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Ruby und Niall

Ruby und Niall

Titel: Ruby und Niall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Recht
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schnappen solle, solange er noch ehrliches Interesse an ihr hatte.
Du hast gut reden, dachte Ruby, du sitzt da mit deinem Uniformierten, der sein ganzes Leben exakt durchgeplant hat.
Sie wühlte durch ihr Haar, drehte sich eine Strähne um den Finger, bis sie sich zu einem Kringel hochdrehte.
"Okay", murmelte sie, "ich gebe ihm eine Chance. Nein, ich werde es nicht in den Sand setzen. Du kommst mich besuchen, sobald ich eine Wohnung habe, Okay?"
Sie versprach, später noch einmal anzurufen oder eine SMS zu schicken, wie es gelaufen war.

Als sie die Kabinentür öffnete, stand die Bedienung am Handwaschbecken und drückte gerade die verbotene Zigarette unter den Wasserhahn aus. Sie wechselten einen schnellen Blick und Ruby sagte aus lauter verlegener Erklärungsnot: "Das Klo ist der einzige Ort, an dem man noch persönliche Dinge erledigen kann."
"Du würdest es nicht glauben, was ich hier schon alles erlebt habe", erwiderte die Bedienung und verdrehte theatralisch die Augen, "aber wenn es um den Typen geht, der nicht weiß, was French Fries sind, greif zu, Mädchen. Ich würde nicht Nein sagen, wenn er mich fragen würde."
Obwohl Ruby noch immer angespannt war und auf solche ungefragten Vertraulichkeiten gerne aggressiv reagierte, begann sie zu lachen, zeigte der Frau das Victory-Zeichen und verschwand.
Erst draußen fragte sie sich, ob es in der Bar keine Angestelltentoiletten gab. Aber es lag sicher daran, dass sie ihrem Boss gegenüber behaupten konnte, die Gäste hätten geraucht.
Niall sah sie gespannt an, als sie sich wieder auf ihren Platz setzte.
"Zwei Bedingungen", sagte sie, "du bestellst noch einen Nachtisch und es wird nichts verheimlicht. Lassen wir es langsam angehen und finden wir heraus, ob wir es miteinander aushalten."
"Ich bestimme den Nachtisch", sagte Niall sofort, "und mit dem Rest bin ich sehr zufrieden."
Er hätte sie küssen können, aber er wagte es nicht. Dazu war sie noch immer zu angespannt.

Beim warmen Apfelkuchen mit Vanille-Eis, den sie sich mit zwei Tassen heißer Schokolade teilten, erklärte Niall, dass er für drei Wochen mit dem Boss unterwegs war, danach würde er sich überlegen, ob er in dem Zimmer im Nebenhaus blieb oder sich etwas Eigenes suchen würde.
"Ich stell keine großen Ansprüche", sagte er, "es muss nur in der Nähe vom Boss sein. Wenn Sean mich braucht, muss ich schnell da sein."
"Genug Zeit, dass ich mir einen Job suche und mir Wohnungen ansehe, die groß genug für zwei sind."
Sie kämpften auf dem Teller um die Reste des Vanille-Eises, bis Ruby ihm mit dem Löffel auf die Fingerknöchel schlug. Er zog seine Hand weg und ließ ihr den Rest Eis.
"Was ist mit Alfie?", wollte er wissen, und sie reagierte eine Spur zu ahnungslos. Schließlich hatte sie das Thema Ehrlichkeit aufgebracht, nicht er.
"Was soll sein mit Alfie?"
"Wirst du ihm die Wahrheit sagen, wo du jetzt in Boston bist? Willst du ihn zu dir holen?" Es war sein Ton, der sie besänftigte und die Panik verhinderte; er klang verständnisvoll und nicht neugierig, und es schwang so etwas wie eine heimliche Entschuldigung darin, als sei es ihm unangenehm, dass er sie durchschaut hatte. Als Ruby noch nach Worten suchte, setzte er hinzu: "Ihr seht euch so verdammt ähnlich. Und als ich gesehen habe, wie du mit ihm umgegangen bist, hab ich gewusst, dass du nicht die Tante bist."
Sie bezahlten und verließen die Bar, und weil sie nicht in Helens Wohnung konnten, um über diese Dinge zu reden, nahmen sie den Bus in die Woodside Lane.
"Du bist das erste Mädchen, was ich mit nach Hause bringe", sagte Niall, "da kannst du dir etwas drauf einbilden."

Ruby fragte nur, ob der Boss zuhause wäre und Niall bejahte, erklärte aber auch, dass sie ihn nicht zu Gesicht bekommen würde. Das war ein absolutes No-Go, dass man seine Freunden den Boss vorstellte, egal, wer es war.
Sie war beeindruckt von dem großen Areal und den beiden Häusern. Als sie fragte, wo die Wachhunde seien, sagte Niall, dass alles elektronisch gesichert sei. Niemand hatte Zeit, sich um Hunde zu kümmern.

In seinem Zimmer war es kalt, die Heizung war ausgefallen und sie verkrochen sich ins Bett, deckten sich mit zwei Decken zu, ohne lange darüber nachzudenken. Allerdings hatten sie nur die Jacken und Schuhe ausgezogen, und so waren genug Lagen Stoff zwischen ihnen, dass nichts Verfängliches passierte.
"Ich hätte nicht gedacht, dass es so offensichtlich ist", flüsterte Ruby, "bei jedem Besuch versuche ich mir zu sagen, dass Helen seine Mutter

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