Rückkehr nach St. Elwine
nicht zu fragen, ob du ihn liebst?"
Rachel deutete mit einer kurzen Kopfbewegung auf Josh, der gerade die letzten Taschen im Auto verstaute.
„ Ich denke, ich liebe ihn bereits seit einer halben Ewigkeit, wollte es nur nicht wahrhaben. Ach Rachel, ist das nicht einfach himmlisch?", fragte Liz kichernd.
„ Ja, ja das ist es. Habe ich es dir nicht immer gesagt? Der Kerl ist verrückt nach dir. Das versuchte ich dir schon an der Highschool klarzumachen."
„ Tja, du hattest Recht. Ich gebe es ja zu. Aber dass du mir die Sache mit dem Kleid für den Abschlussball nicht verraten hast, ist ein glatter Vertrauensbruch“, erklärte Elizabeth ihrer Freundin unmissverständlich. „Du wusstest auch von den Briefen und von all dem, was in jener Nacht passiert war stimmt´s?“
„ Na, wenn schon“, parierte Rachel. „Du hättest weder ihm noch mir geglaubt. Meinst du im Ernst, du hättest dein Studium unterbrochen und wärst nach St. Elwine zurückgekehrt, um dich mit Josh auszusöhnen?“
„ Nun, so weit wäre ich wohl nicht gegangen. Aber vielleicht hätte ich ihm erlaubt, mir zu schreiben“, antwortete Liz daraufhin schnippisch.
„ Ein großzügiges Angebot. Es passt zu dir, Darling. Allerdings bin ich ein lausiger Brief-Schreiber“, meinte Josh und schaute feixend auf sie hinab.
Sie gab lediglich ein Prusten von sich.
„ Von mir aus kann es losgehen, Liz."
„ Na dann, bis bald, Rachel, und vielen Dank für alles."
„ Keine Ursache, Kleines. Mach's gut!" Rachel wandte sich an Josh: „Und Tanner, ich verlass mich drauf, dass du gut auf sie Acht gibst!"
Joshua lachte und zwinkerte ihr zu.
Er war schon ein verdammt hübscher Kerl, überlegte Rachel dabei.
„ Liz, Schatz, mein Haus befindet sich praktisch um die Ecke. Ich verstehe gar nicht, was du für ein Gewese machst."
„ Das verstehst du nicht, Tanner." Elizabeth schnäuzte in ihr Taschentuch.
„ Du weinst doch nicht etwa, oder?", zog er sie ein wenig auf.
„ Unsinn, das tue ich ja gar nicht. Möchte wissen, wie du nur auf so etwas kommst", brachte sie gespielt entrüstet hervor.
Joshua nahm sie in den Arm und strich ihr sanft über ihren Rücken.
„ Daran bist nur du schuld", murmelte Liz leise und legte eine Hand auf ihren Bauch.
Aber es stimmte nur zum Teil. Erst sehr viel später erkannte Elizabeth Crane, dass es die Liebe zu Joshua war, die sie weicher und weiblicher machte.
Das blieb natürlich auch ihrem Chef nicht verborgen.
In der Cafeteria während einer kurzen Pause schaufelte Liz ein kleines Schokoladentörtchen genussvoll in sich hinein. Sie hatte in der letzten Zeit eine gewisse Vorliebe für diese Dinger entwickelt.
„ Elizabeth, Sie sollten langsam in Betracht ziehen, keinen Nachtdienst mehr zu machen. Es schadet dem Baby! Ich darf mich doch zu Ihnen setzen?"
Liz verschluckte sich fast an dem Törtchen. Wie zum Teufel hatte der alte Fuchs das nun wieder herausbekommen? Zu niemandem hier im Krankenhaus, hatte Liz ein Wort von ihrer Schwangerschaft verlauten lassen.
„ Wir sollten miteinander reden, finden Sie nicht? Sie sind immerhin meine Stellvertreterin. Ich habe Sie eingestellt, weil ich Sie brauche. Sie schienen damals ungebunden zu sein und das empfand ich sehr angenehm, wenn Sie verstehen, was ich meine. Offensichtlich hat sich ihre Situation geändert. Es ist ein wenig enttäuschend, dass Sie solange zögern, mir Ihr Vertrauen zu schenken. Wie soll es beruflich mit Ihnen weitergehen?" Theo Jefferson musterte ihr Gesicht.
Liz verfluchte sich dafür, spürte sie doch, wie sie langsam aber sicher, errötete. Das passierte ihr äußerst selten und darum empfand sie es jetzt als regelrechte Demütigung.
Sie suchte nach den passenden Worten und stammelte lediglich herum: „Ja,... nun ... Ja, die Situation ..., äh, meine Situation, hat sich tatsächlich ein wenig verändert. Es tut mir leid. Ich wollte Sie keinesfalls verärgern. Natürlich hätte ich in absehbarer Zeit mit Ihnen geredet, Dr. Jefferson. Es ist nur so, ich ... Nun, es war irgendwie nicht so geplant. Eigentlich ... "
Theo bemerkte, wie Elizabeth nervös auf ihrem Stuhl herumrutschte. Er mochte sie, seit sie in dieses Krankenhaus geschneit war. Vom ersten Tag an, als sie mit ihrer fröhlichen, selbstbewussten Art ihre Arbeit aufgenommen hatte. Es schmeichelte seinem Ego, dass sie sich vor seiner Autorität doch ein wenig zu ängstigen schien. Beruhigend legte er deshalb sanft eine seiner Riesenpranken auf ihre Hand. „Mädchen, so etwas
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