Rueckkehr nach Connemara
etwa seine Mutter da draußen herum?
Er schöpfte neue Hoffnung und richtete sich auf. Vielleicht war seine Rückkehr doch nicht so traurig, wie es momentan aussah.
2. KAPITEL
Declan umarmte Kathleen und küsste sie freundschaftlich auf die Wange. Dann barg sie das Gesicht ängstlich an seinem rauen Arbeitshemd. Er hatte ihr bei der Umstellung auf ökologischen Gemüse-und Obstanbau geholfen und ihr in schwierigen Zeiten beigestanden.
"Reg dich nicht auf, Liebes", sagte er sanft. "Lorcan hat sein eigenes Leben. Das Haus ist für ihn nichts wert, er würde sowieso rasch wieder gehen. Nur ein Idiot würde in einem Haus leben wollen, das von Grund auf renoviert werden muss", fügte er hinzu.
"Danke für das Kompliment", erwiderte sie leise.
"Gern geschehen. Nein, Kate, das alles hier gehört dir. Es ist großartig und ein Vermögen wert. Begreif das endlich, und hör auf, dir Sorgen zu machen."
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn aufs Kinn.
"Gut, dass es dich gibt. Danke, Declan O'Flaherty."
"Für heute hast du dich genug aufgeregt. Ich sammle die Eier ein und bringe das Gemüse zu Ryan's Deli", verkündete er.
"Ich mache die Hochzeitstorte für Nellie O'Brien fertig. Sag bitte Bridget, dass ich Con zur gewohnten Zeit abhole. Ich muss mich beeilen. Bis später." Sie umarmte ihn noch einmal.
"Tschüs, Liebes." Seine tiefe Stimme konnte man bis ans andere Ende des Gartens hören.
Kathleen winkte und warf ihm eine Kusshand zu. Dann eilte sie zur Hintertür, und die Hunde folgten ihr fröhlich bellend.
Um keine Zeit zu verschwenden, zog sie beim Laufen Harrys alten Pullover aus und knöpfte das Shirt auf, denn sie wollte erst baden, ehe sie etwas anderes anfing.
Die schmutzigen Stiefel und Socken ließ sie ordentlich an der Küchentür stehen, dann rannte sie barfuß die Treppe hinauf und streifte unterwegs das Shirt ab, ehe sie den Gürtel öffnete.
Sogleich rutschten Harrys Jeans auf den Boden, und Kathleen hüpfte unbeholfen auf das luxuriöse Badezimmer zu, das an das größte Schlafzimmer angrenzte. Den einen Fuß konnte sie aus dem Hosenbein herausziehen, mit dem anderen blieb sie jedoch stecken, weil die Hunde an den Jeans herumzerrten.
"Was, zum Teufel, fällt dir ein, halb nackt durchs Haus zu laufen?" ertönte plötzlich eine Stimme.
Kathleen schrie erschrocken auf. Dann verlor sie das Gleichgewicht und fiel auf den dicken Teppich. Die viel zu langen Jeans erwiesen sich als wahre Falle. Sekundenlang lag Kathleen flach auf dem Rücken, während es ihr vor den Augen flimmerte. Schließlich rieb sie sich die Stirn und richtete sich auf. Entsetzt betrachtete sie den Mann, der an dem Fenster mit den seidenen Vorhängen stand. Lorcan war zurückgekommen.
In seinen Augen blitzte es zornig auf. "Bist du okay?" fragte er.
Offenbar wollte er ihr nicht helfen. "Nein, natürlich nicht.
Das habe ich dir zu verdanken", stieß sie hervor. Ihr fiel sein perfekt sitzender Leinenanzug auf, der etwas zerknittert war. Die obersten Knöpfe des gelben Seidenhemds, das seine gebräunte Haut betonte, waren geöffnet, was sie ziemlich beunruhigend fand. Mit dem unrasierten Kinn, den spöttisch verzogenen Lippen und den blendend weißen Zähnen wirkte er wie ein Pirat.
Sie war überrascht, wie sehr er sich verändert hatte. Seine Schultern waren breiter und kräftiger geworden, Taille und Hüften waren eher schmal. Das hellblonde Haar war kürzer, und insgesamt sah er sehr attraktiv aus. Und er war zornig.
Wahrscheinlich ärgert er sich über meine Anwesenheit, dachte sie nervös, als sie seine angespannten Kinnmuskeln betrachtete.
Und dann wurde sie sich seiner sinnlichen Ausstrahlung bewusst. Beunruhigt gestand sie sich ein, wie sehr sie sich von ihm angezogen fühlte.
Es überlief sie heiß, und sie hatte das Gefühl, in Flammen zu stehen. In dem Moment gelang es den Hunden, die Jeans für sich zu erobern. Kathleen stand auf, um ihre Sachen
einzusammeln, und entschloss sich, Selbstbewusstsein vorzutäuschen.
"Was willst du hier?" fragte er schließlich und zog ärgerlich die Augenbrauen zusammen.
"Baden", erwiderte sie und verstand ihn absichtlich falsch.
Plötzlich verschwanden ihre erotischen Gefühle, und
stattdessen breitete sich Angst in ihr aus, was ihr genauso wenig gefiel. Ihm klarzumachen, warum sie zurückgekommen war, wäre sehr schwierig.
"Warum benutzt du nicht dein eigenes Badezimmer?"
"Weil ein Rohr gebrochen ist."
"Gibt es keine Klempner mehr in Connemara?"
Sie biss sich
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