Rueckkehr nach Connemara
persönliche Beziehung gehabt hatte. Er wollte nur mit ihr schlafen und glaubte, sie eigne sich zur Babymaschine, um die jämmerliche FitzGerald-Dynastie nicht aussterben zu lassen.
Ihr Körper fühlte sich an, als wäre er zu Eis erstarrt. Wieder einmal wollte man sie überreden, in eine Ehe ohne Liebe einzuwilligen.
"Kathleen?"
Sie sah ihn an und glaubte, es würde ihr das Herz brechen.
Ich liebe ihn, aber das ist ihm völlig egal, schoss es ihr durch den Kopf.
"Nein", antwortete sie schließlich.
Lorcan wurde blass. "Ich weiß, ich habe alles verdorben", sagte er angespannt. "Der falsche Zeitpunkt, der falsche Ort. Ich hätte dich woanders fragen sollen, wo ich dich hätte umarmen können und..."
"Ich möchte gehen", unterbrach sie ihn, weil sie befürchtete, in aller Öffentlichkeit zusammenzubrechen.
"Natürlich." Nachdem Lorcan bezahlt hatte, half er Kathleen aufzustehen und legte ihr den Mantel um die Schultern. Dann führte er sie zum Auto.
Auf der Rückfahrt saß sie schweigend neben ihm und fühlte sich völlig leer.
"Das kann ich allein", fuhr sie ihn an und stieß ihn weg, als er ihr beim Aussteigen helfen wollte. Vor der Haustür legte sie sich die Hand auf die Stirn. "Kümmer du dich um Bridget, und sag ihr, dass ich Kopfschmerzen habe", forderte sie Lorcan auf und eilte ins Wohnzimmer, um der Freundin nicht zu begegnen.
Als sie wenig später Schritte hörte, atmete sie auf. Lorcan begleitete offenbar Bridget nach Hause. Endlich konnte Kathleen zu ihrem Sohn gehen, der tief und fest schlief.
Neben dem Kinderbett ließ sie sich auf die Knie sinken. Dann schob sie die Hand durchs Gitter und streichelte Conor den Kopf mit dem dichten dunklen Haar. Ohne Liebe würde sie nicht noch einmal heiraten, ihr Sohn sollte in harmonischer Atmosphäre aufwachsen.
Lorcan war wahrscheinlich beleidigt. Deshalb musste sie damit rechnen, dass er sie bitten würde, das Haus zu verlassen.
Das Herz wurde ihr schwer. Sie waren wieder da, wo sie angefangen hatten.
Plötzlich kam Lorcan herein, ohne jedoch ein Wort zu sagen.
Erschöpft stand Kathleen auf und sah ihn an. "Ich glaube, wir müssen reden."
Er hielt ihr die Tür auf, und Kathleen ging an ihm vorbei ins Wohnzimmer. Neben dem Kamin mit dem flackernden Feuer lehnte sie sich an die Wand, während Lorcan sie mit
undefinierbarer Miene musterte.
"Ich kann deinen Vorschlag nicht akzeptieren. Eine Ehe ohne Liebe kommt für mich nicht infrage", erklärte sie mutig. Sie versuchte, die kleine innere Stimme zu ignorieren, die ihr zuzuflüstern schien, sie solle sich nehmen, was Lorcan ihr geben wollte.
"Bei Harry warst du anderer Meinung", erinnerte er sie erbarmungslos.
Kathleen wippte auf den Füßen. "Stimmt. Ich habe es bitter bereut. Conor war mein einziger Lichtblick. Ich kann es nicht noch einmal tun, es war zu schlimm und tat zu weh."
"Ich dachte, du hättest mich gern."
"Es gefällt mir nicht, Gegenstand einer geschäftlichen Abmachung zu sein", erklärte sie, ohne auf seine Bemerkung einzugehen. "Wahrscheinlich erwartest du von mir, dass ich dir dankbar bin und mich geschmeichelt fühle. Immerhin hast du der Tochter der Haushälterin vorgeschlagen, deine Frau zu werden! Wie kannst du es überhaupt wagen, mich so zu behandeln?"
"Meine Frau zu sein statt nur meine Geliebte bietet dir in jeder Hinsicht mehr Sicherheit", entgegnete er hart.
"Aber nicht, wenn es bedeutet, mit einer Lüge zu leben." In ihren Augen blitzte es ärgerlich auf.
"Mit einer Lüge? Du hast doch gesagt, du begehrst mich."
"Und du hast dasselbe von mir behauptet", fuhr sie ihn an.
"Das weiß ich. Ich wiederhole es gern: Ich bin verrückt nach dir. Ich begehre dich, und ich brauche dich. Ich weiß, dass ich dir nicht gleichgültig bin. Dein ganzer Körper sehnt sich nach mir."
"Woher willst du das denn wissen?" fragte sie herausfordernd.
"Ich spüre es. Es knistert zwischen uns. Außerdem hast du Herzklopfen, deine Wangen sind gerötet, und deine Augen glänzen ..."
"Vor Zorn", unterbrach sie ihn verzweifelt.
"Nein, vor Verlangen. Was passiert wohl, wenn ich jetzt die Krawatte löse und ..."
"Tu das nicht", bat sie ihn leise.
"Warum nicht? Es kann dir doch egal sein. Ich könnte sogar das Jackett ausziehen und die Knöpfe meines Hemds öffnen."
"Nein, lass das bitte." Krampfhaft bemühte sie sich, ihre Sehnsucht zu verdrängen. "Erwartest du, dass ich mich nur wegen Sex und finanzieller Sicherheit auf eine Beziehung mit dir einlasse?" fragte sie heiser.
"Es wäre
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