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Rückkehr nach St. Elwine

Rückkehr nach St. Elwine

Titel: Rückkehr nach St. Elwine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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Polizeiuniform verfiel er zunächst in Schweigen. Als Don Ingram dann aber den Wagen starten wollte, meldete er sich etwas kleinlaut zu Wort. „Ich muss dringend mal.“
    „ Dann los, beeil dich!“
    Das tat er und kletterte kurz darauf wieder flink in den Wagen. Josh hoffte, dass Kevin sein für ihn übergroßes T-Shirt nicht angepinkelt hatte. Während der Fahrt spürte er, dass der Junge ihn ständig von der Seite beobachtete. Da ihm nichts Besseres einfiel, wandte er den Kopf und lächelte dem Kind freundlich zu.
    „ Sind Sie `n echter Indianer?“, wollte der Junge plötzlich wissen.
    Josh hörte, wie Marc vor ihm belustigt kicherte. Er selbst schmunzelte. „Ich nicht, aber mein Ur-Ur-Urgroßvater war ein Stammesmitglied der Dakota Sioux, zumindest wenn man den Erzählungen meiner Mutter glaubt.“
    „ Wow - ist ja irre. Meine Mutti liebt Indianerfilme“, rief Kevin begeistert aus.
    Marc kicherte schon wieder und selbst der Sheriff hatte ein breites Grinsen im Gesicht.
     
    15. Kapitel
     
    Josh sah die Zeichnungen durch, die vor ihm auf seinem Schreibtisch ausgebreitet lagen. Alle zeigten Baupläne der hiesigen Projekte. Sie wiesen keine sicherheitstechnischen Fehler auf.
    Marc hatte sie bereits gründlich geprüft und ihn um eine nochmalige Kontrolle gebeten. Allerdings hatte er heute seine liebe Not damit, da seine Gedanken immer wieder zum gestrigen Abend abschweiften.
    Die große Suchaktion nach Kevin Usher war gottlob erfolgreich verlaufen. Er wollte lieber nicht darüber nachdenken, was alles hätte passieren können.
    Als der Streifenwagen vor dem Wohnhaus gehalten hatte, war bereits hastig die Haustür aufgerissen worden. Die Mutter des Jungen war völlig außer sich gewesen. Sie hatte das Kind an sich gedrückt, während Tränen der Erleichterung über ihre Wangen gelaufen waren.
    Der Sheriff wollte jedes Aufsehen vermeiden und schob sie alle in die winzige Wohnung. Josh stand völlig überraschend Elizabeth gegenüber.
    „ Nicht schlecht, Tanner. Was turnst du so halbnackt durch die Gegend? Ist das eine neue Art Training für größeres Selbstbewusstsein?“, zog sie ihn flüsternd auf und war so dicht an ihn herangetreten, dass nur er ihre Worte hatte verstehen können.
    „ Mutti, der Mann hat mich gefunden. Sein Ur-Ur-Urgroßvater ist ein echter Indianer, toll was?“
    „ Ja, klingt sehr spannend.“ Flo hatte gelächelt und kaum ihren Sohn loslassen können. Ein Wunder, dass der Junge überhaupt noch Luft bekommen hatte, der arme Kerl, sie hatte ihn ja fast mit ihren Küssen erstickt. Doch da sich der Junge nicht gewehrt hatte, war es wohl nur halb so schlimm für ihn gewesen.
    „ Marc und ich kamen auf den Gedanken, Kevin in der abgelegenen Ranch zu suchen. Man könnte es wohl Eingebung nennen.“
    War er etwa doch ein Schamane? Flo schaute zum Häuptlingssohn und Old Shatterhand rüber und lächelte. In ihren Augen lag eine tiefe Dankbarkeit.
    „ Ist er ihr Freund?“, meldete sich Kevin plötzlich zu Wort und sein Blick wanderte staunend zwischen den Männern hin und her. „Sind Sie richtige Blutsbrüder?“ Anscheinend war der Junge geradezu vernarrt in Indianerromantik und hielt an der Theorie eines echten Abenteuers fest.
    Elizabeth fing daraufhin einfach ganz frech an zu lachen. Josh hatte bereits befürchten müssen, dass sie gleich mit einem unliebsamen Detail über ihn herausplatzen würde, da war er ihr lieber zuvor gekommen.
    „ Nein, das nun nicht gerade. Mit Blut hab ich `s nicht so“, antwortete er deshalb wahrheitsgemäß.
    Was Liz erst recht zu einem Kichern veranlasst hatte.
    Josh hatte sich etwas über ihren Spott geärgert.
    Das Summen der Sprechanlage riss ihn jetzt aus seinen Gedanken. „Kannst du mal rüber in mein Büro kommen?“ Das war Marc und dessen ungeduldiger Unterton war nicht zu überhören. Sofort kam er der Bitte nach.
    „ Setz dich!“ Marc schaute kaum auf, stattdessen fuhr er fort: „Ich denke, der Zeitpunkt ist gekommen, wo wir einen Sicherheitsspezialisten einschalten sollten. Mir ist nämlich zu Ohren gekommen, dass David Cleaver vom Mercury-Projekt unsicher geworden ist. Sie bestehen darauf, dass wir einige Nachbesserungen und Änderungen im Vertrag vornehmen.“
    „ Woher weißt du das?“
    „ Aus einer äußerst sicheren Quelle. Hier, das sind die Änderungsvorschläge.“ Er reichte Josh eine Liste mit den neuen Bedingungen. Dann gab er ihm ein paar Minuten Zeit, um sie zu studieren. „Wir sollten das schnellstens überprüfen“,

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