Rückkehr nach St. Elwine
Sheriff?“
„ Selbstverständlich nicht. Das lag keineswegs in meiner Absicht und außerdem befinde ich mich momentan nicht in der Position, mir das wirklich erlauben zu dürfen“, lenkte er sofort ein.
Liz stieß ein amüsiertes Lachen aus. „Sie haben nicht ganz Unrecht. Da das geklärt ist, fangen wir mal an.“
Sie nahm das Laken fort, das als Zudecke diente und zog sein Hemd auseinander. Eine Schwester desinfizierte die Einstichstelle direkt oberhalb des Steißbeins und breitete anschließend ein steriles Tuch mit einer Öffnung über dem Operationsfeld aus.
„ Oh, tun Sie mir das nicht an!“, bat er leise murmelnd.
„ Ist ein bisschen kalt, ich weiß.“
„ Das meine ich nicht“, erklärte er. „Ich kann ja nicht mal meinen Hintern zusammenkneifen, wenn’s weh tut.“
„ Da muss ich Ihnen schon wieder Recht geben. Wissen Sie, das ist ziemlich ungewöhnlich bei einem Mann. Rechthaberei wirft man doch immer uns Frauen vor.“ Während Elizabeth sich locker mit ihm unterhielt, injizierte sie das Betäubungsmittel im oberen Drittel der Gesäßfalte.
„ Himmel“, murmelte Don und knirschte mit den Zähnen, so fest presste er seine Kiefer aufeinander, als Liz die Nadel in seine Haut schob. Er begann zu schwitzen. Es dauerte nicht lange, bis sich ein merkwürdig taubes Gefühl in seinen rückwärtigen Regionen ausbreitete.
„ Sie können sich wieder entspannen, Sheriff. Von dem Rest werden Sie kaum etwas spüren.“
„ Sie haben mir was verschwiegen, Doc.“
„ So, was denn?“
„ Sie haben mir nicht gesagt, dass Sie diesen Eingriff an meinem Hintern starten.“ Er klang beinah ein wenig entrüstet.
„ Ich wusste nicht, dass Sie auf jedes klitzekleine Detail wert legen“, antwortete sie rasch.
„ In diesem Fall wäre es schon wissenswert gewesen. Finden Sie nicht?“
„ Eigentlich finde ich das nicht, nein“, bemerkte sie. „Es steht schließlich in keinem direkten Zusammenhang mit meiner Vorgehensweise. Wenn wir jedem Patienten alles haarklein und präzise übermitteln, würde sich mindestens die Hälfte nicht mehr unter das Messer legen. Es reicht doch vollkommen aus, dass Sie wissen was mit ihnen geschieht und Sie demzufolge logisch den Sachverhalt erfassen können.“
„ Nun, vielleicht hätte ich mich möglicherweise ja doch für den Chefarzt entschieden. Es gehört nicht gerade zu meinen Leidenschaften, mich mit nacktem Hintern vor Ihnen zu präsentieren. Dies ist nicht sehr prickelnd“, verteidigte er sich trocken.
Liz und die Schwester brachen in lautes Lachen aus.
„ Sie sehen an Ihrer Reaktion, man kann sich durchaus über diesen Punkt streiten“, erklärte Don sachlich.
„ Heißt das, Sie wollen sich mit mir streiten?“, wollte Elizabeth wissen.
„ Bestimmt nicht jetzt.“
Sie musste wieder kichern, konzentrierte sich aber ganz auf das, was ihre Hände taten.
„ Nun wissen Sie ja, dass der kleine Zugang für den Katheter am Steißbein liegt“, erklärte Liz gelassen.
Er wandte den Kopf, als jemand ein wenig seine Pobacken auseinander drückte. Jetzt war wahrlich nicht der richtige Augenblick, um an sein verletztes Schamgefühl zu denken und deshalb gab er sich auch die größte Mühe, dies nicht zu tun, obwohl seine Gesichtsfarbe, das anscheinend nicht begreifen wollte. Was soll’s, er konnte es nicht ändern. Don erhaschte einen kurzen Blick auf die Kanüle, die Dr. Crane sogleich in eben jenen kleinen Zugang einbringen wollte und musste erneut feststellen, dass er auch von jener Größe keinen blassen Schimmer gehabt hatte.
„ Oh Gott“, brachte er mühsam hervor und schluckte.
„ Keine Angst, Sie werden nichts spüren, glauben Sie mir.“
„ Nur zu gern, Doc.“
„ Bleiben Sie ganz locker und überlassen Sie mir den Rest!“, erklärte Elizabeth ruhig.
Don fügte sich in das Unvermeidliche und schob eine Hand unter seinen Kopf. Was hatte er schon für eine Wahl? Die Schwester die vorhin für Liz das Behandlungsfeld frei gehalten hatte, legte jetzt ihre Hand beruhigend auf seine Schulter und strich hin und wieder mit einem Finger über seine Wange. Don hätte nicht gedacht, wie tröstlich eine solche Geste sein konnte. Er war verblüfft, dass er tatsächlich keinen Schmerz verspürte und kam endlich Elizabeths Aufforderung nach, sich zu entspannen. Trotzdem machte sich Erleichterung breit, als Liz ihm zu verstehen gab, dass die Aktion erfolgreich beendet war.
Bereits am späten Nachmittag des folgenden Tages, versammelten sich Joshua,
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