Rückkehr nach St. Elwine
Schwester und fragt einen, ob man Stuhlgang hatte. Also, nein, ehrlich gesagt, ich mag so etwas nicht gefragt werden.“
„ Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Wir sehen uns später.“
Sie hob ihre Hand zum Gruß und lächelte ihm zu.
Gegen Mittag konnte Elizabeth ihn über das Untersuchungsergebnis informieren. Als sie sein Zimmer betrat, telefonierte er gerade. Er gab ihr ein Zeichen, als sie noch mal vor die Tür treten wollte. Don hielt kurz die Hand über den Hörer.
„ Eine Sekunde noch.“
Liz bedeutete ihm, er solle sich Zeit lassen, doch da hängte er bereits ein.
„ Ihr Steißbein ist zwar ziemlich geprellt worden, aber es ist nicht frakturiert“, erläuterte Sie ihm und hielt die Aufnahmen hoch.
„ Na, das nenne ich doch endlich mal eine gute Nachricht“, stellte er fest.
„ Richtig.“ Elizabeth nickte ihm beipflichtend zu.
„ Aber? Da kommt doch noch ein Aber, oder Doc?“ Don sah sie jetzt fragend an.
„ Ja, stimmt“, gab sie schließlich zu.
„ Dachte ich mir ’s doch. Na dann, schießen Sie los, wenn wir schon mal dabei sind!“
„ Die Bandscheibe einer Ihrer Lendenwirbel ist offenbar durch den Aufprall aus ihrer angestammten Position gerutscht. Sie drückt jetzt auf einen Nervenstrang und verursacht Ihnen diese starken Schmerzen. Man nennt so einen Zustand allgemein einen Bandscheibenvorfall.“
Er sagte darauf erst einmal nichts, verzog nur ein wenig seine Mundwinkel.
„ Verspüren Sie ein Kribbeln in den Beinen?“, wollte sie wissen.
Er schien einen Moment zu überlegen. „Eigentlich nicht. Und was wird nun? Muss ich operiert werden?“
„ Nach Auswertung Ihres CTs könnte man bei Ihnen die epidurale Kathetermethode anwenden. Das ist eine sanfte Alternative zur Bandscheiben OP.“ Elizabeth suchte nach den richtigen Worten. „Und zwar wird mittels einer Sonde ein Sprungfederkatheter bis zur Bandscheibe vorgeschoben. Man spritzt unter Bildschirmkontrolle eine Salzlösung und Enzyme.“ Sie beobachtete sein Gesicht um festzustellen, ob er ihr gedanklich folgen konnte. Dann fuhr sie fort: „Dadurch schrumpft ein Teil der Bandscheibe und drückt nicht mehr auf die Nerven. Der relativ kleine Eingriff, wird unter lokaler Betäubung durchgeführt.“
„ Das klingt verständlich für mich. Wie geht es danach weiter?“
„ Es ist ratsam, solange in der Klinik zu bleiben, bis die Anästhesie nachlässt, dann spricht nichts gegen eine Entlassung. Sie sollten sich aber trotzdem noch schonen. Ihr geschundenes Steißbein wird das Barometer für Ihre körperlichen Aktivitäten sein.“
„ Das glaube ich allerdings auch“, antwortete er trocken.
„ Ja, manchmal kann Schmerz durchaus sinnvoll sein.“
Bei ihren Worten zog Don ein wenig überzeugtes Gesicht.
„ Wer wird den Eingriff vornehmen und vor allem wann?“, überlegte er bereits weiter.
„ Sie müssen mit mir vorlieb nehmen, wenn Sie heute Nacht in Ihrem eigenen Bett schlafen wollen. Ansonsten morgen Vormittag der Chefarzt persönlich“, berichtete Elizabeth wahrheitsgemäß.
„ Wird jeden Morgen nach dem Stuhlgang gefragt?“ Er sah sie grinsend an.
Liz blinzelte ein wenig verwirrt. „Äh, ... Ich denke schon.“
„ Dann ist meine Entscheidung soeben gefallen.“
Liz lachte und ließ ihn auf einem Formular mit seiner Unterschrift das Einverständnis dokumentieren.
„ Kann Sie jemand abholen? Ich glaube nicht, dass Sie ein Fahrzeug steuern sollten.“
„ Das regele ich, Doc.“
Don wurde in den OP- Trakt gefahren. Er hätte schreien können, als sie ihn wieder auf den Bauch wendeten. Elizabeth wartete bereits in grüner OP- Kleidung und einer Haube, unter der sich all ihre Locken wunderbar verbergen ließen, auf dem Kopf. Per Knopfdruck wurde der Behandlungstisch in die richtige Position gebracht, so dass Don spürte, wie seine Beine leicht abgewinkelt gelagert wurden. Sein Hintern ruhte ein wenig erhöht auf dem Tisch und sein Wohlbefinden kletterte augenblicklich noch weiter in den Keller. Was zum Teufel hatten sie nur mit ihm vor, überlegte er fieberhaft.
„ Sind Sie startklar, Sheriff?“
„ Wenn Sie es auch sind. Nur, ehrlich gesagt, als Sie mir den Eingriff erklärten, klang alles logisch. Jetzt ... nun so ganz wohl ist mir nicht bei dem Gedanken, dass Sie mir gleich eine Nadel in den Rücken rammen werden.“
„ Ich weiß, was Sie meinen“, gab Elizabeth ihm zu verstehen. „Aber von rammen kann nun wirklich nicht die Rede sein. Sie wollen mich doch nicht etwa beleidigen,
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