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Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Titel: Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Child
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hatte einen komischen Akzent – komisch insofern, als er irgendwie künstlich klang. Wie inszeniert, als würde sie versuchen, so zu klingen, als sei sie von hier, obwohl sie es gar nicht ist. Sie trug einen kleinen Hut mit einem Schleier vorm Gesicht – wie man es aus manchen alten Filmen kennt, sehr stylish und alles, aber vielleicht etwas übertrieben für einen Bankbesuch.«
    »Okay, sie war also etwas exzentrisch – aber das trifft auf etliche Leute aus Twinford zu«, meinte Ruby.
    »Durchaus, durchaus, aber da war noch etwas: Als die Bank hinterher ihren Personalausweis überprüfte, hat sich herausgestellt, dass sie seit über zwanzig Jahren tot ist.«
    »Oh, das ist tatsächlich etwas merkwürdig«, sagte Ruby, »selbst für jemanden aus Twinford. Und was war mit den Überwachungskameras – haben die eine gute Aufnahme von ihr gemacht?«
    »Da ist etwas schiefgelaufen«, erklärte Blacker. »Lag vielleicht an ihrem Schleier, aber das Gesicht der Dame war auf allen Aufnahmen unscharf, wie abgeschirmt vor der Kamera – die Gesichtszüge waren absolut unkenntlich.«
    »Und weiter?«, hakte Ruby nach.
    Blacker schüttelte den Kopf. »Nichts weiter. Es gab keine weiteren Anfragen zu Bankschließfächern und Sicherheitsvorrichtungen, und in der City Bank ließen sich auch keine exzentrischen Ladys mehr blicken.«
    »Aber ihr geht nicht davon aus, dass Wer-immer-es-auch-war aufgegeben hat, richtig?«
    »Tja, in dem Punkt hatten wir einfach Glück, würde ich sagen, denn wir sind über etwas gestolpert.«
    Agent Blacker ging zum Aktenregal, griff nach dem Ordner mit der Aufschrift Katzengold I und legte ihn auf den Schreibtisch, an dem Lopez während all die Jahre gesessen haben musste. Es war ein altmodisch aussehendes Möbelstück, das schon etliche Jahrzehnte auf dem Buckel hatte, mit kleinen, farbigen Griffen an den Schubladen, einem eingebauten Stiftehalter und einer cool aussehenden blassblauen Lampe; Agent Blacker knipste sie an und forderte Ruby mit einer Geste auf, sich zu setzen.
    »Schau ihn mal durch, um dir einen Eindruck zu verschaffen. Mach es dir ruhig gemütlich, du wirst hier vermutlich eine ganze Weile sitzen. Und nichts überstürzen – denk daran, Lopez muss etwas übersehen haben, und sie war sehr gewissenhaft. Folglich musst du noch gewissenhafter sein.« Er reichte ihr eine schrumpelige braune Papiertüte; darin war ein Donut.
    »Wow! Können Sie Gedanken lesen?«, rief Ruby.
    »Wieso? Donuts mit Geleefüllung mag doch jeder«, antwortete Blacker achselzuckend.

    Der Aktenordner war voller Kleinanzeigen, allesamt aus der Tageszeitung ausgeschnitten.
    Es waren ausschließlich Privatanzeigen.
    Und sie wirkten auf den ersten Blick sehr harmlos.
    Dame fortgeschrittenen Alters sucht Freundin, die sich ebenfalls für Katzen, Häkeln und alte Geschichte interessiert.

    Fitnesstrainer gesucht von fitnessscheuem Finnen.

    Griechisch kochen lernen! Nach dem Essen kein langweiliges Geschirrspülen! Man wirft die Teller einfach hinter sich!
    Schweigend las Ruby Seite um Seite. Es gab Hunderte dieser teilweise absurd klingenden Kleinanzeigen, die alle offenbar aus dem Twinford Tagesspiegel ausgeschnitten worden waren – doch es war keine einzige darunter, die auf Ruby auch nur annähernd verdächtig oder düster und bedrohlich gewirkt hätte.
    Was konnte Lopez übersehen haben?
    Nach etwa einer Stunde angestrengter Lektüre rief Ruby zu Blacker ins Nebenzimmer. »Und wie seid ihr auf die Idee gekommen, diese Kleinanzeigen im Twinford Tagesspiegel zu sammeln?«
    »Oh, das ist eine interessante Geschichte«, sagte Blacker, kam in Rubys Zimmer und setzte sich auf eine Kiste. »Die Polizei hat einen stadtbekannten Kleinkriminellen namens Fingers MacGraw aufgegabelt. Er fuhr einen schweineteuren Wagen, der ihm nicht gehörte, und konnte auch nicht glaubhaft erklären, wo er ihn herhatte. Der Wagen wurde durchsucht, und dabei hat man im Handschuhfach Unmengen dieser Kleinanzeigen entdeckt.«
    »Na und? Fingers liest vielleicht gern Kleinanzeigen. Ist schließlich nicht verboten.«
    »Richtig, aber sie konnten nichts mit Fingers zu tun haben; man fand darauf nicht einen einzigen Fingerabdruck von ihm. Er hat allem Anschein nach nicht mal von diesen Anzeigen gewusst. Und außerdem, was hätte er mit ihnen anfangen sollen? Fingers kann kaum lesen; er ist ein äußerst schlicht gestrickter kleiner Taschendieb, der niemals einen größeren Coup planen könnte.«
    »Und das Ganze sah nach einem größeren Coup

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