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Rückkehr nach St. Elwine

Rückkehr nach St. Elwine

Titel: Rückkehr nach St. Elwine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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bei ihr Spuren von Drogen gefunden. Wahrscheinlich schnupft Gloria Kokain. Es tut mir wirklich leid, Junge. Das bleibt alles natürlich streng vertraulich."
    Josh saß da wie ein verschrecktes Kaninchen und starrte den Arzt immer noch an. Seine Eingeweide zogen sich schmerzvoll zusammen. Er hatte das Gefühl, dass sich ein großes, dunkles Ungeheuer auf seine Brust setzte und ihm die Luft zum Atmen nahm.
    Unangenehm berührt räusperte Theo sich und schaute wie beiläufig aus dem Fenster. Es war ihm unmöglich, Joshua Tanners Blick stand zu halten. Der Junge tat ihm wirklich leid. Er hatte in seinem bisherigen Leben noch keine echten Sorgen kennen gelernt, doch das hier, hatte er mit Sicherheit nicht verdient. Theo beobachtete jetzt, wie Josh schluckte. Sein Adamsapfel hüpfte in die Höhe und fiel wieder nach unten. Dieser Gesichtsausdruck machte ihm Angst. Als Josh die Diagnose des Jungen aufgenommen hatte, hatte er minutenlang um Fassung ringen müssen. Der Schmerz hatte ihn eiskalt erwischt. Aber jetzt, erkannte der Arzt, war Josh bis ins Mark verwundet. Sein Herz und seine Seele bluteten.
    Ohne ein weiteres Wort, sprang Josh auf die Füße und spurtete aus Theos Büro. Er raste wie ein Geisteskranker mit total überhöhter Geschwindigkeit nach Hause und hastete die Treppen auf Tanner House nach oben. Dann riss er die Tür zum Schlafzimmer auf und zerrte Gloria aus dem Bett.
    „ Bist du verrückt geworden? Du tust mir weh!"
    Sie versuchte sich aus der Umklammerung seines festen Griffs zu befreien. Es gelang ihr nicht, da sie noch immer gegen den Katzenjammer einer mit Drogen und Alkohol durchzechten Nacht kämpfte.
    „ Du Miststück", brüllte Josh. Zum ersten Mal in seinem Leben verlor er die Fassung und damit die Kontrolle über seinen Körper. „Du hast es genau gewusst, nicht wahr!? Nick ist nicht mein Sohn", schrie er seine Frau an.
    Ein hysterisches Kichern schrillte durch das Zimmer.
    „ Na und. Du warst dumm genug, darauf reinzufallen."
    Es versetzte ihm einen Schock, dass sie es sofort offen zugab.
    „ Warum ich?", forderte er eine Antwort.
    „ Weil von allen Anwärtern dein Daddy das dickste Portemonnaie hatte", spuckte sie die Worte aus.
    Augenblicklich ließ Josh sie los, so dass sie fast aufs Bett gefallen wäre. Ihm wurde plötzlich übel bei dem Gedanken, dass er sie berührte.
    „ Du bist nichts als eine armselige Hure, die sich für Geld verkauft hat", versetzte er kalt.
    „ Na und, was dagegen?", konterte sie.
    Sie bemerkte, wie kalte Wut in seinen jetzt fast schwarzen Augen aufleuchtete. Gloria registrierte kurz, wie er die Fäuste ballte und unwillkürlich machte sie verängstigt einen Schritt rückwärts. Sie hatte ihn noch nie so gesehen und war sich nicht sicher, ob er sie schlagen würde.
    „ Du widerst mich an“, sagte er gefährlich ruhig. „Dein Anblick dreht mir den Magen um. Ich werde dafür sorgen, dass du von hier verschwindest. Verlass dich drauf, ich bekomme das alleinige Sorgerecht für Nick! Es gibt Zeugen, die schwören können, dass du ständig Drogen nimmst. Ich mach dich fertig, dass dir hören und sehen vergeht, du Flittchen."
    „ Inzwischen habe ich genug einflussreiche Freunde. Dich stört doch nur, dass ich neben dir andere Liebhaber bevorzuge. Du hast's einfach nicht gut genug drauf, Joshua Tanner."
    Hatte sie etwa Recht mit ihrer Behauptung? Nein! Und dennoch ...
    „ Nenn mir die Namen deiner Liebhaber von damals! Wer kommt als Nicks Vater in Betracht?"
    „ Du willst mich fertig machen, ja?“, höhnte sie.
    „ Ich werde dir keine Namen nennen. Wie du mir, so ich dir, du kennst doch sicher dieses alte Sprichwort."
    „ Du willst also, dass dein Sohn stirbt? Als Rückenmarkspender kommst du nicht in Betracht. Nur wenn wir seinen wirklichen Erzeuger finden, hat Nicolas eine Chance", brüllte Josh sie an.
    Gloria wusste, dass sie fast alles verloren hatte und ging nun auf volles Risiko. Sie spielte ihre letzte Trumpfkarte aus.
    „ Ich gebe dir die Namen nur unter einer Bedingung."
    „ Du wagst es..."
    „ Spar dir den Atem Josh! Ich muss überleben, das sagte ich dir schon einmal. Also, geh darauf ein oder lass es bleiben!"
    „ Gut. Wie sind also deine Bedingungen?"
    „ Keine schmutzige Wäsche in der Öffentlichkeit, eine schnelle Scheidung und eine ordentliche monatliche Unterhaltszahlung. Du bekommst dafür das alleinige Sorgerecht und die gewünschten Namen."
    „ Okay", knurrte er zwischen zusammengebissenen Zähnen.
    „ Schreib mir Namen,

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