Rückkehr nach St. Elwine
sagte er schließlich.
Josh schüttelte den Kopf. „Ich wünschte, es wäre so.“
„ Wann soll das gewesen sein? Etwa damals, die Kleine in der Diskothek?“, erkundigte sich Marc.
„ Wann denn sonst? Ich hure mich doch hier nicht durch mein Studium“, versetzte Josh ärgerlich.
Marc wiegelte bereits ab, in dem er die Hände hob. „Die Frau kam mir gleich suspekt vor. Sie hat so was Katzenhaftes an sich.“
„ Du hättest mich früher warnen sollen. Jetzt nützen mir deine klugen Sprüche nichts mehr“, warf Josh ein.
Als er gegen Abend Glorias Wohnung betrat, erwartete sie ihn bereits.
„ Schön, dass du da bist. Möchtest du etwas essen?", fragte sie ganz wie eine treu sorgende Ehefrau.
Ihm platzte fast der Kragen, trotzdem schüttelte er nur den Kopf. Bereits seit zwei Tagen, hatte er keinen Hunger mehr.
Josh war lediglich gekommen, um zu sagen, was er sich vorgenommen hatte. Er wollte es rasch hinter sich bringen, daher platzte er heraus: „Hast du Lust, mit zu mir nach St. Elwine zu kommen? Meine Eltern würden dich gern kennen lernen.“
„ Du hast es ihnen schon gesagt?"
Sie war ehrlich verblüfft. Ihr war allerdings nicht ganz klar, ob das so gut für sie war. Doch sie ignorierte rasch ihre Bedenken und sah zu ihm auf.
Als er nickte, flog sie in seine Arme und stellte dabei die Miene eines glücklichen, wenn auch immer noch vorsichtigen Mädchens zur Schau. Sie fand ihre Vorstellung Hollywoodreif.
„ Ach, du bist ein Schatz." Sofort schmiegte sie sich wieder eng an ihn.
Gloria war klug genug, ihn nicht weiter wegen einer konkreten Antwort zwecks der Heirat zu bedrängen. Es war wichtig, dass sie ihre Taktik überdachte und ihm nicht mehr drohte. Sie schmiegte sich noch fester an seine breite Brust, bis ihm schließlich nichts anderes übrig blieb, als seine Arme um sie zu legen. Obwohl ihm dies mehr als nur ein wenig widerstrebte.
„ Weißt du was? Ich habe mich gerade in dich verliebt", flötete Gloria und ließ ihre Hände über seinen Rücken streichen, um sich dann langsam an ihm zu reiben.
„ Bleibst du über Nacht?" Als hätte sie einen Schalter umgelegt, klang ihre Stimme jetzt dunkel, verführerisch und geheimnisvoll.
„ Eigentlich sollte ich gehen." Es ärgerte ihn, dass seine Stimme bereits seinen Wankelmut verriet.
„ Warum?", schnurrte sie.
Marc hatte Recht, sie hatte tatsächlich etwas Katzenhaftes an sich.
Tja, warum eigentlich? Ihm fiel auf Anhieb kein triftiger Grund ein, den sie akzeptieren würde. Verflixt, wenn diese Frau ihn anpackte, konnte er einfach keinen klaren Gedanken fassen. Ihre geschulten Finger zerrten bereits an seinem Reißverschluss und ihre kleinen scharfen Zähne schlug sie kurzerhand in seine Brust. Seinen protestierenden Schmerzenslaut erstickte sie rasch mit einem Kuss, der ihm durch Mark und Bein schoss.
Wie nicht anders zu erwarten, war Gloria von Tanner House begeistert. Sie benahm sich tadellos, was ihr nicht sonderlich schwerfiel, in dieser luxuriösen Umgebung. Immerhin empfand sie wirklich so etwas, dass sich halbwegs als Glücksgefühl interpretieren ließ. Alle ihre Wünsche und Träume würden in Erfüllung gehen. Ihre Ahnung bestätigte sich, die Tanners waren tatsächlich unvorstellbar reich. Und sie wollte um jeden Preis dazu gehören.
„ Sie ist wirklich bezaubernd, Josh", sagte Peter Tanner zu seinem Sohn.
Das bestätigte selbst seine Mutter. Also, versuchte auch Josh, nicht mehr an das anfänglich aufgetretene Frösteln zu denken.
Sie verlebten gemeinsam unbeschwerte Wochen auf Tanner House und er merkte, dass er tatsächlich bereit dazu war, sich in sie zu verlieben. Man musste nur ein bisschen guten Willens sein, schließlich war sie eine sehr schöne Frau. Ihr weizenblondes seidiges Haar, umspielte sanft ihr Gesicht mit den hübschen grünen, leicht schräg gestellten Augen. Obwohl sie nur einen einfachen Schulabschluss besaß, war sie sehr intelligent. Das hatte er während ihrer langen Gespräche bereits herausgefunden. Nun ja, er vermisste diesen trockenen Humor, der Elizabeth Crane zu eigen war, doch schließlich musste er ihr auch zugutehalten, dass sie sich ja noch nicht sehr lange kannten. Also, fasste er nach reichlichen Überlegungen einen Entschluss.
Am Abend vor ihrer Abreise steckte Josh ihr einen funkelnden Brillanten als Verlobungsring an den Finger. Sie flogen schließlich zurück. Gloria löste ihre Wohnung auf und sie mieteten für die letzten fünfzehn Monate an der Uni ein hübsches
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