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Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Titel: Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Child
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Gesichtszügen und den weißen Zähnen ansah, konnte man kaum glauben, was Agent Blacker über ihn gesagt hatte.
    »Haste was zu sagen, Zuckerpüppchen?«
    Babyface riss ihr das Klebeband vom Mund. Tränen schossen ihr in die Augen.
    »Aber, aber, wer wird denn gleich weinen? Sag mir einfach, was ich wissen muss, dann darfst du zu Mami und Daddy zurück.«
    »Hören Sie: Erstens heule ich nicht – bestimmt nicht, weil mich irgendein Trottel mit einem Gesicht wie ein Babypopo nervt, und zweitens, weil ich gar nichts weiß, wie ich Ihren Kumpanen vorhin schon erklären wollte, bevor sie mir den Mund zugeklebt haben.«
    Das mit dem Babypopo gefiel Babyface gar nicht, wie Ruby schnell merkte – seine Stimme wurde um einiges barscher.
    »Was hattest du in der Reinigung zu suchen?« Er beugte sich zu ihr herunter, und sie spürte seinen warmen Atem an ihrer Wange.
    »Ich habe was zum Anziehen für heute Abend abgeholt, für dieses Museumsevent, Sie wissen schon, die Leute reden über nichts anderes mehr, weil der alte Buddha gezeigt wird. Wissen Sie, ich hatte total verschwitzt, das Kleid abzuholen, und meine Mutter würde zu einer wilden Bärin werden, wenn ich es heute Abend nicht anziehe. Und Sie wissen ja, wie wild Bärenmütter sein können, oder?«
    »Ja, hab schon gehört, dass sie einem den Kopf abbeißen können.«
    Ruby bereute, dass sie Bären erwähnt hatte – sie sollte ihn besser nicht auf dumme Gedanken bringen. Wenn Ruby Redfort eines über Bären wusste, dann war das REGEL 79: Was tun, wenn du einem Bären begegnest? Dir wünschen, du wärst ihm nicht begegnet!
    Babyface schnappte sich Rubys Rucksack und holte die taubenblaue Jacke heraus. »Die soll dir gehören?« Er durchsuchte die Taschen.
    »Nein, ich fass es nicht! Was zum …! Verflixt, ich muss die Jacke meiner Mutter mitgenommen haben statt meines Kleids! Wie kann man nur so dumm sein?«
    »Frag ich mich auch!«, knurrte Babyface.
    »Hören Sie, Mister, was genau wollen Sie von mir? Sie können die Jacke haben, wenn sie Ihnen so am Herzen liegt – meine Mom bringt mich dann zwar um, aber das nehme ich gern in Kauf, wenn Ihr Glück davon abhängt!«
    »Oh, mein Glück bestimmt nicht, Miss Redfort, aber ich kenne jemanden, bei dem es sich eventuell anders verhält.«
    Er wandte sich zur Tür.
    »Hey, kommen Sie, Meister. Sehen Sie mich doch an! Ich bin doch nur eine kleine Schülerin.«
    »Das kannste meinem Boss erklären«, zischte Babyface und zog die Tür hinter sich zu.

    Hitch fuhr mit der Limousine direkt vor dem Museum vor, und Mr und Mrs Redfort stiegen aus. LB hatte ihm eingeschärft, dass er lediglich für die Sicherheit von Brant und Sabina Redfort zuständig war. Als er widersprechen wollte, hatte sie ihm erklärt, er hänge »emotional zu sehr in der Sache drin, Hitch – es ist besser, wenn andere nach dem Kind suchen. Sie fühlen sich schuldig, und Schuldgefühle haben noch nie etwas genützt. Sie bleiben besser vor Ort. Wir müssen die Sache ganz nüchtern angehen.«
    Bunte Lampions waren an Bändern über den Stufen aufgespannt, vom großen Platz drang Musik herüber. Kirschbäume hatten ihre Blüten über dem Weg verstreut, und alles in allem war es eine sehr schöne, romantische Szenerie. Eine leichte Brise, ein milder Abend – der perfekte Abend für ein großes Event. Einfach märchenhaft … Doch Hitch war blind für all diese Schönheit. Er hatte nur Augen für die Sicherheitsleute, die Kameras und seine Agentenkollegen. Er schaltete seinen Armbandtransmitter ein und flüsterte hinein: »Was Neues von der Kleinen?«
    »Leider nichts, Hitch, wir haben ganz Twinford durchkämmt und auch die nähere Umgebung, aber sie ist wie vom Erdboden verschluckt.«
    Hitch stieß einen tiefen Seufzer aus und nahm dann den eingehenden Anruf von Agent Blacker entgegen. »Willst du zuerst die gute oder die schlechte Nachricht hören?«, fragte Blacker.
    Hitch stöhnte nur.
    »Okay, die schlechte Nachricht lautet, dass Mr Klaus Gustav noch immer in seinem Hotelzimmer sitzt und wir noch keine Gelegenheit hatten, ihn über all unsere Sicherheitsvorkehrungen zu unterrichten. Dr. Gonzales fragt sich allmählich, ob er sich überhaupt jemals heraustraut.«
    »Und die gute Nachricht?«, fragte Hitch.
    »Ich ruf wieder an, sobald ich eine weiß.«

    Ruby spitzte die Ohren.
    Sie hörte das resolute Klicken von teuren Ledersohlen, die resolut über einen Steinfußboden gingen. Die Schritte waren anfangs noch weit weg, kamen aber eindeutig näher.

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