ses Wasser berichtete die Chronik nicht. In verschiedenen der alten Folianten waren Beschwörungen verzeichnet, die im Galge n wirtshaus angewendet worden waren, doch keine hatte ein Resultat erzielt.
Der alte Benefiziat hatte alle Akten, die mit Gilbert Sign e feu und seinem Wirken zu tun hatten, in sein Arbeitszimmer g e holt. Er zeigte und erläuterte Thorn und Linda ein paar ma r kante Stellen.
Nicht einmal die Flucht konnte Linda Scholz vor ihrem Schic k sal retten, denn Gilbert Signefeu würde ihr rund um die Erde folgen, davon war der Benefiziat überzeugt.
» Verzweifeln Sie nicht « , sagte der alte Benefiziat. » Jede Kraft hat eine Gegenkraft, jeder Pol einen Gegenpol. Auch Gi l bert Signefeus Macht ist nicht unbegrenzt. Sie müssen mutig und stark sein, Fräulein Scholz, und Sie ebenfalls, Herr Thorn. Signefeu wird sein Ende finden, davon bin ich übe r zeugt. «
» Hoffentlich findet er dieses Ende schnell und nicht erst in tausend Jahren « , antwortete Thorn. » Mir droht der Tod, und Linda ein Los, das schlimmer als Ste r ben ist. «
» Ich kann Ihnen keine bestimmte Hilfe bieten. Ich will für Sie beten. «
Thorn und Linda verließen den alten Mann. Niemand in der Stadt hielt sie auf, als sie zu ihrem Wagen gingen. Der Mark t platz war wie leergefegt, Türen und Fenster der Häuser ve r schlossen. Wenige Minuten später verließen Thorn und Linda die Stadt.
Sie fuhren direkt zum Hotel. Einer der Kriminalbeamten trat ihnen im Foyer entgegen. Es war schon gegen 23.00 Uhr.
» Es ist zwar reiner Unsinn nach meiner Ansicht « , sagte der Beamte. » doch wir halten trotzdem diese Nacht im Hotel Wache. Sollte irgend etwas vorfallen, dann rufen Sie nur. «
Thorn begleitete Linda Scholz in ihr Zimmer. In dieser Nacht wollte die Schauspielerin nicht allein sein. Sie verschloss die Zimmertür, ließ die Fensterläden herab, obwohl es sehr warm war.
Thorn zog das schöne, blonde Mädchen an sich. Linda küsste ihn leidenschaftlich, als wolle sie in der Liebe Vergessen suchen. Sie fielen aufs Bett.
Thorn streifte Linda die Kleider ab. Seine Hände glitten über ihren Körper.
» Sollen wir es wagen? Du kennst Signefeus Eifersucht, Tho r sten. «
» Ich liebe dich, Linda, und du gehörst mir. Kein Mann, sei er lebend oder tot, soll zwischen uns treten. Ich will dich haben, und wenn es das letzte Mal in diesem Leben ist. «
Thorsten und Linda liebten sich leidenschaftlich, vergaßen für Augenblicke alle Schrecken, die sie durchgemacht hatten.
Dann lagen sie nebeneinander im Bett, wie schon so oft. Linda schmiegte sich eng an ihren Geliebten.
» Wie lange sind wir jetzt schon zusammen, Thorsten? « Er ru n zelte die Stirn, überlegte.
» Ungefähr acht Monate, drei Wochen, vier Tage und drei Stu n den. «
» Wie kommst du gerade darauf? «
» Nun, ich weiß schließlich, wann der Presseball
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