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Rückkehr nach Kenlyn

Rückkehr nach Kenlyn

Titel: Rückkehr nach Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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nach Hause holte. Wieder dachte er an das Drachenschiff namens Korona , mit dem die Kaiserin gereist war. »Sie fliegen nach Shannashai, einer Stadt irgendwo an der Westküste von Süd-Zeneban«, hatte sie erklärt. »Ihnen darf nichts geschehen.«
    Welches Interesse hatte sie an Naguun? War es echte Freundschaft? Wenn ja, konnte er sich nicht vorstellen, dass der Kapitän, der Weiße Tod und der Rest der Mannschaft diese Gefühle erwiderten, nach allem, was passiert war.
    »Ihnen darf nichts geschehen.«
    Gleich nach seiner Ankunft hatte Galet drei Schiffe auf den langen Weg nach Zeneban gesandt, um die Korona und alle an Bord in Gewahrsam zu nehmen. Sie müssten den Kontinent bald erreicht haben.
    Vielleicht bekam er dann die Gelegenheit, sich persönlich davon zu überzeugen, ob Kapitän Naguun ihrem Ruf gerecht wurde.
    » Syl Ra Van? « Endriel hoffte inständig, sich verhört zu haben.
    » Ja «, bestätigte Ahi Laan. Der Sturm schien sich allmählich zu legen; es hatte schon lange nicht mehr geblitzt.
    »Aber Syl Ra Van ist auf Kenlyn!« Nelen machte keinen Hehl aus ihrer Verwirrung.
    Und Keru knurrte: »Davon abgesehen glaube ich kaum, dass er uns bei irgendwas helfen wird.«
    Ahi Laan sah sie beide an: Es war offensichtlich, für wie beschränkt sie ihre Retter hielt – mit der möglichen Ausnahme von Kai. Er war es auch, der ihr erneut die Bürde des Erklärens abnahm.
    »Der Syl Ra Van, den sie meint, ist der Vorgänger des Gouverneurs ...«
    » Des Gouverneurs «, wiederholte Ahi Laan mit einem Ton, der verriet, wie wenig sie von der Idee hielt, einer Maschine die Regierung anzuvertrauen.
    »Er ist quasi das ältere Modell – im Grunde die gleiche Maschine, nur mit weniger ... Zubehör als die Version Zuhause.«
    »Ah«, machte Miko verstehend. Xeah neben ihm hörte seit geraumer Zeit zu, ohne ein Wort von sich zu geben – nur ihr Blinzeln und das Hin- und Herwischen ihres Schwanzes zeigte, dass sie nicht eingeschlafen war. Donner grollte irgendwo. Schwach und weit entfernt.
    » Syl Ra Van ist mehr als eine Maschine «, erklärte Ahi Laan.
    Endriel dachte mit einem Schaudern an ihre Begegnung mit Syl Ra Van II. im Jadeturm und wie sie sich vor der bizarren Maske in der Kristallsäule gefürchtet hatte; wie erbärmlich sie sich unter ihrem Blick vorgekommen war. »Und woher weißt du das so genau?«
    Das blausilberne Gesicht zeigte keine Emotion, die sie deuten konnte. » Weil ich geholfen habe, ihn zu bauen. «
    Endriel starrte sie an. »Etwa auch die Version bei uns Zuhause?«
    Die Sha Yang schwieg.
    »Und wahrscheinlich weißt du auch, was deine kleine Bastelarbeit dort anstellt?«
    Ahi Laan blickte kurz zu Kai, der eine ernste Miene zeigte. » Der Mensch hat es mir erklärt. «
    »Und ist die Machtgeilheit serienmäßig eingebaut oder nur bei diesem Modell?«
    Der Blick aus den bronzenen Mandelaugen verdüsterte sich. » Er war dazu geschaffen, zu rechnen und zu analysieren, nicht um zu herrschen! «
    »Tja, anscheinend war ihm das nicht aufregend genug.« Ihr Sarkasmus schmeckte sogar in Endriels eigener Kehle bitter. »Vielleicht hättet ihr sein Programm noch mal entstauben sollen, bevor ihr es ihm in die Maske gedrückt habt!«
    »Endriel«, sagte Kai leise. Da erst merkte sie, dass ihre Hände zitterten. Wieder dachte sie an die schwarzen Augen, die sie betrachtet hatten, als wäre sie weniger wert als ein Insekt.
    » Das System war rein «, stellte Ahi Laan klar. » Wir gaben ihm nur eine einzige Motivation: zu dienen – und nur eine einzige Emotion: Liebe zu den Hohen Völkern! Er ist nicht zu korrumpieren, wie andere Maschinen! «
    »Ja«, brummte Keru. »Wir haben gesehen, wie gut das funktioniert hat.«
    Ahi Laan wandte sich an den Skria; zum ersten Mal zeigte ihr Blick offene Wut. Das dürre blaue Wesen und der massige weiße Löwe waren beinahe gleich groß, aber Endriel wusste, dass Keru die Sha Yang mit einer einzigen Geste entzwei brechen konnte. Welche Farbe hatte Sha Yang-Blut?
    » Ihr hättet ihn jederzeit abschalten können! « Ahi Laans Gedankenstimme bebte vor Zorn. » Stattdessen habt ihr euch ihm unterworfen, genau wie –! «
    »Euch?«, fragte Endriel.
    Ahi Laans Haltung verlor an Spannung. » Das alles hätte niemals geschehen dürfen! «, klagte sie. » Er ist nicht funktionsadequat eingesetzt! Ihr hättet niemals…! « Sie verstummte.
    Miko hob vorsichtig die Hand. »Aber wie kann uns Syl Ra Van helfen – ich meine, die Nummer eins, hier auf Te’Ra?«
    » Er ist Syl Ra

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