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Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Titel: Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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des Pools. Zum Glück ließ Kira sich von Radjedef nicht provozieren. Sie sah den Vampir eine Weile an, sagte aber nichts.
    » Kannst du nicht sprechen?«, erkundigte sich Radje, allmählich ungeduldig.
    » Doch«, antwortete Kira in vollkommen neutralem Tonfall. » Aber bisher haben Sie mich nicht angesprochen.«
    Ihr Geruch verriet ihre Nervosität, aber davon abgesehen hielt sie dem wütenden Blick des altehrwürdigen Gesetzeshüters scheinbar völlig selbstsicher stand. Radjedefs schmaler werdende Augen ließen erkennen, dass ihm ihre kühle Selbstbeherrschung missfiel.
    » Ich bin plötzlich so durstig«, meinte Radje; seine Stimme senkte sich zu einem bedrohlichen Schnurren. » Ich nehme diese Sterbliche.«
    Und schon schloss seine Hand sich um Kiras Arm. Sie kam noch nicht mal dazu zurückzuzucken, doch da erstarrte der Vampir.
    Langsam zog Mencheres seine Energie immer enger um den Gesetzeshüter, bis nur noch der Mund des anderen zuckte. Mit großen Augen trat Kira von Radje zurück, ohne allerdings wegzulaufen. Schlau.
    » Du wagst es, mir Gewalt anzutun?«, zischte Radjedef.
    » Hätte ich dir Gewalt angetan, wärst du jetzt einen Kopf kürzer«, erwiderte Mencheres kühl. » Ich habe jedes Recht, dich davon abzuhalten, ohne meine Erlaubnis Hand an eine meiner Leibeigenen zu legen, Hüter.«
    Radjes sengender Blick verhieß Rache, aber sie beide wussten, dass er keine Chance hatte. Er war nicht stark genug, um Mencheres’ Bann durchbrechen zu können, und Mencheres hatte das Gesetz auf seiner Seite. Er gestattete sich, Radjes Hilflosigkeit noch einen Augenblick zu genießen, bevor er ihn aus den Fesseln seiner Macht entließ.
    Kaum konnte er sich wieder bewegen, wich Radje vor Kira zurück, als wäre sie eine Schlange. Dann fasste er sich und funkelte sie beide erbost an.
    Mencheres lächelte. Kira hatte sich nicht geregt, seit sie ihren Arm aus Radjes erstarrten Fingern gelöst hatte, womit sie mehr Haltung bewies als der alte und mächtige Gesetzeshüter. Die Wut, die Radje ins Gesicht geschrieben stand, bevor er wieder eine ausdruckslose Miene aufsetzen konnte, zeigte, dass auch er wusste, dass sie ihn vorgeführt hatte.
    Radjedef wies mit einer wegwerfenden Handbewegung auf Kira. » Ich habe genug gesehen.«
    Mencheres warf einen kurzen Blick Richtung Haus, woraufhin Kira sich wortlos umdrehte und den Garten verließ. Wieder stieg sie in seiner Achtung. Hätte sie panisch reagiert oder sich wegen der bewusst provozierenden Art, mit der der Gesetzeshüter sie behandelte, mit ihm angelegt, wäre Mencheres womöglich gezwungen gewesen, sie zu bestrafen, und nichts anderes hatte Radjedef gewollt. Durch ihr sicheres Auftreten jedoch waren ihm die Hände gebunden. Eben jene Gesetze, die er hätte anführen können, um Kiras Bestrafung herbeizuführen, hinderten ihn nun daran, Hand an sie zu legen.
    Und sobald Kira wieder wohlbehalten zu Hause war und Mencheres selbst im Jenseits weilte, würden sie beide Radjedefs gierigen Klauen auf ewig entzogen sein. Wieder lächelte Mencheres seinen alten Widersacher an.
    » Du kennst den Weg nach draußen, Radje.«

6
    Zwei Tage vergingen. Kira sah mehr fern als sonst in einem ganzen Monat und sonnte sich am Pool, was sie seit einer Ewigkeit nicht mehr getan hatte. Wer hätte auch ahnen können, dass sie so ihre Gefangenschaft bei Vampiren zubringen würde? Aber viel anderes hatte sie eben nicht zu tun. Wann immer sie ihr Zimmer verließ, wusste sie, dass sie diskret von Gorgon beschattet wurde, was gleichermaßen beunruhigend wie nervig war. Seit dem Nachmittag in der Küche hatte sie Selene, Kurt und Sam nicht mehr gesehen. Kira hoffte, dass die drei wegen des Gesprächs mit ihr keinen Ärger bekommen hatten. Die Umstände, unter denen sie hier weilten, schienen sie nicht zu beunruhigen, aber andererseits hatte Kira bisher auch nur einen oberflächlichen Eindruck davon bekommen, wie es sich unter Untoten lebte. Was sich unter dieser Oberfläche verbarg, wusste sie nicht, aber vieles davon war bestimmt nicht ganz so rosig.
    Auch Mencheres hatte Kira seit dem Tag nicht mehr gesehen, an dem der mysteriöse Besucher bei ihm aufgetaucht war. Sie schauderte bei der Erinnerung an Radje, wie Mencheres ihn genannt hatte. So viel zu ihrer Vermutung, alle Vampire würden sich zur Tarnung mit einer Aura der Harmlosigkeit umgeben. Ein Blick auf Radje hatte genügt, und ihre Instinkte hatten wie verrückt » Gefahr, Gefahr!« gefunkt. Während der kurzen Zeit, die sie mit

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